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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Sekten. Sie prügeln sich, machen grobe Fehler, gieren nach Sex, stolpern in Skandale und suchen ihre sterblichen Gläubigen mit Pestilenzen und Hungersnöten heim, mit Katastrophen und Demütigungen, einfach so, nur aus Vergnügen, was ihr Hauptbeweggrund für alles ist, das sie tun. Und sie spiegeln natürlich die Seelen der Menschen, für die sie verantwortlich sind. Alle Götter werden in den Herzen ihrer Gläubigen geformt.
    Was mußte das für ein Anblick gewesen sein: Der Tote Mann umringt von schönen Frauen, die laut vorlasen, während er die Informationen aufsog und dabei selbstzufrieden übersah, daß ich irgendwo anders tief in der Scheiße steckte und krampfhaft versuchte, nicht unterzugehen. Natürlich hatte er von meiner Notlage gewußt: Der Gottverdammte Papagei war direkt zu ihm geflogen, nachdem er mich im Stich gelassen hatte.
    Es gibt einen Aspekt, der einer gründlicheren Überprüfung bedarf. Das Mädchen, das dich aus der Gefangenschaft der Shayir befreit hat, taucht in keiner der Überlieferungen von einer der beiden Gottheiten auf. Genausowenig wie dein fliegender Knirps. Den man übrigens normalerweise Cherub nennt.
    »Ach ja, jetzt weiß ich wieder.« Sie gehörten zur mythologischen Grundausstattung des Glaubens meiner Mutter. Meistens jedoch treten sie in religiöser Malerei auf.
    Sie gehören zu den weniger bedeutenden himmlischen Wesen der meisten Religionen, die aus denselben Wurzeln stammen wie Die Kirche.
    Also schnüffelte er immer noch in meinem Kopf herum!
    Nur aus Effektivitätsgründen, Garrett. Was nun das Mädchen angeht: Glaubst du, daß sie ein Bankert entweder von Lang oder Imar sein könnte und ihre Mutter eine gewöhnliche Sterbliche ist?
    »Sie hat mir nicht viel von sich erzählt.«
    Nein, das stimmt. Und du warst natürlich von den Möglichkeiten deiner Lage zu sehr in Anspruch genommen, als daß du nützliche Informationen…
    »Heh!«
    Ich wiederhole: Sie paßt in keine der beiden Mythologien. Und der Cherub stammt aus einer vollkommen anderen Religionsfamilie.
    »Ich hab schon verstanden. Gönn mir mal eine kleine Pause. Imar und Lang sind Typen, die sich alles schnappen, womit sie durchzukommen glauben. Und vermutlich ist es ihnen auch noch egal, wenn sie erwischt werden.«
    Unbedingt. Das ist ganz sicher richtig. Aber es ist vielleicht auch nicht von Bedeutung. Mich beunruhigt eher die Anomalie, diese Spieler, die nicht zum Spiel passen. Das Mädchen, der Cherub, sogar die geflügelten Pferde. Anomalien beunruhigen mich immer. Es wäre vielleicht besser gewesen, bei dem Mädchen zu bleiben, bis du herausgefunden hättest, wer sie ist und was sie wollte.
    »Vielleicht.« Im nachhinein sind wir alle Genies. »Und wenn ich es getan hätte, wäre ich jetzt vielleicht das Fleisch im Eintopf von irgendeinem Himmelsknaben.«
    Wir sind heute morgen aber wirklich auf Streit aus, ja?
    »Darauf kannst du wetten. Die ganze Bande: Ich, mein Alter ego und mein Subego. Das passiert eben, wenn ich feststelle, daß mein Partner auf meine sauerverdienten Informationen pfeift, um politischen Tratsch zu sammeln. Und seine Zeit an Menschen wie Winger verschwendet, die wir alle zu gut kennen, und an Kerle wie Agonistes, die wir überhaupt nicht kennen.«
    Beide sind im Rahmen der Aufträge, mit denen wir sie bedacht haben, absolut verläßlich.
    »Ach wirklich? Und was passiert, wenn jemand da draußen sich fragt, warum du herumschnüffelst? Politiker sind geborene Paranoiker. Wenn sie Winger verhören, wird sie ihnen alles erzählen, was sie ihrer Meinung nach aus der Klemme befreit. Sie könnte uns dadurch Schraubers Leute auf den Hals hetzen, oder den RUF oder jemanden aus dem Cantard, oder sogar die Pan-Tantactuan-Feen-Befreiungsarmee…«
    Du regst dich auf. Bitte nimm dich zusammen.
    Ich knurrte böse.
    Du begreifst offenbar die wahren Ausmaße der Krise nicht, die TunFaire im Würgegriff hält. Und du unterschätzt ebenso meine Fähigkeit, mich zu schützen.
    »Um deinen Hintern mache ich mir auch keine Sorgen, Knochensack. Du hast es immer hervorragend verstanden, die Nummer Eins zu schützen. Mich läßt die Angst nicht schlafen, daß mein Arsch irgendwann geröstet wird.«
    Wie immer egozentrisch und fordernd…
    »Spiel nicht schon wieder dieses Spielchen mit mir, Lachsack. Es wird Zeit, daß du deine Miete zahlst. Ich treibe sie ein. Sag mir, wie ich mit dieser Götterscheiße klarkommen kann.«
    Was weißt du darüber, daß im Baden-Viertel so viele merkwürdige Feuer

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