Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
wollte sicher alle Einzelheiten wissen… Falls ich jemals das Vergnügen hatte, ihn wiederzusehen.
    »Wenn Sie alle Details haben, dann wissen Sie auch, daß ich keinen Handel eingegangen bin. Ich habe einfach nur versucht, rauszukommen.«
    »Es gab eine Andeutung. Sie haben sich nicht geweigert.«
    »Damit kommen Sie vor Gericht nicht durch. Ich wurde genötigt.« Mit dieser Bemerkung erntete ich einen verständnislosen Blick. Nötigung? Machte das nicht einen Gott aus? Daß man Leute dazu bringen konnte, was zu tun, was man wollte? Waren Sterbliche denn keine Spielzeuge?
    Er interpretierte es auf seine Art. »Zugegeben, Sie haben den Godoroth keinen Gehorsam geschworen. Das ist gut. Aber warum haben Sie die Straße der Götter aufgesucht und herumgefragt? Was wollen Sie in den Tempeln?«
    »Ich war davon überzeugt, daß es sich um einen Schwindel handelte. Diese Godoroth haben mich nicht davon überzeugen können, daß sie echte Götter waren. Sie haben mir nichts gezeigt, was ein cleverer Illusionist nicht auch hingekriegt hätte.« Wenn man meine magische Schnur nicht mitzählte. »Ich dachte, jemand wollte mich reinlegen.«
    Meine Zuhörer wurden unruhig. Wahrscheinlich glaubten sie mir nicht. Der Bursche im Stuhl dachte lange nach, bevor er kapierte. Eins mußte ich ihm lassen: Er konnte seine eigene Ansicht vorübergehend zurückstellen, auch wenn er vielleicht dem Standpunkt eines Sterblichen nicht viel Wert beimaß.
    Einen Augenblick erfüllte dieses eiskalte Flüstern wieder die Luft.
    »Es scheint, daß Sie wieder zum größten Teil die Wahrheit erzählen. Sehr gut. Ich nehme an, Sie begreifen die Situation. Fremde Götter sind in TunFaire eingedrungen. Man hat ihnen einen Platz auf der Straße der Götter zugewiesen. Das bedeutet eine große Unbequemlichkeit und Unruhe für viele Götter, aber für uns und die Godoroth heißt es: einer von uns muß verschwinden. Ich persönlich reiße mich nicht darum, in Vergessenheit zu geraten.«
    »Ich auch nicht.«
    »Glauben Sie immer noch, daß man Sie täuscht?«
    »Es sieht allmählich echt aus.«
    »Ich will den Schlüssel, Mr. Garrett.«
    »Ich bete für Sie.«
    Winzige Blitze zuckten an seinen Schläfen. Vielleicht hatte ich ja was Falsches gesagt. Er riß sich zusammen. »Sie sind vor meinen Freunden geflohen. Wenn Sie nicht in Diensten der Godoroth stehen, warum sind Sie dann weggelaufen?«
    »Sehen Sie sich die Kerle doch mal an, Chef. Die meisten sehen aus wie fleischgewordene Alpträume.«
    Noch mehr kleine Blitze. Irgendwie lief es nicht besonders gut für mich. Ich sah mich um. Die Schatten, die am Rand des Lichts herumschlichen, könnten wirklich unter meinem Bett gelauert haben, als ich noch ein Kind gewesen war. Dies hier war eine viel größere Götterversammlung als die der Godoroth. Und sie waren mir nicht wirklich freundlich gesonnen. Schlechte Karten für die Ungläubigen.
    »Wo werden Sie nach dem Schlüssel suchen?«
    »Ich interessiere mich für keinen Schlüssel. Ich will nur nicht zwischen zwei Banden von göttlichen Knallköpfen geraten, die sich einen olympischen Mist um mein Wohlergehen scheren.«
    Flüstern erfüllte knisternd die Luft. Die Götter wurden noch unruhiger und schienen jedesmal, wenn ich hinsah, etwas zu wachsen. Aber es waren nicht alles Alpträume. Diese Götterversammlung war mit hübschen Göttinnen großzügig gespickt. Und keine von denen hatte Schwierigkeiten mit ihrem Friseur oder ihrem Zahnarzt, und alle hatten die durchschnittliche Anzahl von Extremitäten.
    Das Flüstern mußte mir keiner übersetzen. Torbit der Streuner, was auch immer er, sie oder es sein mochte, hatte offenbar von meinem mangelnden Interesse berichtet. Ich war nicht der reine Tor und suchte keinen Gral. Vergiß diesen Schlüssel des Tempels. Garrett will nicht mal einen göttlichen Hintern retten. »Ich habe Freunde im Biergeschäft, denen an mir etwas liegt und die meine Hilfe brauchen. Ich würde lieber deren Probleme lösen.«
    »Uns bleibt nur noch wenig Zeit, Mr. Garrett. Wir brauchen einen Sterblichen zu unserer Rettung. Wir werden nur noch von wenig Gläubigen angebetet, und die sind aufgrund ihres Alters nicht mehr sehr verläßlich. Glaube ist nicht erforderlich, aber freier Willen. Ich sehe keinen geeigneteren Kandidaten als Sie. Sie arbeiten für Geld. Wir haben Mittel, die Ihre Vorstellungskraft bei weitem übersteigen.«
    Na klar. Alles außer liebende Gefolgsleute, die euch den Arsch aus den göttlich glühenden Kohlen

Weitere Kostenlose Bücher