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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Majestät.«
    »Kennst du meinen Sohn, Psammetich?«
    »Ich habe ihn bei einer öffentlichen Veranstaltung kennen gelernt.«
    »Was hältst du von ihm?«
    »Majestät, ich maße mir nicht an …«
    »Doch, maße dir an!«
    »Er ist ein vornehmer und sehr gesetzter junger Mann.«
    »Zu vornehm und zu gesetzt! In seinem Alter habe ich mich mit der Lanze und dem Schwert geübt. Er verkehrt mit den Schreibern und der besseren Gesellschaft und will mit den Soldaten nichts zu tun haben. Es ist allerhöchste Zeit, dass er eine gründliche militärische Ausbildung erhält. Schon morgen könnte es dazu kommen, dass er unsere Truppen führen und die Zwei Länder verteidigen muss.«
    »Herr, meine Art der Ausbildung …«
    »Gefällt mir sehr. Du sollst ihn nicht umbringen, aber auch nicht schonen. Dieser Junge muss schleunigst ein herausragender Krieger werden. Ich schicke ihn noch heute zu dir.«
    »Ich werde Euren Sohn ausbilden, Majestät, und er wird sich seines Vaters würdig erweisen. Da ich sowieso gerade große Übungen vorhabe, um die Truppen des Nordens auf der Höhe zu halten, kann ich ihn da gleich einbeziehen.«
    »An die Arbeit, Phanes.«
    Der Feldherr zog sich zurück. Ihm folgte Siegelbewahrer Udja, eindrucksvoll wie eh und je.
    »Was ist mit Euren Kopfschmerzen, Majestät, sind sie besser geworden?«
    »Deine Heilmittel haben sehr gut gewirkt! Ich habe überhaupt keine Schmerzen mehr und fühle mich wieder sehr kräftig. Ich hoffe doch, dass die Flotte an den Übungen von Phanes teilnimmt?«
    »Selbstverständlich. Die gute Abstimmung von Flotte, Fußsoldaten und Reiterei scheint mir wesentlich. Wir haben eben ein Schreiben von Krösus erhalten: Er versichert uns der Freundschaft des Kaisers von Persien und möchte uns mit seiner Gattin Mitetis einen Besuch abstatten. Letztere lässt Königin Tanit sehr herzlich grüßen.«
    »Das sind ausgezeichnete Neuigkeiten, Wesir! Die Perser scheinen sich tatsächlich zu beruhigen und ihrem Eroberungswahn ein Ende zu setzen. Trotzdem müssen wir weiter auf der Hut sein. Ist das Übersetzeramt inzwischen wieder vollständig besetzt?«
    »Wegen Henats Abwesenheit hat sich die Sache etwas verzögert, Majestät. Aber wir sollten uns doch Zeit lassen, um wirklich sehr gute und erfahrene Übersetzer zu finden, die sich ihrer großen Verantwortung bewusst sind. Zurzeit arbeiten ausreichend Schreiber, um den Großteil des Schriftverkehrs mit den Nachbarländern erledigen zu können.«
    »Hat Henat die Gottesdienerin getroffen?«
    »Noch nicht, Majestät.«
    »Weigert sie sich etwa, den königlichen Palastverwalter zu empfangen?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, meinte der Siegelbewahrer. »In seinem letzten Brief schreibt Henat auch nichts dergleichen. Ich vermute, der Leiter des Geheimdienstes überprüft seine Mitarbeiter in Theben und bringt sich vor dem Gespräch auf den neuesten Stand der Entwicklungen.«
    Amasis nickte zustimmend. Das sähe ganz nach Henat aus.
    »Hast du einen Bericht von Richter Gem?«
    »Er kommt seiner Beute immer näher, Majestät. In Lykopolis sind ihm der Mörder Kel und seine Helfershelfer nur knapp entkommen.«
    »Lykopolis … Dann sind sie auf dem Weg nach Theben.«
    »Nachdem Kels Stützpunkt in Elephantine zerstört wurde, sitzt der Mann jetzt in der Falle.«
    Amasis hatte plötzlich eine düstere Ahnung.
    »Was, wenn Kel gar nicht nach Theben will, sondern nach Abydos? Zu Pef, meinem Schatzmeister?«
    »Zu Eurem ehemaligen Schatzmeister, Majestät. Ich habe soeben sein Entlassungsgesuch erhalten.«
    »Pef will in den Ruhestand gehen, um mich besser bekämpfen zu können! Pef ist die Seele der Verschwörung! Du musst sofort Richter Gem verständigen!«
    »Seid unbesorgt, er hat bereits ähnliche Überlegungen angestellt und will Abydos umstellen lassen, um die Verschwörer dort festzunehmen.«
    »Pef … Dann ist er also der Anführer, und Kel macht für ihn die dreckige Arbeit.«
    »Warten wir ab, was der Richter sagt.«
    »Zweifelst du noch an dieser Vermutung?«
    »War Pef nicht ein hervorragender Schatzmeister? Es geht uns ausgezeichnet, unser Land ist reich, die Landwirtschaft blüht und gedeiht.«
    »Der vollkommene Heuchler, unbescholten und fleißig … Der bewundernswerte Pef! Warum will er an die Macht? In seinem Alter ist das doch der reine Wahnsinn. Mein Vorbild an Weisheit hat sich in Luft aufgelöst, Wesir. Nun, für heute habe ich genug gearbeitet.«
    Amasis verließ seinen Palast und gesellte sich zu seiner Gattin,

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