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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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der Godoroth ein Verräter ist?« Das war ein dickes Ding. Was nicht heißen soll, daß nicht in jedem Tempelhaufen Verrat ein Lieblingswort unter Göttern wäre. Aber nur innerhalb des Tempels.
    Vielleicht auch umgekehrt. Während deiner Begegnung mit Magodor gab es Hinweise darauf. Du bist doch offenbar unterwegs zu einem Verhör bei ihnen abgefangen worden, obwohl laut Linda nirgendwo in den Überlieferungen von einer Adeth die Rede ist.
    »Je komplizierter es wird, desto mehr stinkt es. Das könnte richtig unschön werden.«
    Allerdings. Deshalb habe ich soviel Energie darauf verwendet, uns mit machtvollen Tricks zu schützen, bevor wir uns plötzlich in den Klauen einer unerwarteten Wendung wiederfinden.
    Obwohl er wahrscheinlich nur Rauch ausstieß und in Wirklichkeit nichts tat, war es erfrischend zu hören, daß er wenigstens behauptete, etwas zu tun.
    »Also stelle ich mich tot?« fragte ich noch einmal.
    Verhalte dich ruhig. Und laß die Finger von dem Seil.
    »Ich könnte dich fragen, für wie blöd du mich hältst, aber ich will dich nicht überfordern.«
    Du mußt sehr häufig erinnert werden, wie ein Kind, das sich nicht lange konzentrieren kann. Dabei muß man in Kauf nehmen, daß einige Ermahnungen überflüssig sein können.
    War das ein Abschlußwort?
    Ja, war es. Er war im Vollbesitz seiner Kräfte, was bedeutete, ich würde nicht das letzte Wort kriegen.
    Meine Hand zuckte von der Hüfte weg. Dieses Seil war sehr verführerisch. Und es fiel mir schwer, nicht mit den Enden herumzuspielen.
    Es ist schade, daß wir diese Cat nicht verhören können. Sie würde vielleicht eine beträchtliche Lücke in die undurchdringliche Wand von Geheimnissen der Gottheiten reißen. Es ist möglich, daß sie etwas weiß und nicht in der Lage ist, es vor uns zu verbergen.
    »Ich hätte wohl den Garrett-Charme anwerfen und sie direkt hierherschleppen sollen, was?« Seine Meinung meiner Fähigkeit, was Frauen anging, entbehrte jeder realistischen Grundlage.
    Er antwortete mit einem mentalen verächtlichen Schnauben.
    Ich konterte mit einer geknurrten Bemerkung, daß er mein hart verdientes Geld verschleuderte, und zog mich dann in mein Büro zurück.
     
     

 
32. Kapitel
     
    Wenn es rauh wird, dann geht der harte Bursche mit seinen Sorgen zu Eleanor. »Was hältst du davon, Darling?« Verdammt, Eleanor war vielleicht nützlicher als der Tote Mann.
    Sie war schließlich Da Oben.
    Eleanor ist die zentrale Figur eines Gemäldes, das eine Frau zeigt, die von einem finsteren Haus flieht. Finstere Schatten türmen sich hinter ihr auf, Andeutungen, das etwas Böses sie verfolgt. Der Maler hatte viel Talent und eine übersinnliche Fähigkeit. Früher einmal war sein Gemälde von einer furchtbaren, trostlosen Magie besessen gewesen, doch mittlerweile war das meiste daraus gewichen.
    Eleanor hatte in einem lange zurückliegenden Fall eine Rolle gespielt. Ich hatte mich sofort in sie verliebt und mußte dann erfahren, daß sie schon umgebracht worden war, als ich noch Windeln trug.
    Es passiert nicht so oft, daß das Opfer selbst mithilft, seinen Mord aufzuklären, und danach noch jemandem das Herz bricht.
    Es war ein seltsamer Fall gewesen.
    Und wir hatten eine merkwürdige Beziehung, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen war, was ich allerdings erst am Ende herausgefunden hatte. Das Gemälde, das ich ihrem Mörder weggenommen hatte, und ein paar Erinnerungen waren alles, was mir geblieben war.
    Wenn ich ein Problem habe, das tiefer geht oder mit dem ich nicht klarkomme, spreche ich mit Eleanor darüber. Das hilft.
    Der Tote Mann hat keine Seele. Jedenfalls nicht so eine wie Eleanor.
    Sie schien einen Moment lang nachzudenken. Es kam mir fast so vor, als wollte sie etwas sagen.
    Nimm die Sache in die Hand. Handle, statt nur zu reagieren.
    »Genau, Honey. Absolut richtig. Aber gib mir einen Tip. Wie soll ich diesen Imar an seinen heiligen Eiern zu fassen kriegen, oder den guten alten Lang, und wie soll ich ihm in den Arsch treten, daß er endlich den Mund aufmacht? Erzähl es mir. Ich gehe auf der Stelle raus und tu’s.«
    Das war das Problem, der Kern meines Problems. Es läuft doch immer so, wenn Sterbliche sich mit Göttern anlegen. Hans Mensch sitzt eben nicht am längeren Hebel.
    Dean tauchte auf. Er stellte das Serviertablett mit Eintopf vor mich auf den Tisch, während er Eleanor einen finsteren Blick zuwarf. Es bereitet ihm Unbehagen, wenn ich mit ihr rede. Es ist immer noch genug Magie in dem Gemälde,

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