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Götter der Lust

Götter der Lust

Titel: Götter der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia May Hart
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nicht klar, was ihr da getan habt?»
    «Ihr wiederholt Euch», murmelte Abby.
    «Wo ist Euer Gatte? Ich wette, er steckt hinter all dem.» Er packte sie am Arm und zog sie heftig und schmerzhaft in eine aufrechte Position. «Ich hätte euch gar nicht erst erlauben dürfen zu bleiben.»
    «Nun regt Euch mal nicht so auf», winkte Abby unbekümmert ab. «Das geht schon in Ordnung.»
    «Ganz bestimmt nicht. Jedenfalls nicht, solange Dionysos und seine Helfershelfer am Leben sind und die Welt ins Verderben stürzen. Seht Ihr nicht, was uns bevorsteht?»
    Mit Mühe schaffte es Abby, eine Braue hochzuziehen. «Wir werden alle jede Menge Spaß haben.»
    «Sterben werden wir alle», widersprach der Herzog zähneknirschend.
    Abby runzelte die Stirn. Sie verstand kein Wort. «Sterben?»
    «Ja, an unserer grenzenlosen Gier: nach zu viel Essen und Trinken, zu viel Geschlechtsverkehr. Überschwemmt von all diesen wilden Körpersäften, bricht der Körper irgendwann zusammen. Merkt Ihr denn nicht, dass dieser Prozess bei Euch schon eingesetzt hat?»
    Abby konnte dem Herzog nicht widersprechen. Das erklärte eine Menge, auch ihre Unfähigkeit zu denken. «Es ist vorbei», lallte sie.
    «Es ist nie vorbei.» Der Herzog packte sie am Arm und zog sie zum Haus. Sie ließ es sich gefallen, immer wieder über ihre bleischweren Füße stolpernd. Im Hof angelangt, stieß Abby einen Seufzer der Erleichterung aus. Ihr Bett war nicht mehr weit. Erst mal schlafen, und dann aufwachen und   …
    Dann wurde sie nach vorn in eiskaltes Wasser gedrückt, bis sie sich prustend aus dem Trog befreite.
    «Seid Ihr jetzt endlich wach?», fragte der Herzog, noch immer die Hand in ihrem Nacken.
    Sie kam allmählich zu sich. Wortlos steckte sie freiwillig den Kopf noch einmal ins Wasser, um dann, in der Hocke sitzend, das Wasser aus ihrem Haar zu drücken.
    «Also gut», sagte sie und schnappte nach Luft. «Erzählt mir noch einmal, was geschehen ist.»
    Der Herzog verschränkte die Arme und betrachtete sie verwirrt. «Ich würde eher meinen, dass Ihr es mir erklären solltet. Ihr habt schließlich den Gott zum Leben erweckt. Wie habt ihr das gemacht?»
    «Da war eine Statue, und ich   –» Abby hielt errötend inne. Wie konnte sie erklären, was sie getan hatte? Andererseits hatte der Herzog sie schon in höchster Erregung gesehen. «Ich habe sie gefickt. Weil es mich reizte.»
    «Eine Dame sollte sich solcher Ausdrücke enthalten», murmelte der Herzog. «Und dann ist der Gott erwacht?» Er strich sich übers Kinn und nagelte sie mit seinem eiskalten Blick auf dem Pflaster fest. «Wo war das?»
    «Im Tempel. Der hat einen Keller. Dort – dort habe ich ihn zurückgelassen.»
    Die Braue des Herzogs zuckte. «Mich überrascht nur, dass er Euch hat gehen lassen.»
    Abby nickte. «Mich auch.» Ja, warum hatte er sie eigentlich gehen lassen? «War das Euer Ernst? Dass Dionysos die Welt zerstören wird?»
    «Ja.» Er hielt ihr einen steifen Arm hin. «Kommt, jetzt frühstücken wir erst einmal, und dann planen wir seine Vernichtung.»
    Sie akzeptierte seine Hand und stand aus eigener Kraft auf. «Das klingt ja ausgesprochen aufmunternd.»
    Auf ihn gestützt, ließ Abby sich ins Haus und in den Speisesaal führen. Sie sank auf einen Stuhl und sah zu, wie er ihr ein proteinreiches Frühstück aus Eiern, Schinken, Speck und Pudding mit Trockenfrüchten servierte.
    Gierig schlang sie das Essen herunter, während sie vor ihrem inneren Auge die Ereignisse der Nacht noch einmal Revue passieren ließ. In ihrer Erinnerung verschwamm alles zu einer ununterbrochenen Fickorgie mit Myles und dem Gott.
    Dionysos. Sein goldener Schimmer verlieh allem eine Intensität, die sie nie zuvor gesehen oder erlebt hatte.
    Abby legte Messer und Gabel nieder. «Woher wisst Ihr von Dionysos?»
    Der Herzog nickte. «Gut. Wie ich sehe, seid Ihr wieder bei Sinnen.» Er wischte sich die Lippen mit der Serviette ab.
    «Ihr habt meine Frage noch nicht beantwortet.» Abby verschränktedie Arme und unterdrückte einen Rülpser. Sie hatte schon seit Ewigkeiten nicht mehr so viel gegessen.
    «Ich denke, dass eher ich in der Position bin, Fragen zu stellen. Warum habt ihr den Gott freigelassen?»
    Abby zuckte mit den Schultern und fingerte an dem geliehenen Ehering herum. Was hatte Myles wirklich gewollt? «Myles war auf der Suche nach dieser Statue. Sie gehörte einst seiner Familie. Irgendein Vorfahr von ihm hat sie wohl aus Griechenland mitgebracht. Er hoffte, nach der Entdeckung der Statue

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