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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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ich plötzlich einen Feuerblitz am Himmel gesehen habe«, erinnerte er sich plötzlich. »Die Söldner waren geblendet und haben von uns abgelassen.«
    »Der Bogen hat von ganz allein die beiden Pfeile der Göttin verschossen«, berichtete Nitis. »Jetzt müssen wir sie wiederfinden, sonst sind wir verwundbar.«
    »Ich habe noch mein Amulett aus Obsidian mit den zwei Fingern«, warf der Schreiber ein. »Es wird uns vor dem bösen Blick schützen. Und nicht zu vergessen den Antwortenden.«
    »Wie soll uns diese kleine Statue helfen können? Ein Segelboot wäre mir wesentlich lieber.«
    »Vielleicht gibt es hier in der Nähe ein Heiligtum der Göttin Neith, in dem Pfeile aufbewahrt werden, die aus der Flamme von Sechmet, der Löwengöttin, stammen«, überlegte Nitis. »Wir sollten die Priester in Lykopolis danach fragen und hoffen, dass sie unsere Frage bejahen.«
    »Ob wir wohl jemals nach Lykopolis kommen?«
    »Was bist du nur für ein Schwarzseher?«, wunderte sich Kel. »Ist dir der Schutz der Götter nicht genug?«
    »Iss jetzt von dem Fisch«, gab Bebon zurück. »Danach ruhen wir uns ein bisschen aus, ehe wir uns wieder auf den Weg machen. Allzu lange hier zu bleiben, wäre gefährlich, vor allem wenn dieser hartnäckige Richter weiter nach uns sucht.«
    Nordwind hatte sich an würzigen Kräutern und süßem Schilf satt gegessen und schlief zufrieden.
    »Die Götter sind schon nicht ohne«, musste Bebon zugeben, ehe er einschlief. »Als ich ihre Masken trug, hätte ich nicht gedacht, wie mächtig sie sind. Krokodile werden Freunde, Feuerpfeile, Freiheit … Mir kommt das Leben immer geheimnisvoller vor.«

43
    S ie waren zu dritt – drei gemeine, dreckige und hinterhältige Kerle.
    Der Ältestenrat hatte sie aus ihrem Dorf gejagt, jetzt schlugen sie sich mit kleinen Räubereien durch und versuchten Reisende auszuplündern.
    Heute witterten sie eine unverhoffte Gelegenheit – anscheinend hielten sich Leute in der Gegend auf, die keine Ahnung hatten, wie gefährlich es hier war: Aus einem Tamariskenwäldchen in der Nähe des Flusses stieg Rauch auf.
    Da kam sonst eigentlich nie jemand vorbei.
    »Ob das Wachmänner sind?«, fragte Schiefmaul ängstlich.
    »Würde mich wundern«, meinte Plattnase. »Die hätten wir doch mit dem Schiff kommen sehen. Ich glaube, da versteckt sich einer.«
    »Wenn sie sich verstecken, sind's keine anständigen Leute«, sagte Narbengesicht, »also ich kann unanständige Leute nicht leiden.«
    »Andererseits ist es kein Verbrechen, einem Dieb was zu stehlen«, fand Schiefmaul, »vor allem, wenn sie nicht bewaffnet sind. Diebe mit Waffen sind viel zu gefährlich.«
    Plattnase dachte lange nach und stimmte ihm schließlich zu.
    »Geh nachschauen und sag uns, ob sie bewaffnet sind.«
    »Warum gehst nicht du?«
    Darauf folgte eine ausführliche, aber ergebnislose Debatte; also entschlossen sie sich zu dem Spiel mit dem kurzen Strohhalm. Der enttäuschte Verlierer war Schiefmaul. Falls ihm etwas zustoßen sollte, würden seine Gefährten sicher keine Anstalten machen, ihm zu Hilfe zu eilen.
    »Wir sollten das Ganze lieber lassen«, meinte er deshalb.
    »Das Los ist auf dich gefallen«, beharrte Narbengesicht. »Diese Leute haben sicher was dabei, womit sie ihre Einkäufe bezahlen. Wir bringen sie um, bestehlen sie, und dann verschwinden wir einfach.«
    Der Plan schien einfach, und die Aussicht auf fette Beute überzeugte Schiefmaul doch noch. Er willigte ein, seinen Auftrag als Späher auszuführen.
    Als er zurückkam, lief ihm sozusagen das Wasser im Mund zusammen.
    »Es sind drei, und sie schlafen tief und fest.«
    »Drei kräftige Kerle?«, wollte Plattnase wissen.
    Schiefmaul wirkte immer gieriger.
    »Zwei Männer, aber nicht besonders kräftig … und eine Frau! Jung und schön, ich kann euch sagen! Die bringen wir aber nicht gleich um. Und weil ich sie zuerst gesehen hab, krieg ich sie auch als Erster.«
    Narbengesicht fühlte sich nicht wohl bei der Sache.
    »Für Vergewaltigung gibt es die Todesstrafe.«
    »Für Mord auch«, entgegnete Schiefmaul. »Und wenn wir sie hinterher umbringen, kann sie uns nicht verraten.«
    Diese Überlegung wirkte sehr überzeugend.
    »Außerdem haben sie einen Esel«, berichtete der Späher. »Den behalten wir, er soll die Beute tragen.«
    »Der kann aber die anderen warnen«, befürchtete Plattnase.
    »Nicht, wenn wir vom Fluss kommen, gegen den Wind.«
    »Ist er angebunden?«
    »Nein, er liegt neben dem einen Kerl.«
    »Dann bindest du ihn mit

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