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Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition)

Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition)

Titel: Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
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mittlerweile auch nicht mehr orten.«
    Verschwunden? Der Kommandant zweifelte zwar nicht an den Worten des Navigators, wollte sich aber dennoch vergewissern: »Könnte sie uns nicht schon während des Bremsmanövers überholt und einfach weitergeflogen sein?«
    Das schien zwar die plausibelste Erklärung, allerdings glaubte Farr nicht wirklich daran, zumal er fest damit gerechnet hatte, dass sich der Admiral noch einmal melden würde, bevor sich ihre Wege trennten.
    »Dafür gibt es im Moment keine Anhaltspunkte«, erwiderte der kleine Mann diplomatisch, »ich werde die Aufzeichnungen zur Sicherheit jedoch noch einmal analysieren lassen.«
    »Dann sollten wir das Thema bis dahin zurückstellen, Mr. Fisher.«
    Die betonte Förmlichkeit half Farr, seine Verunsicherung über das Verschwinden der Amesha zu überspielen. Im Verlauf des Transfers hatte er sich so an die unauffällige Präsenz des Sichelschiffs gewöhnt, dass er ihm zuletzt kaum noch Beachtung geschenkt hatte. Vielleicht hätte er doch noch einmal das Gespräch suchen sollen, auch auf die Gefahr hin, abgewiesen zu werden. Jetzt war die Chance vertan, und zu den Ungereimtheiten der Begegnung mit dem uralten Kriegsschiff gesellte sich nun auch noch das Rätsel seines plötzlichen Verschwindens. Sikhanische Sichelschiffe waren üblicherweise mit Rotatronantrieben ausgestattet, die zwar als äußerst effizient und zuverlässig galten, jedoch einer längeren Anlaufphase bedurften, um Überlichtgeschwindigkeit zu erreichen. Ein derartiges Manöver wäre weder Fisher II noch Koenig oder gar der Schiffsintelligenz entgangen. Blieb also die Frage, wie ein Kreuzer von der Größe der Amesha innerhalb weniger Sekunden aus dem Ortungsbereich verschwinden konnte, ohne die geringste Spur zurückzulassen.
    Ein Raumsprung setzte nicht nur eine gewisse Mindestgeschwindigkeit, sondern vor allem die Existenz eines N-Raum-Portals voraus. Davon verzeichneten die Datenbanken jedoch nur ein einziges in dieser Region, und zwar jenes, das die Hemera ansteuerte …
    Vor diesem Hintergrund musste die Frage nach der Art und Weise des Rückzugs der Amesha ebenso unbeantwortet bleiben wie die nach den Gründen. Entweder der Admiral hatte den Ablauf genau so geplant oder es war eine spontane Reaktion, worauf auch immer.
    In jedem Fall hatte der Sikhaner keinen Anlass gesehen, sie ins Vertrauen zu ziehen …
    Jemand räusperte sich im Hintergrund, und erst jetzt registrierte Farr die auf ihn gerichteten Blicke. Die Mannschaft wartete, und er musste reagieren, nun, da der Bann gebrochen und das Monument zu einem gelblichen Lichtfleck geschrumpft war.
    Der Kommandant tauschte einen kurzen Blick mit Ortega, die ihm auffordernd zunickte, und wandte sich dann den anderen zu.
    »Joyous Gard liegt hinter uns, und die Hemera wird von nun an wieder auf sich allein gestellt sein. Das entspricht zwar den Vereinbarungen, aber ich muss zugeben, dass die Umgangsformen unseres sikhanischen Freundes gelegentlich zu wünschen übrig lassen.«
    Er machte eine kleine Pause und suchte den Blickkontakt zu Layla, die erwartungsgemäß bis hinauf zu den so unterschiedlichen Ohren grinste.
    »Wir sollten allerdings nicht vergessen«, fuhr Farr nunmehr betont sachlich fort, »dass wir den Sikhanern eine nicht unwesentliche Verstärkung unserer Feuerkraft zu verdanken haben. Das könnte insofern von Bedeutung sein, als wir in etwa zwei Standardtagen das sogenannte ›Rattenloch‹ durchqueren werden. Wir rechnen zwar nicht mit einer Konfrontation wie beim erfolgreichen Durchbruch des damaligen Ersten Geschwaders …« Er lächelte in Ortegas Richtung und registrierte amüsiert, dass sie tatsächlich errötete. »Dennoch bleibt es ein Sprung ins Ungewisse. Mr. Koenig wird deshalb eine Pfadfindersonde vorbereiten, damit wir das Risiko so gering wie möglich halten können. Die Details klären wir zu gegebener Zeit. Das wäre von meiner Seite zunächst alles. Gibt es dazu Fragen?«
    Wie der Kommandant gehofft hatte, meldete sich niemand zu Wort. Der Form halber ließ er einige Sekunden verstreichen, bevor er sich bedankte und Ortega seinen Platz auf der Brücke überließ.
    Auf dem Weg in die Kabine brachte ihn ein plötzlicher Schwindelanfall beinahe ins Straucheln. Die Anspannung der letzten Stunden forderte ihren Tribut. Was er jetzt brauchte, waren ein paar Stunden Ruhe, nicht nur, um den versäumten Schlaf nachzuholen, sondern auch, um seine Gedanken zu ordnen und sich über die weiteren Schritte klar zu

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