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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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konnte meine Gedanken lesen und verstand meine Frage.
    Glanz Großmond hat niemals das Vertrauen in seine Fähigkeiten enttäuscht. Darin waren sich auch alle anderen Verantwortlichen einig. Und sie waren auch einer Meinung, daß er nie etwas anderes als Verachtung und Mißfallen für die Personen empfunden hat, die den Staat von Karenta leiteten. Er kennt nur die, denen er im Cantard begegnet ist. Und im Cantard hat er auch gelernt, die überwältigende Kraft zu respektieren, die Lords und Zauberer einsetzen können und zwar durch Erfahrung am eigenen Leib. Er glaubt, daß es in TunFaire ein ganz anderes Spiel ist.
    »Ich habe das Gefühl, unser Freund Großmond wird hier auf einige Überraschungen treffen.« Hier bei uns zu Hause gibt es viele Funktionäre, die ihre Jobs nicht geerbt haben und die auch nicht so selbstverliebt sind, daß sie nichts anderes tun, als an ihrem eigenen Bild zu polieren.
    Ganz genau. Der Tote Mann saß immer noch in meinem Gehirn. Und es spricht einiges dafür, daß jemand wie Daumen-Schrauber vielleicht die wahrscheinlichste Hoffnung dafür ist, das vollständige Chaos abzuwenden.
    »Glaubst du, daß Glanz Großmond möglicherweise einen solchen Staat übernehmen möchte?«
    Vielleicht. Soweit ich beobachtet habe, leidet er nicht unter mangelndem Selbstbewußtsein. Und er weiß auch, daß er hier so etwas wie ein Volksheld ist. Er könnte vielleicht zu dem Glauben gelangen, daß die gewöhnlichen Karentiner ihn als ihren Retter ausrufen, wenn die Dinge nur schlimm genug werden.
    Genau das ist im Cantard während des Krieges passiert. Die eingeborenen Stämme, die es müde waren, Generationen lang zwischen zwei gewalttätigen, korrupten und unfähigen Reichen zerrieben zu werden, hatten sich Glanz Großmonds Republik angeschlossen.
    Verdammt, Großmond war auch für mich ein Held gewesen, weil er die herrschenden Klassen bekämpft und weder Korruption noch Inkompetenz toleriert hatte. Ohne Großmond hätte es keinen Sieg im Cantard gegeben. Keiner, vom König bis zum gemeinen Soldaten, würde das abstreiten, auch wenn es sehr unterschiedliche Interpretationen von Großmonds Rolle in diesem Triumph geben dürfte. Und wer bezahlt das Gehalt des Kerls, der die Geschichte des Großen Krieges geschrieben hat?
    »Ich will mir einfach nicht vorstellen, daß er so kaltblütig sein kann und offen manipuliert.«
    Er hat für die Aristokraten der Karentiner genauso wenig übrig wie für die der Venageti.
    Kaltblütig und systematisch hatte Glanz Großmond die ganze Parade der Venageti-Generäle, ihrer Zauberer und ihrer Lords erniedrigt, gedemütigt und eliminiert, die seine Würde mißbraucht hatten.
    »Könnte es sein, daß dieser Mann, der sich niemals geirrt hat, einen Riesenfehler gemacht hat, als er den Charakter der Karentiner eingeschätzt hat?«
    Das hat er zweifellos. Karentiner hängen ungewöhnlich stark an ihren Königen und der Adelsschicht, obwohl sie sie mit alarmierender Häufigkeit ermorden.
    Eigentlich ermorden sich die Aristokraten gegenseitig. Bei uns tummeln sich im Moment einige außerordentlich bizarre Revolutionäre auf den Straßen, aber ich habe nicht einmal von den gefährlichsten gehört, daß sie die Abschaffung des Königshauses gefordert hätten.
    Den Vorschlag selbst habe ich allerdings schon gehört. Aber nur von Nicht-Menschen.
    Miss Winger und Mr. Zarth müßten bald hier sein, falls du Interesse hast, die letzten Neuigkeiten von Glanz Großmonds Aktivitäten zu hören.
    »Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich wesentlich mehr Interesse an den Aktivitäten einiger Götter und Göttinnen, die uns vielleicht das Problem ersparen, diese kommenden Schwierigkeiten überhaupt erleben zu dürfen.«
    Zögernd räumte der Tote Mann ein, daß dies durchaus ein naheliegendes Problem sein konnte.
    »Hast du immer noch Kontakt zu Adeth?«
    Nur was ihre Präsenz und ihre allgemeine Richtung angeht.
    »Wenn ich sie hierherhole, kannst du dann etwas mit ihr anfangen?«
    Er antwortete nicht sofort. Ich wollte ihn schon drängen, als er reagierte. Wozu ist Mut gut, wenn man ihn nie bemüht?
     
     

 
62. Kapitel
     
    Ich spähte durch das Guckloch. Adeth stand immer noch auf dem Posten. Meine Wertschätzung für die Götter nahm immer weiter ab. Diese hier schien nicht mal genug zu wissen, daß sie bemerkte, wie ein Sterblicher sie beobachtete.
    Vielleicht glaubte sie ja nicht, daß so etwas passieren konnte. Selbstsicherheit hinterläßt bei allen von uns blinde Flecken.
    »Was

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