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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Orten zur selben Zeit eine wahre Nervensäge sein kann. Was ich persönlich nicht gerade für ein großes Talent halte.
    Die Tatsache, daß ich nur in meinem finsteren Herzen zurückschlagen konnte, machte meine Lage noch unerträglicher.
    Vielleicht solltest du weniger Zeit damit verbringen, Galle auf mich zu spucken und dich lieber um die Situation kümmern, in die dich deine Phantasie gebracht hat.
    Das war der Standardspruch des selbsternannten Vordenkers unserer kleinen Truppe. Reim dir deinen Scheiß selbst zusammen! hieß das.
    Das war nicht leicht. Es war eine der unwahrscheinlichsten Situationen, die ich je erlebt hatte. Nachdem ich jetzt als der göttliche Schlüssel identifiziert worden war, gab es nichts Geheimnisvolles mehr, es sei denn, warum ich überhaupt in diese Falle geraten war.
    Es gefiel mir nicht, der Schlüssel zu sein, aber ich glaubte dem Toten Mann. Obwohl Halslos mit keinem Wort darauf eingegangen war, hatte ich ohne Schwierigkeiten einen Tempel betreten können, der angeblich so fest versiegelt war, daß selbst Götter nicht hineinkamen.
    Wie war ich jedoch zu diesem Schlüssel geworden? Und wann? Wieso hatte man mich vorher nicht gefragt? Die Jungfrauen, die den Kindern der Götter das Leben schenkten, die Männer, die diesen Bälgern später die Prinzipien einhämmern, wie man Zeugnis ablegt und Gläubige manipuliert, diese Leute hatten immer wenigstens vor dem Geschehen einen kurzen Besuch von einem Botenengel erhalten. Nur um die Sache ein bißchen schonender unter die Betroffenen zu bringen. Ich, ich hatte einen Fliegenschiß gekriegt. Gar nichts. Null komma null. Mist, diese Sache war sogar ein Zusatzgeschäft. Und dabei hätte ich Probleme von Leuten lösen können, an denen mir wirklich was lag.
    Nicht, daß ich mich unbedingt in die Familienangelegenheiten der Weiders stürzen wollte. Aber die schienen mir weit weniger tückisch zu sein als der Fall, an dem ich jetzt saß.
    Den Toten Mann hätte meine verzwickte Lage vielleicht amüsiert, wenn er sich nicht um seine Besucher gekümmert hätte. Er achtete nicht weiter auf mich, während er von seinen Leuten an Informationen alles herausholte, was er wollte, ihnen neue Befehle gab und sie schließlich wegschickte.
    Winger ging als letzte. Natürlich. Dean führte sie aufmerksam wie ein Wachhund zur Tür, hinderte sie daran, mein Büro zu betreten und stellte sich zwischen sie und alles Wertvolle, das sie vielleicht zu verlockend finden konnte.
     
     

 
31. Kapitel
     
    Du überschätzt Miss Wingers Gier und Unmoral.
    Die Haustür war noch nicht hinter dieser überschätzten Lady ins Schloß gefallen. Sie hatte angefangen, Komplimente mit dem Papagei auszutauschen. Ich mußte warten, bis die Tür ganz zu war, bevor ich antworten konnte.
    »Das bezweifle ich wirklich.«
    Sie hat einen Moralkodex, an den sie sich eisern hält.
    »Klar. Der Kodex lautet: Wenn es nicht festgenagelt ist, darf man es mitnehmen. Und wenn man es losmachen kann, ist es nicht festgenagelt.«
    Du tust dieser Frau unrecht. Andererseits glaubst du, daß du schwere Zeiten durchgemacht hast und das Recht hast, deine schlechte Laune an jemandem auszulassen.
    »Das glaube ich nicht nur, Lachsack, sondern es ist eine Tatsache. Und meine Laune wird noch viel schlimmer werden, wenn du weiter deinen Hobbys nachgehst, während ich von Typen herumgeschubst werde, neben denen selbst du charmant wirkst.«
    Ich stürmte durch den Flur und platzte in das Zimmer des Toten Mannes. Dean folgte mir auf dem Fuß und blieb nervös stehen. Er wollte herausfinden, was eigentlich vorging, und hatte Angst. Wie lässig oder fast schon gleichgültig der Tote Mann sich auch gab: Deans Intuition verriet ihm und mir, daß wir in großen Schwierigkeiten steckten. Normalerweise stellt er sich solchen Problemen, indem er in der Küche Amok läuft.
    Obwohl du es nicht glaubst, habe ich deinem Götterproblem einige Aufmerksamkeit geschenkt. Deine Freundin Linda hat gestern abend eine ganze Wagenladung Bücher angeschleppt. Sie und deine Freundin Tinnie und deren Freundin Alyx und deren Freundin Nicks haben mir stundenlang daraus vorgelesen. Ich habe nur sehr wenig erfahren, was du nicht schon weißt. Weder die Godoroth noch die Shayir repräsentieren großartige Beispiele der brillant absurden Naturreligionen der Menschheit. Wenn einige unvorstellbare gewaltige Wesen Absurditäten liebten, wären sie der Mittelpunkt ihrer Sammlung. Diese Gottheiten bewegen sich auf dem Boden der niedersten

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