Götter der Lust
Ebene niederer Gelüste zurück. Fahr zur Hölle und brenne ewiglich.»
Myles notierte ihre Worte, auch wenn er allmählich jede Hoffnung verlor. Sie sprach nur noch in Rätseln. War er zu spät gekommen? War sie geistig schon zu verwirrt?
Plötzlich richtete sie sich auf und packte ihn am Arm. «Suche sie nicht, suche sie nicht. Wir Hardys haben das Vergangene hinter uns gelassen. Sie wird nur Verderben über dich bringen.»
«Unsinn.» Myles löste sanft ihren Klammergriff von seinem Arm. «Ich passe schon auf, das verspreche ich.»
Seine Großmutter aber schüttelte nur den Kopf, ließ sich auf ihr Kissen zurückfallen und schloss die Augen.
Myles wartete noch ein paar Minuten in der Hoffnung, dass sie weitersprechen würde, doch die Lippen der alten Frau blieben versiegelt, und sie drehte sich mit dem Gesicht zur Wand.
Er küsste ihre runzlige Wange und ging. Danach beauftragte er einen der Bewohner ihres Dorfes damit, regelmäßig nach ihr zu sehen.
Abby runzelte die Stirn. «Das hilft uns auch nicht weiter.»
«Nein», stimmte Myles ihr zu und steckte sein Notizbuch wieder ein. «Deshalb untersuche ich Stück für Stück dieses Gebäude. Sie muss hier irgendwo sein.»
Abby tätschelte seinen Arm. «Wir werden sie schon finden.»
«Wir müssen sie finden.»
Als Abby die Anspannung in seiner Stimme hörte, legte sie den Kopf schief. «Müssen?»
Er verzog den Mund, zuckte mit den Achseln und ging vom Küchentisch zur Tür. «Du hältst das Ganze wahrscheinlich für verrückt.»
Abby folgte ihm. «Schon möglich», räumte sie ein. «Aber wir haben ja ohnehin nichts Besseres zu tun.»
Er blieb in der Tür stehen und sah sie an. Die Verbitterung in seinen Zügen wich einem schiefen Lächeln. «Dem kann ich nicht unbedingt zustimmen», widersprach er in einem Tonfall, aus dem das Verlangen sprach.
Er ging auf sie zu und hob sie hoch, den einen Arm in ihren Kniekehlen. Verblüfft klammerte Abby sich an seinen Nacken. «Schwer bist du nicht gerade.»
Abby beobachtete ihn misstrauisch durch zusammengekniffene Augen und versuchte, die plötzlich in ihr aufkommende Begierde zu ignorieren. Schon die leiseste Berührung durch ihn machte ihr seine Gegenwart intensiv bewusst, und diese intime Art, sie zu halten, machte ihr das alles andere als leise klar. «Lass mich runter.»
«Kommt nicht in Frage.» Lachend ging Myles auf die Treppe zu. «Du verlierst nicht gern die Kontrolle, nicht wahr?»
Sie fiel in einen unterkühlten Tonfall, obwohl sie sich nach ihm verzehrte. Dieses Spielchen beherrschte sie auch. «Falls du damit meinst, dass ich gern gefragt werde, bevor man mich fickt, lautet die Antwort ja.» Durch zusammengekniffene Augen sah Abby, wie er zusammenzuckte.
«Was soll daran witzig sein?»
Abby wich dem Kuss aus, der auf ihre Stirn zielte.
Er seufzte und blieb auf dem Treppenabsatz stehen. Seine schalkhafte Miene wich einem Ausdruck purer Höflichkeit. «Na schön, Ms. Deane, würden Sie mir bitte noch ein paar Ihrer Spielzeuge zeigen?»
Abby wickelte eine seiner Locken um ihren Finger und klimperte mit den Wimpern. «Wenn es Ihnen beliebt.»
Kopfschüttelnd löste er sich von ihrem Zugriff auf sein Haar. «Du bist schon eine seltsame Frau, Ms. Deane.»
«Wenn ich das nicht wäre, könntest du mich nicht so ausnutzen und für deine Zwecke einspannen, wie du es getan hast. Vergiss nicht, dass ich Karate kann.»
Doch das beeindruckte ihn nicht. Diesmal wich sie nicht mehr aus, als er sich herabbeugte, um sie zu küssen. Der langsame, sinnliche Kuss dauerte länger, als sie zunächst erwartet hatte. Seine sanfte Wärme durchdrang sie und besänftigte ihre Begierde nach ihm, obwohl ihre Klitoris vor Verlangen noch heftiger pulsierte als zuvor.
Er unterbrach den Kuss mit verschwommenem Blick und offenem Mund. «Ausnutzen? Du scheinst mir doch recht willig.»
Sie lächelte zu ihm auf, während sich ihre Lippen zu einem weiteren Kuss öffneten. Was er sagte, kümmerte sie nicht, solange er mit ihr ins Bett stieg. Wozu dagegen ankämpfen? Er wollte sie, und sie wollte ihn – so einfach war das.
Myles nahm die letzte Treppenstufe fast im Sprung und stieß mit dem Fuß die Schlafzimmertür auf. Er setzte Abby auf dem Bett ab und legte sich fast gleichzeitig auf sie.
Die langen Röcke hielten ihre Beine gefangen, und Abby wand sich unter ihm und genoss das Gefühl seines Gewichts auf ihr. Er presste seinen Mund auf ihren, während seine Erektion hart gegen ihr weiches Fleisch
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