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Götter aus Licht und Dunkelheit

Götter aus Licht und Dunkelheit

Titel: Götter aus Licht und Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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ich habe sonst nie m anden, d e n ich lieben könnte. Also liebe ich dich.«
    »Der Gott Horus liebt m i ch?«
    »Ja.«
    »Dann seid Ihr m ein Prinz, und Ihr seid gekom m e n.«
    »Ich...«
    » W artet einen Augenblick, und andere D i nge werden geschehen.«
    »Ich werde bleiben«, sagt Horus, der wieder steht.

DAS D I NG, DAS MAN HERZ NENNT
     
    Vra m in geht durch das Haus der Toten. Selbst wenn m a n Augen hätte, könnte m a n dort nichts erkennen. E s ist bei weit e m zu dunkel, als daß Augen einem dienlich wären.
    Aber Vra m i n ver m ag hier zu sehen.
    Er geht d u rch ei n en gewalti g en Rau m , und als e r ei n en bestim m t en Punkt darin erreicht, gibt es Licht, m att und orange und sich in die Ecken drängend.
    Dann kom m en sie empor aus tra n sparenten Rechtec k en, die nun im Boden erscheinen, kommen e m por, ohne zu at m en, ohne zu blinzeln und liegend. Sie ruh e n auf unsichtbaren Katafalken in einer Höhe von zwei Fuß, und ihre Gewänder und ihre H aut schim m ern in allen Farben, und ihre Körper zeigen alle Altersstufen. Einige von ihnen haben Flügel, andere zeigen Schwänze, einige Hörner und andere lange Krallen. Einige besitzen alle diese Dinge, und andere verfügen über eingebaute Maschinenteile, und wieder andere haben dies nicht.
    Ein Stöhnen und ein Knarren brü c higer Gelenke erhebt sich, dann Bewegung.
    Rascheln, Knacken, Reiben, sie setzen sich auf, sie erheben sich.
    Dann verbeugen sich alle vor Vramin, und ein einziges W o rt er f üllt d i e L u f t: »Mei s t e r.«
    Er richtet seine grünen A ugen auf die Menge, und von irgendwoher erklingt Gelächt e r und dringt in seine Ohren.
    Sich wendend und noch m als wendend winkt er m it dem Stock. Mit einer plötzlichen Bew e gung steht sie an seiner Seite.
    »Vra m i n, Eure neuen L eute preisen Euch.«
    »Lady, wie seid Ihr hierhergekommen ? «
    Aber sie lacht wiederum nur und antwortet nicht auf seine Frage.
    »Auch ich bin gekomm e n, um Euch zu preise n : Heil Vra m in! Herr des Hauses der Toten!«
    »Das ist freundlich von E uch, Lady.«
    »Ich bin m ehr als nur freundlich. D as Ende nähert sich, und was ich ersehne, steht kurz vor der Verwirklichung.«
    »Habt Ihr diese Toten hervorgerufen ? «
    »Natürlich.«
    » W ißt Ihr, wo sich Anubis befindet ? «
    »Das nicht, aber ich kann Euch helfen, ihn zu finden.«
    »Dann laßt uns diese T oten w i eder zur Ruhe bitten, und ich bitte Euch um Beistand. Ich wüßte auch gerne, was es ist, das Ihr ersehnt.«
    »Ich kann es Euch sagen.«
    Und die Toten legen sich plöt z lich nieder und sinken in ihre Gräber hinab. Das Licht verlischt.
    » W ißt Ihr, warum Anubis geflohen ist ? « erkund i gt er sich.
    »Nein, ich bin gerade erst angekommen.«
    »Er versch w and, verfolgt von Eurem Sohn Typhon.« Und die Rote Hexe lächelt u n ter ihr e m Schleier.
    »Daß Typhon lebt, freut m i ch über alle Maßen«, sagt sie.
    » W o ist er jetzt?«
    »Gegenwärtig trachtet er nach dem Leben Osiris ' . Es könnte durchaus sein, daß er bereits sowohl den Hund als auch den Vogel beseitigt hat.«
    Und sie lacht, und ihr Vertrauter hüpft auf ihrer Schulter, den Bauch m it beiden Händen haltend.
    » W as für e i ne vergnügliche Sache das wäre - jetzt! W i r müssen uns darum küm m ern!«
    »Sehr wohl«, und Vra m in zeichnet einen grünen Bilderrah m e n in die Dunkelheit.
    Isis tritt an seine Sei t e und ergreift seine Hand. Plötzlich bewegt sich ein Bild in dem Rah m en.
    Es ist das Bild eines dunklen P f erdeschattens, der sich allein an einer W a nd bewegt.
    »Das hil f t u ns nicht w e iter«, m eint Vra m in.
    »Das nicht, aber es ist gut, m einen Sohn wieder ein m al sehen zu können, m einen Sohn, der den Skagganauk- Abgrund in sich trä g t. W o mag sein Bru d er sei n ?«
    »Bei seinem Vater. Sie sind wieder ausgezogen, um gegen d a s N a m enlose zu kä m p fen.«
    Und Isis senkt die Augen, und das Bild verschwimmt.
    »Ich m öchte das Ding sehen«, sagt sie schließlich.
    »Davor m ö chte ich jedoch feststellen, wo sich Anubis und Osiris aufhalten, falls sie noch leben - und Madrak.«
    »Sehr gut.«
    Und in d e m s m aragdenen Rah m en nim m t das Bild langsam For m en an.

AN DIESEM UFER, DIESER UNTIEFE
     
    Er steht da und betrachtet das Ding Das In Der Nacht Schrie. Es schreit nicht m ehr.
    Befreit leh n t es sich i h m entgegen, ein Turm aus Rauch, ein Bart ohne Kinn...
    Er erhebt den Sternenzauber s tab und zieht eine Spur von Feuer m ustern m itten über das Ding.
    Es

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