Götter des Lichts (Die Chroniken der Götter) (German Edition)
hier?“ Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust, es war gerade Nacht und fürchterlich kalt. „Ich genieße die letzten Ruhigen Stunden, bevor wir in unser Verderben geraten.“ „Du müsstest genau so überzeugt sein, wie unser Meister. Du bist seine rechte Hand!“, meinte Revia erschüttert. „Das müsste ich, aber ich bin es nicht. Wir fliegen in einen Krieg, dessen Ende unvorhersehbar ist. Wir können gewinnen, wir können aber auch vernichtend geschlagen werden. Ich weiß, dass ich diese Schlacht nicht überleben werde. Ich bin stark, doch dem Schicksalsgott nicht gewachsen. Die Zeit der Drachen ist vielleicht gekommen, doch wer kann schon wissen, dass diese Epoche länger andauert. Das Ende wird kommen, früher als uns allen lieb ist. Dimitrius ist der Gott des Chaos, der erste seit langem, ihm werden die Menschen des Nordens folgen. Doch wem folgen die Menschen des Südens, uns? Ainor? Oder wem sonst?“, erläuterte Melchor. Revia schüttelte den Kopf: „Ich weiß es nicht? Sag du es mir!“ Melchor war verwundert: „Ich vermag es genauso wenig zu sagen. Doch eines kann ich sicher behaupten: Die Menschen des Südens folgen niemandem. Der Süden würde untergehen, sie haben niemanden zu dem sie aufschauen können, jemanden der sie in Zeiten der größten Not führt. Was wenn die Changers in Fentire-City einfallen? Ich kann dir sagen, was dann passieren würde, Fentire würde untergehen und die Drachen genauso. Das Volk wäre vermutlich noch uneiniger als sonst. Keiner, weder Ainor, Gallatron oder ich können ein Dimitrius Changers des Südens sein. Die Drachen brauchen neue Führungskräfte, die den Menschen des Südens den Mut verleihen, den sie brauchen um sich gegen den Norden stellen zu können. Wenn so jemand aus den Reihen der Drachen hervorgeht, dann werden die Drachen vielleicht über alle Menschen herrschen…“ Revia teilte die Ansichten Melchors: „Vielleicht werden eines dunklen Tages der Norden und Süden vereint auftreten können, doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Die Welt der Menschen ist sehr vielfältig und schwer zu verstehen. Eines steht jedoch fest, die Drachen ziehen wieder in den Krieg!“ Melchor grinste: „In einen Krieg, dessen Ausgang wir alle gerne kennen würden. Manche mehr manche weniger. Das Ende ist nah.“ Die Stunden vergingen schnell. Genek schärfte derweil seine Klinge unter Deck, ihm gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf, was würde aus den Menschen werden, wenn die Drachen herrschen würden, sie würden weiterhin hinter ihrem göttlichen Haus stehen, die Changers waren das Fundament einer weitverzweigten Gesellschaft, doch ohne dieses Fundament waren die Menschen Führerlos und verloren. Genek dachte auch an sein Versagen, was würde passieren, wenn er in der Schlacht von Diamante-City sein Leben lassen würde. Wer würde um ihn trauern. Gerade als ihm bewusst wurde, dass niemanden sein Ableben kümmern würde. Gerade in diesem Moment erschallten die Trommeln, der Landeanflug auf der weiten Ebene Diamantes hatte begonnen. Von nun an würden die Drachenarmeen zu Fuß weitergehen. Die Kristallstadt befand sich schon im Sichtfeld. Revia, Melchor und Genek führten den geordneten Zug der Drachen dem ultimativen Verderben Schritt für Schritt näher.
„Wir entscheiden über unsere Zukunft. Die Drachen verlassen die Schatten und breiten ihre Schwingen aus und fliegen einem Ende entgegen, dessen Ausgang keiner erahnen kann. Ein letztes Mal erheben sich die Fürsten der Drachen und kämpfen für ihre Götter“, philosophierte Ainor, als sich der Zug immer weiter dem kristallenen Pellennor näherte. Das Ultimatum lief bald ab, die Zeit war gekommen. Die größte Schlacht in der Geschichte des Planeten Diamante war angebrochen. Alle Streitkräfte waren versammelt, der Sturm brach los. Ein unstillbares Blutvergießen hatte begonnen. Die längste Nacht im Leben der Drachenfürsten war angebrochen.
Kapitel 58:
Der Generalrat
Die Parlamentssitzung war gerade vorbei, Dimitrius und Storm waren alleine in den Palast zurückgekehrt. Kanzler Sellenge und Sinedd hatten noch einiges zu besprechen, immerhin war Sinedd nun die rechte Hand von Dimitrius und ihm oblag die Verteidigung von Diamante-City. Der Kanzler und Sinedd verblieben im Zimmer des Kanzlers unter der Halle des Rechts, sie setzten sich an den Diskussionstisch, dort fanden jegliche Gespräche statt, die der Kanzler tätigte, so auch dieses. Sinedd saß dem Kanzler gegenüber, Diener brachten ihnen
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