Götter aus Licht und Dunkelheit
ohne viel Vorbedacht antworten s ollen. Du h a st vielleicht m ehr gesagt, als du wollte s t .
Nun höre m i r zu: Ich weiß, daß du m i ch am m eisten von allem f ürchtest. Du h a st im m er Angst vor dem Schatten eines Pferdes gehabt, und das aus gutem Grund. W enn dieser Schatten auf dich f ällt, Engel, wir s t du aufhören zu e x istieren. Vollständig. Und er w i rd auf dich fallen, wenn du m it den Dingen zu tun hast, die ich m i ßbilli g e. Habe ich m i ch klar aus g edrückt?«
»Ja, m ächtiger Typhon. Du bist der einzige Gott, den ich anbete.«
Dann springt Anubis heulend vor, in seiner rechten Hand plötzlich leuchtendes Zau m zeug haltend.
Der Schatten eines Hufes saust an ihm vorbei, und er stürzt zu Boden. Der Schatten f ällt auf das Licht sprühende, silberne Zau m zeug, und es verschwindet.
»Anubis, du bist ein D u m m ko p f! Warum hast du versucht, m i ch zu binden ? «
» W eil du m i ch um mein Leben fürchten läßt, Herr!«
»Bleib liegen! Bewege keinen einzigen Muskel, oder du wirst zu nichts werden! Der einzige Grun d , aus dem du m i ch fürchten müßtest, wäre, die Last e i ner Schuld zu tragen.«
»Das ist nicht wahr! Ich habe Angst davor, daß du etwas m i ßverstehen könntest und aus d i esem Grund zuschlügest. Ich möchte nicht zu nichts werden. Ich wollte dich in Selbstverteidigung binden, um d i ch festzuhalten, bis du alle Tatsachen kennen würdest, denn ich gebe zu, daß m eine Position m i ch an der Oberfläche schuldig er s cheinen la s sen könnte.«
Der Schatten bewegt sich und fällt auf Anubis' a usgestreckten rechten Arm, der verdorrt und dahingeht.
»Du wirst diesen Arm, der gegen m i ch erhoben wurde, nie m als ersetzen können, Schakal! S t eck dir einen anderen an, und er wird ebenso verdorren. Setze einen Arm aus Metall an, und er wird nicht funktionieren.
Zu deinem Unglück lasse ich dir nur eine linke Hand. Ich, werde selb s t die Tat s ac h en - alle Tatsachen - h erausfinden.
Wenn du schuldig bist, werde ich das herausfinden, werde der Richter, die Geschworenen und der Scharfrichter sein. W eder silbernes Z au m zeug noch goldene Zügel können Typhon widerstehen, solltest du wissen.
Und du solltest wissen, daß, sobald m ein gesa m t er Schatten auf dich fällt, nicht ein m al S t aub von dir übrigbleiben wird. In Kürze werde ich in das Haus der Toten zurück kehren, und wenn etwas schräg sein sollt e , w i rd hier ein neuer K öter herrschen.«
Feuer züngelt an den Rändern der schwarzen Silhouette e m por. Sie richtet s i ch auf, als w o llte sie erneut zuschlagen, die Flam m en blitzen grell, und Anubis ist allein auf d e m Boden der großen Halle.
Langsam e r hebt er sich wieder und nim m t m it der Linken den Stab auf. Seine Zunge schießt r ö tlich hervor und er tau m elt zu seinem Thron. Mitten in der Luft erscheint ein großes Fenster, und er erblickt dahinter den Herrn des Lebens.
»Osiris!« ruft er. »Der T eufel lebt!«
» W as m einst du da m it ? « kom m t die Antwort.
»Heute nacht i s t der Schatten eines Pfer d es auf m i ch gefallen.«
»Das ist nicht gut. Besonders, wenn du einen neuen Gesandten geschickt hast.«
» W oher weißt du das ? «
»Ich habe so m eine Möglichkeiten. Aber auch ich habe das getan und Horus, m e i nen Sohn, ausgesandt. Ich hoffe ihn rechtzeitig zurück rufen zu können.«
»Ich auch, ich habe i mm er eine Vorliebe für Horus gehabt.«
»Und wie steht es m it deinem Gesandten ? «
»Ich werde ihn nicht z u rückrufen. Nur zu gerne würde ich Typhons Versuch sehen, ihn zu vernichten.«
»Dein W akim - wer ist er in W i rklichkeit? W er war er ? «
»Das ist m eine Sache.«
» W enn er vielleic h t d e r ist, d er e r m einer Ansicht nach sein könnte - und du weißt, wen ich m ei n e -, rufe ihn zurück, H und, oder es wird nie m als Frieden zwischen uns geben, wenn wir beide überleben sollten.«
Anubis kichert.
» W ar je m als Frieden zwischen uns ? «
»Nein«, erwidert Osiris, »nicht seitdem wir freimütig sind.«
»Aber der Prinz hat uns wirkl i ch bedroht, zum erstenmal, gedroht, unsere Herrschaft zu beenden.«
»Ja, diese Zwölf-Jahre-Ver g angenheit - und wir m üssen handeln. Er hat gezeigt, daß wir Jahrhunderte haben, ehe er sich regt. Aber er wird sich regen, denn er hält sein W ort im m e r . Aber wer weiß schon, w as er vorhat?«
»Ich nicht.«
» W as ist m it deinem rechten Arm passie r t?«
»Der Schatten ist darauf gefallen.«
»Und das wird uns
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