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Götter aus Licht und Dunkelheit

Götter aus Licht und Dunkelheit

Titel: Götter aus Licht und Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Prinz Der Tausend W ar befindet sich in einer einzigartigen Position. Er ist Teleporter, neben m an c hem anderen, und das ist noch seltener als e i n M e i s ter d er z eitlichen Fuge. Tatsächlich ist er der einzige Teleporter überhaupt. Er kann sich ohne jeden Z eitverlust an jeden Ort begeben, von dem er sich ein B ild m achen kann.
    Und er hat eine sehr l e bendige Vorstellungskraft. Angenommen, daß es jeden Ort, den m an sich vorstellen kann, irgendwo in der Unendlichkeit auch gibt, und sich der Prinz ebenfalls diesen Ort vorstellen kann, so kann er ihn auch aufsuchen. Nun, einige Theoretiker sind der Ansicht, daß der Prinz m it dem Sich-Vorstellen eines Ortes und d e m Wunsch, dorthin zu gelangen, einen wirklichen Schöpfungsa k t vollbringe. Nie m and k a nnte den Ort vorher, und wenn der Prinz ihn dann f i ndet, h a t e r ihn in W i rklichk e it vi e ll e icht er s t g escha ff en. Aber wie dem auch sei, wenn m an die U n endlich k eit postulie r t, i s t der Rest einfac h .
    Der Prinz hat nicht die geringste I d ee, nicht v o m W ert eines Schneeballs in der Hölle, darüber, wo die namenlose W elt sich in bezug auf das übrige Universum be f i ndet, n o ch int e res s i e rt es ihn überhaupt. Er kann kom m en u n d gehen, wie es ihm gefällt, und dabei jeden m it sich neh m en, d e n er will.
    Dies m al jedoch ist er alleine geko mm en, weil er seine Frau besuchen will.
    Er steht neben der See, unter de r See, und er ruft ihren N a m en, »Nephytha«, und er w a rtet, bis ein W i nd über die Wasser her ihn trifft, ihn berührt und ihn m it seinem N a m en anspric h t.
    Er neigt sein Haupt und fühlt ihre Gegenwart um sich.
    » W ie geht es der W elt m it dir, Geliebte ? « erkundigt er sich. Ein Schluchzen kommt aus der Luft und unterbricht das monotone Rauschen der Wellen.
    »Gut«, kom m t die Antwort. »Und wie geht es dir, m ein Lord ? «
    »Ich will lieber ehrlich sein als höflich und ar m selig< sagen.«
    »Schreit es immer noch in der Nacht?«
    »Ja.«
    »Ich habe an dich gedacht, während ich einhertrieb und strö m t e. Ich habe Vögel in den Himmel gesetzt, um m i r Gesellsc h aft zu leisten, aber ihre Schreie s i n d entweder rauh oder traurig. W as könnte ich d i r sagen, um eher höflich als ehrlich zu sein? Daß ich nicht dieses Lebens überdrüssig bin, das kein e s ist? Daß i c h nicht wi e der ei n e F r au sein m öchte, lieber als ein A t m en, eine Farbe, eine Regung? Daß ich nicht danach verlange, dich wieder zu berühren und deine Berührung auf m einem Körper zu s püre n ? Du wüßtest alles, was ich sagen könnte, aber kein einzelner Gott verfügt über a lle Macht. Ich sollte m i ch nicht beklagen, m ein Lord, aber ich fürchte den Wahnsinn, der m anchmal über m i ch kom m t: Nie m als schlafen, nie m als essen, nie m als etwas Festes b erühren.
    W i e lange schon ist das so... ? «
    »Viele Jahrhunderte.«
    »... Und ich weiß, daß a lle Gattinnen nur Hündinnen für ihre Herren sind, und ich erbitte deine Vergebung. Aber zu wem außer dir könnte ich hündisch sein ? «
    »Gut gesagt, m eine Nephytha. Ich wünschte dir wieder einen Körper geben zu können, denn auch ich bin einsa m . Du w e ißt, daß ich es versucht habe.«
    »Ja.«
    » W enn du das Ding Das Schr e it gebrochen hast, wirst du dann Osiris und Anubis unterwerfen ? «
    »Natürlich.«
    »Bitte ver n ichte sie nicht sofort, falls sie m i r helfen können. Gewähre ihnen etwas Ba r m herzigkeit, wenn sie m i ch dir zurückgeben.«
    »Viell e icht . «
    »... W eil ich so einsam bin. Ich wünschte, von hier weggehen zu können.«
    »Du brauchst einen von W asser umgebenen Ort, um am Leben zu bleiben. Du brauchst eine ganze Welt, um dich beschäftigt zu halten.«
    »Ich weiß, ich weiß...«
    » W enn Osiris nic h t so auf Rache aus gewes e n wäre, wäre alles vielleicht anders gekom m e n. Du we i ßt, daß ich ihn erschlagen muß, sobald ich die Sache m it dem N a m en l osen geklärt habe.«
    »Ja, ich w eiß und bin einv e rstanden. Aber was ist m i t Anubis ? «
    »Hin und wieder versucht er, m i ch zu erschlagen, aber das ist nicht von Bedeutung. Es kann sein, daß ich ihm vergeben werde. Aber nicht m ein e m vogelköpfigen Engel, nie m als.«
    Der Pri n z, u nter anderem Der König W ar, setzt sich auf ei n en Felsen und blickt hinaus über die Wasser und dann hinab in den Grund der See. Die Lichter reg e n sich faul über ih m . Hohe Berggipfel stoßen in die abgrün d igsten Tiefen. Das Licht

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