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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Schritte zu unternehmen, solange du kannst. Du liebst es, den großen Zyniker zu spielen, aber wenn du eine sogenannte moralische Entscheidung treffen mußt, dann votierst du immer für diejenige Option, die den Glauben an das essentiell Gute im Menschen annimmt. Ganz gleich, wie oft die Menschheit deine Nase schon darauf gestoßen hat, daß sie ein Haufen Müll ist.«
    »Wir brauchen alle einen moralischen Leitstern, Morpheus. Nur so können wir uns davon überzeugen, daß wir gute Jungs sind. Ein Haufen Müll ist kein Leitstern.«
    »Was natürlich die ganzen miesen Kerle von der Verantwortung für ihr Verhalten freispricht. Sie müssen nicht mehr innehalten und eine Entscheidung treffen, bevor sie handeln.«
    Heh, Moment mal. Wieso kommt dieser professionell böse Bursche eigentlich dazu, mir einen Vortrag in Recht-und-Ordnung zu halten? »Was soll dieses Ich-bin-des-Teufels-Advokat-Zeugs?«
    »Das mache ich nur, weil du versuchst, alles mit unwichtigen Argumenten zu verkomplizieren.«
    »Dagegen kann ich nichts machen. Meine Mutter ist schuld. Sie konnte eine Stunde lang über jeden herziehen, aber sie hat auch an jedem etwas Gutes gefunden. Ganz gleich, wie übel sich jemand verhalten hat, sie konnte eine Entschuldigung finden.«
    Diese Diskussion wird, in dieser Form oder so ähnlich, schon seit Jahren geführt. Keiner von euch hat jemals etwas anderes getan, als den anderen damit zu unterhalten. Ich schlage vor, daß wir keine weitere Zeit vergeuden. Mr. Ahrm, wenn Sie Mr. Zarth und Miss Winger nicht assistieren wollen…
    Hier hörte ich nicht mehr genau hin, vor allem, nachdem der Name Glanz Großmond gefallen war. Ich wünschte, er würde Glanz Großmond und den ganzen Krieg im Cantard und all seine anderen Hobbies endlich abhaken und sich eine Weile auf das Wesentliche konzentrieren. Vielleicht würden ein paar Wochen ja genügen. So lange, bis wir alles erledigt hatten und er nach Herzenslust pennen konnte, während ich faulenzte und neue Biersorten ausprobierte. Bis Dean seine Tage erfindungsreich wie immer in der Küche verbringen konnte und nicht ständig vom Klopfen an der Tür abgelenkt wurde.
    Beiläufig spielte ich mit dem Gedanken, was wohl ein Zauberspruch kosten würde, der dafür sorgte, daß die Leute eine bestimmte Adresse nicht mehr fanden, wenn sie danach suchten.
    Nog ist Unentrinnbar, erinnerte mich der Tote Mann.
    »Ich weiß, ich weiß. Morpheus, schnapp dir deinen unverdienten Anteil und verdufte. Geh und nimm die reichen Heinis aus, damit sie viel Geld dafür zahlen, Karottencocktails zu schlürfen, während sie Rübensteaks hinunterschlingen.«
    Ahrm benutzte diese Gelegenheit, mir in aller Ausführlichkeit zu erklären, wie meine Gesundheit und Laune sich dramatisch verbessern würde, wenn ich ihm endlich gestattete, einen Diätplan für mich zu entwickeln, der auf meinen ganz besonderen Lebensstil zugeschnitten war.
    »Aber ich bin gern der alte, gereizte Garrett, der auf blutige Steaks steht und das Karnickelfutter den Karnickeln überläßt. Also sei lieb und verdünnisiere dich, bevor wir sie rösten.«
    »›Gereizt‹ ist hier das Schlüsselwort, Garrett. Du nimmst den größten Teil deines Gemüses in flüssiger Form zu dir. Es tut mir leid, aber Bier enthält einfach nicht genug wichtige Fasern, die du aber brauchst, um…«
    »Ja. Ich weiß, daß du ohne Ende Fasern zu dir nimmst, weil du bis zu den Ohren voll von Gefaser bist.«
    Er grüßte mich spöttisch mit einem Finger und einem dünnen Lächeln. »Wie gesagt: Gereizt.« Er fragte den Toten Mann: »Haben Sie etwas für mich, oder nicht?«
    Der alte Komiker hatte natürlich einen Auftrag für ihn, und er mußte eine Menge mit Morpheus besprechen. Aber das hatte nichts mit dem aktuellen Problem zu tun. Ich wäre nicht bei den beiden geblieben, wenn es nicht auch etwas mit meiner Zukunft zu tun gehabt hätte.
     
     

 
61. Kapitel
     
    Morpheus war endlich verschwunden. Nach fünf Minuten des Nachdenkens fragte ich den Toten Mann: »Glaubst du wirklich, daß es so schlimm werden könnte?«
    Die Schwierigkeiten sind noch in den Kinderschuhen, und schon jetzt sterben jeden Tag Leute. Glanz Großmond scheint durch seine Nachlässigkeit dazu beizutragen, falls das nicht genau seine Absicht ist.
    »Du glaubst wirklich, daß er hier in der Stadt ist, richtig?«
    Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß er sich entweder in der Stadt oder ganz in der Nähe aufhält. Du bist ihm letzte Woche sehr nah gekommen.
    »Warum?«
    Er

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