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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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später auf. Er ist das Beste, was euch Falken passieren konnte. Na gut, das Zweitbeste. Und zugegeben, du hast recht, ich kann Hitler nicht verteidigen, aber ich werde das Gegenteil von Hitler verteidigen. Den guten Hitler.« Blue Gene sah sie verdutzt an. Der Fernseher lief immer noch ohne Ton, und gerade kam Johns Wahlkampfspot. Jackie redete weiter, während sich im Hintergrund Abby und Arthur zu einem lächelnden John stellten. »Auf der Welt hat es schon jede Menge übler Hitlers gegeben, also warum versuchen wir’s nicht zur Abwechslung mal mit dem Gegenteil von Hitler, mit jemandem, der uns führt, aber seine Macht benutzt, um unser aller Leben zu verbessern, nicht nur das der Elite? Mit jemandem, der sich weigert, einen Krieg zu führen, der den Tod abwendet, der Menschen nicht verhungern lässt, sondern sie nährt?«
    »Weil es nicht so einfach ist.«
    »Ich weiß, dass es nicht geschehen wird, aber das Gegenteil von Hitler – und mir ist klar, dass dieser Begriff nicht unbedingt das Gelbe vom Ei ist –, nennen wir ihn mal Greg. Gregs finanzielle Mittel wären begrenzt, da ihn keine [307] Firmen mit Wahlkampfspenden unterstützen würden. Und sagen wir mal, irgendwie würde er einen erfolgreichen Wahlkampf führen. Angenommen, er bekommt die Unterstützung der kleinen Leute und schafft es schließlich sogar, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Na, dann hätten wir unversehens einen Mann an der Spitze, der sich gegen alles wendet, wofür unsere Regierung bisher stand. Er wäre der erste nicht imperialistische Präsident, den wir je hatten. Er will nur Goodwill verbreiten, den Menschen helfen und schenkt der kapitalistischen Gier nach Geld überhaupt keine Beachtung. Was glaubst du, wie der Kongress darauf reagieren würde? All seine Vorschläge würden verworfen und abgelehnt. Der Mann wäre total erfolglos und würde wahrscheinlich von der CIA ermordet werden.«
    »Nein. Ich sage dir, was passieren würde. Die anderen Länder würden einen Blick auf Greg werfen und erkennen, dass er ein großes, altes Weichei ist, und sie würden sagen: Endlich, das ist unsere Chance! Amerika ist schwach geworden! Und das wäre unser Ende. Und vermutlich würden die Ausländer bei uns eindringen, und Greg würde ihnen das Land einfach überlassen.«
    »Gott bewahre, dass wir Schwäche zeigen.«
    »Da hast du verdammt recht. Wir dürfen uns keine Schwäche erlauben, denn sonst lenkt man Flugzeuge in unsere Gebäude. – Du lebst in einer Art Traumwelt, in der wir nicht angegriffen werden. Doch es kann passieren. Wir wurden angegriffen, und du lebst in so was wie einer Art Kleine-Mädchen-Traumwelt, wo das nicht geschehen ist.«
    Aus Blue Genes abgeschnittener Jeans ertönte ein Klingeln. Er zog sein Handy heraus.
    [308] »Mapother«, meldete er sich. »Ja… in Ordnung. Ich bin unterwegs.« Jackie stand auf. »Das war mein Bruder. Ich muss los.« Jackie brachte ihn zur Haustür. Er öffnete die Tür und drehte sich dann um. »Danke für das Wasser.« Er hielt Jackie die Hand hin. »Freunde?«
    Sie zögerte, ehe sie die Hand ergriff. »Freunde«, stimmte sie zu. Doch dann verzog sie das Gesicht und zog die Hand zurück.
    »Was ist?«, fragte Blue Gene.
    »Das hat weh getan! Ihr Männer und euer fester Händedruck! Wenn ihr die ganze Energie nehmen würdet, die ihr aufwendet, um euch beim Händedrücken gegenseitig zu beeindrucken, dann hättet ihr genug Energie, um die ganze Welt zu versorgen.«
    »Oder man könnte die Energie in eine dicke Bombe packen.«
    »Warum sollte man das machen?«
    »Du sagst doch, dass du den Krieg so hasst. Wahrscheinlich ist das so ziemlich das Einzige, womit man ihn beenden könnte, Kleines.«

[309] 7
    Bis zu diesem Labor-Day-Weekend, dem ersten Septemberwochenende, hatte noch nie ein Politiker in Commonwealth County versucht, auf dem Gelände eines Wal-Mart für sich zu werben. Henry Mapother hatte sich überlegt, dass Bashfords Wal-Mart Supercenter als kommerzielles Epizentrum der einundzwanzig Countys, aus denen dieser Wahlbezirk bestand, auch viele Bewohner ländlicher Regionen anzog, die der Wahlkampf seines Sohnes bisher nicht hatte erreichen können. Die Strategen der Mapother-in-den-Kongress-Kampagne teilten Henrys Ansicht, am Feiertagswochenende bei dem beliebtesten Geschäft der Region Präsenz zu zeigen könne durchaus den letzten Schub liefern, der die Wahl zugunsten Johns entschied. Die letzten Umfragen zeigten, dass John mit zwölf Punkten vorn lag, was er vor allem

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