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Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band

Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band

Titel: Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas R. Hofstadter
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Mücke, die unbeholfen spuckt, könnte umfallen. Kuchen, der sicherlich einen unerwarteten Mann in Beziehung nimmt, könnte immer Karte wegwerfen.
    Programm sollte fröhlich laufen.
    Die ehrenwerte Maschine sollte nicht immer den Astronomen ankleben.
    Oh, Programm, das wirklich ablaufen sollte von dem Mädchen, schreibt Musiker für Theater. Die Geschäftsbeziehung quakt.
    Das glückliche Mädchen, das immer quaken kann, wird nie sicher quaken.
    Das Wild quakt. Professor wird Gurken schreiben. Eine Mücke taumelt. Mann nimmt die Schachtel die ausrutscht.
    Der Eindruck ist sehr surrealistisch und erinnert manchmal an Haikus — zum Beispiel die vier aufeinanderfolgenden kurzen Sätze am Ende. Zu Beginn war das alles recht lustig und hatte einen gewissen Charme, aber bald wurde es uninteressant. Nachdem man ein paar Seiten dieses Outputs gelesen hatte, konnte man die Grenzen des Raums, in dem das Programm arbeitete, ungefähr ahnen, und danach gab es nichts Neues mehr, auch wenn man zufällige Punkte innerhalb dieses Raumes erblickte — obgleich jeder „neu“ war. Das scheint mir ein elementarer Grundsatz zu sein: Eine Sache beginnt den Menschen zu langweilen, nicht wenn man ihr Repertoire von Verhaltensweisen erschöpft hat, sondern wenn man die Grenzen des Raumes gezogen hat, der dieses Verhalten begrenzt. Der Verhaltensspielraum eines Menschen ist ungefähr gerade komplex genug, daß das Verhalten andere Menschen nicht überrascht; auf mein Programm aber traf das nicht zu. Ich merkte, daß mein Ziel — die Erzeugung wirklichen Humors — das Einprogrammieren von weit mehr Raffinement nötig machen würde. Was aber war in diesem Fall unter „Raffinement“ zu verstehen? Es war klar, daß das absurde Zusammenstellen von Wörtern einfach zu wenig subtil war! Ich benötigte eine Methode, die gewährleistete, daß die Wörter zu der Wirklichkeit dieser Welt paßten. Dies war der Punkt, an dem Gedanken über das Wesen der Repräsentierung von Wissen auftauchten.
Von RTN zu ATN
    Die Methode, die ich anwandte, war die, jedes Wort — Hauptwort, Verbum, Präposition usw. — verschiedenen „semantischen Dimensionen“ zuzuordnen. So war jedes Wort ein Element der verschiedenen Klassen; dann gab es auch Superklassen — Klassen von Klassen (man erinnere sich an den Ausspruch Ulams). Im Prinzip könnte die Klassenbildung auf beliebig vielen Stufen weitergehen; aber ich beschränkte mich auf zwei. Die Auswahl von Wörtern war nunmehr semantisch beschränkt, weil verlangt wurde, daß die verschiedenen Teile des zu konstruierenden Satzes übereinstimmen sollten. Zum Beispiel ging ich von der Idee aus, daß gewisse Handlungen nur von Lebewesen ausgeführt werden können, daß nur gewisse Arten von Abstraktionen das Geschehen beeinflussen können usw. Die Entscheidungen darüber, welche Kategorien vernünftig sind, und ob man jede Kategorie besser als eine Klasse oder eine Superklasse betrachten solle, waren reichlich kompliziert. Alle Wörter wurden in verschiedenen Dimensionen etikettiert. Gewöhnliche Präpositionen — „vor“, „in“ usw. — hatten entsprechend ihrer jeweiligen Bedeutung verschiedene Eintragungen. Nun wurde der Output viel leichter verständlich, und aus diesem Grund auf eine neue Weise „komisch“.
Ein kleiner Turing-Test
    Nachstehend gebe ich neun Auszüge, sorgfältig ausgelesen aus vielen Seiten Output aus einer späteren Version meines Programms. Dazwischen stehen drei (ernstgemeinte) von Menschen verfaßte Sätze. Welche?
1)
Ausplaudern kann als die reziproke Substitution von semiotischem Material (Benennung) für ein semiotisch-dialogisches Ergebnis in einer dynamischen Reflexion betrachtet werden.
2)
Denke vielmehr an den Weg einer „Sequenz“ gedankenexperimentaler Dummköpfe, wo Verwandtschaftsbeziehungen ein evidenter Fall einer paradiachronischen Transitivität sind.
3)
Denke an das als eine Möglichkeit der Stärke einer Kette von etwas, das schließlich als Ergebnis herauskommt (epistemische Bedingungen?), und das Ergebnis ist nicht ein frankfurtermäßiges Alles-Zusammenpacken.
4)
Trotz der Anstrengungen wurde die Antwort, wenn man so will, durch den Orient unterstützt; deshalb wird der Trugschluß suspendiert werden durch die Haltung, die der Botschafter einnimmt.
5)
Natürlich hat der Botschafter, bis zum Aufstand, allmählich den Pöbel verwöhnt.
6)
Angeblich verursachte verfeinerte Freiheit die Ansichten insofern, als der Friede durch die Konsequenzen destilliert wird, der

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