Göttergetöse
ausgebrochen sind?
»Häh?« Das ist typisch für ihn. Eines seiner Gehirne beschäftigt sich mit etwas, das überhaupt nichts mit dem aktuellen Gespräch zu tun hat, und dann platzt er plötzlich damit heraus. »Ich war beschäftigt. Vielleicht hättest du es bemerkt, wenn du dich nicht um diese Feuer und Glanz Großmond gekümmert hättest. Was ist mit diesen Feuern?«
Das weiß ich nicht. Einige meiner Besucher haben eine Reihe unerklärbarer Feuer mit Todesopfern erwähnt. Es war keine Brandstiftung. Offenbar sind nur die Opfer selbst verbrannt, es sei denn, sie hätten diese Feuer gelegt, um sich selbst zu verbrennen,
»Klingt gruselig.«
Möglich. Ich bin natürlich nur neugierig, aber ich gehe davon aus, daß es keine Verbindung zwischen den einzelnen Opfern gegeben hat. Und es waren auch keine Menschen, die normalerweise Ziel eines Attentates sind.
»Großartig. Klingt wie das perfekte Rätsel, das dich an einem langen Winterabend beschäftigen kann. Also stell es doch ins Regal, bis es wieder schneit. Gib mir einen Tip: Was ist mit diesen Göttern? Haben wir es überhaupt mit Göttern zu tun?«
Nochmal: Die Energie und die Zahl der Mitspieler sprechen gegen eine Geheimdienstaktion. Allerdings wäre es einer Kaaba von Zauberern sehr gut möglich, genau das hervorzurufen, was du erlebt hast. Aber zu welchem Zweck? Es gibt keinen Hinweis darauf, daß für unsere Herrscher etwas dabei zu gewinnen ist. Also scheint die Sache tatsächlich ein Machtkampf um einen Götterstatus zu sein.
»Status?« Wieder hatte er mich kalt erwischt.
Natürlich. Begreifst du die absolute und im übertragenen Sinne totale Vergessenheit, die ihnen blüht, wenn sie aus dem Traumviertel vertrieben werden?
»Ziemlich. Sie waren in diesem Punkt recht nachdrücklich. Aber du hast recht. Sie könnten irgendwo eine Filiale aufmachen. Das tun viele durchgeknallte Sekten auch.«
Genau das ist der Punkt. Wenn man nicht mehr im Traumviertel ist, dann ist man keine ernsthafte Religion und wird von Verrückten heimgesucht. Man ist nur noch ein schlechter Scherz. Selbst wenn man hundertmal so viele Gläubige zusammenbringt wie eine seriöse Sekte.
»Auch wenn einem das wieder einen Platz im Traumviertel einbringen würde?«
Auch dann. Es würde einem für Generationen dieser Makel anhaften. Wie ein Neureicher unter alteingesessenem Geldadel. Verstehst du, worauf ich hinauswill?
»Mir ist jetzt auch klar, worauf sie hinauswollen. Wenn man nur noch zwei, drei Gläubige hat und unter das alte Räumungsgesetz fällt und versucht, irgendwo einen Laden aufzumachen, dann können deine Gläubigen nicht mehr zum Gottesdienst erscheinen. Das wäre zu peinlich. Sie würden sich vielleicht einer anderen Götterbande anschließen, die die richtigen Leute kennt und an der richtigen Stelle ihre Gottesdienste abhält. Also bist du erledigt. Nur passiert so was nicht von einem Tag auf den anderen.«
Sie könnten es so sehen.
»Schlag was vor. Soll ich es aussitzen?«
Ich habe einige Zeit über diese Möglichkeit nachgedacht. Es erscheint mir unwahrscheinlich, daß die Gottheiten sich trotz unserer Vorsichtsmaßnahmen in diesem Fall nicht weiter um deinen Aufenthaltsort kümmern. Es bleibt abzuwarten, ob sie Untätigkeit akzeptieren, vor allem wenn sie herausfinden, daß du selbst der Schlüssel bist.
»Werden Sie das?«
Ich bin ziemlich leicht dahintergekommen. Sie sind zwar aufgrund ihres Wesens weniger fähig, einen Sterblichen für wichtig genug zu halten, aber irgendwann wird einer von ihnen sich daran erinnern, daß du den Tempel betreten hast, als wäre er gar nicht versiegelt gewesen.
»Es könnte auch Halslos sein. Er war schließlich bei mir.«
Dafür wird er zweifellos teuer bezahlen.
»Man sollte ihn warnen, das sind wir ihm schuldig.«
Das stimmt. Ich werde mich darum kümmern. Offenbar dachte er über etwas nach. Ich wartete, bis er reif war. Die Ereignisse könnten ziemlich aufregend werden. Und zwar, wie ich fürchte, sobald sie diese Schlüsse gezogen haben. Vor allem, wenn einer der Godoroth zuerst darauf kommt.
»Wie bitte? Würdest du das bitte mal erklären?«
Er war wirklich in Stimmung. Normalerweise hätte er mir geantwortet, es selbst herauszufinden. Du hast angedeutet, daß Lang einen Augenzeugenbericht von deinem Besuch bei den Godoroth hatte. Ich vermute, daß wir ernsthaft die Möglichkeit in Betracht ziehen müssen, daß er es auch wirklich von einem Augenzeugen gehört hat.
»Du willst damit sagen, daß einer
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