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Götterdämmerung: Die Gänse des Kapitols (German Edition)

Götterdämmerung: Die Gänse des Kapitols (German Edition)

Titel: Götterdämmerung: Die Gänse des Kapitols (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
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Nemesis übersetzen, die zwar das kleinste Schiff der Mission sein wird, dafür aber das schnellste und beweglichste. Die noch offenen Stellen des Bordingenieurs und des Waffenoffiziers werden mit Freiwilligen besetzt. Die Nemesis wird von zwei Kampfschiffen eskortiert; der Rest des Verbandes verbleibt in Gefechtsbereitschaft um den Transferpunkt postiert. Nach Ablauf einer noch festzulegenden Zeit ohne Rückmeldung von unserer Seite wird Major Bannhauser den Rücktransfer des Geschwaders organisieren.«
    »Sie wollen doch nicht etwa selbst …«, fuhr der Offizier dazwischen, verstummte aber unter dem Blick der Kommandantin.
    »Selbstverständlich wird die Santa Esmeralda dabei sein, Major. Die Auswahl der zweiten Eskorte überlasse ich Ihnen, bitte mir aber aus, dass sie ebenfalls ausschließlich mit Freiwilligen besetzt wird. Niemand weiß, was uns dort drüben erwartet …«
    Du bist eine tapfere Frau, Roberta Ortega, dachte Miriam, während sich die Offiziere und der Zwerg den technischen Einzelheiten widmeten. Aber du hast dich getäuscht. Ich bin nicht die Prinzessin, die du in mir siehst. Leider. Wie oft habe ich mir gewünscht, es wäre so …
    Sie verbarg ihre Trauer hinter einem undurchdringlichen Lächeln und zwang sich zur Konzentration. Sie durfte sich jetzt nicht gehen lassen, so dicht vor dem Ziel …
        

Der Durchbruch

    Die  Santa Esmeralda tauchte knapp 60 Sekunden nach der Pfadfindersonde im Normalraum auf und aktivierte sofort ihre Gefechtsfelder. Noch bevor die Navigations-KI die neue Position des Schiffes ermitteln konnte, geriet die Führungssonde knapp zehn Lichtsekunden voraus unter Beschuss und explodierte in einer orangeroten Funkengarbe.
    Die Burgons hatten sie erwartet.
    Lieutenant Colonel Ortega reagierte sofort. Ihre Finger glitten flink und präzise über die Symbolfelder des Combat-Pads, in dem die Nervenstränge der Santa Esmeralda zusammenliefen.
    Schwärme von Tarnkörpern wurden ausgestoßen, die frontalen Schutzfelder verstärkt und ein erster Schwarm Combees in Marsch gesetzt. Dabei wandte die Kommandantin den Blick nicht vom Monitor, als könne sie allein durch die Kraft ihres Willens die Dunkelheit durchdringen.
    Doch der Feind blieb unsichtbar, obwohl die Spezialkameras längst zugeschaltet waren und Analyseprogramme die Aufnahmen akribisch bezüglich möglicher Phasenverschiebungen überprüften.
    Roberta Ortega blieb zumindest äußerlich unbeeindruckt, obwohl sie natürlich wusste, dass ihnen nicht mehr viel Zeit blieb. Ihre Lage war überaus bedrohlich. Selbst wenn die breitflächig abgefeuerten Combees den einen oder anderen Zufallstreffer erzielten, würde das die Schlagkraft des Feindes kaum schwächen.
    Gelang es den Burgons, ihre Formation zu schließen und die Santa Esmeralda von den Flanken her ins Kreuzfeuer zu nehmen, dann war das Schicksal des Schiffes besiegelt. Noch bestand zumindest theoretisch die Möglichkeit, den Feind durch riskante und unerwartete Ausweichmanöver zu verwirren, aber dafür mussten sie ihn erst einmal orten können …
    Auf Unterstützung durch die Wallenstein, die in diesem Moment im Transferbereich auftauchte, durften sie kaum hoffen. Über kurz oder lang würde sie in der gleichen Situation sein wie ihr Schwesternschiff, wenn sich der Gegner nicht innerhalb der nächsten Sekunden noch selbst verriet. Erfahrungsgemäß waren die Burgons – wenn überhaupt – nur durch gezielte Treffer im Bereich ihrer Sinnesorgane zu beeindrucken, was ohne Zielansprache so gut wie unmöglich war.
    Noch schwerer wog allerdings, dass sie – anders als vor Joyous Gard – das Überraschungsmoment nicht mehr auf ihrer Seite hatten. Das Flechette-Feuer hatte den Feind vorgewarnt, auch wenn es ihm in der verbliebenen Zeit nicht gelungen war, sich für einen Überraschungsangriff aus dem Hinterhalt zu positionieren. Im Moment kannten sie allerdings weder seine zahlenmäßige Stärke noch seine Position, und die angeblich unfehlbaren Spezialkameras erwiesen sich als nutzlos.
    »Versager!«, presste Ortega zwischen den Zähnen hervor, empfand aber dennoch ein fast schon irrationales Hochgefühl, als auf einen Fingerdruck von ihr die nächste Combee-Staffel ihre Triebwerke zündete und wie ein Schwarm überdimensionaler Leuchtkäfer dem Feind entgegenjagte.
    Inzwischen hatte der erste Schwarm die Region erreicht, in der Ortega den Feind vermutete. Doch das erhoffte Feuerwerk blieb aus. Nur drei der über 200 Projektile explodierten kurz

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