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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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versuchte, mit seinen pummeligen, zu kurz geratenen Ärmchen und Händen seinen Kopf zu bedecken.
    »Ich fange langsam an, mich zu wundern, Cat«, sagte ich.
    Sie schnitt eine Grimasse, antwortete jedoch nicht.
    Nog dachte über seine Lage nach und kam zu dem Schluß, daß er es sich leisten konnte zu warten, da er ja unentrinnbar war. Er änderte den Kurs und gesellte sich zu den restlichen Godoroth. Diese ausgelassene Partygesellschaft hatte sich am Fuß des Hügels gegenüber der Gruppe der Shayir versammelt. Beide Banden wirkten besorgt. Und ziemlich aufgebracht, obwohl keine Blitze herumzuckten.
    Die letzten Nachzügler mußten eingetroffen sein, weil urplötzlich die meisten Götter versuchten, ihre weltliche Gestalt anzunehmen. Etwa ein Drittel von ihnen war wenig erfolgreich. Vielleicht gab es nicht genug Macht für alle.
    Mir kam eine Idee. Das passiert gelegentlich. »Ist die Membran zwischen den Welten im Traumviertel dünner?«
    »Wirst du endlich mit dem Gejammer aufhören?« Cat trat dem Cherub vorsichtig mit einer Zehe in die Rippen. Dann sah sie mich beinah mißtrauisch an und schien meine Frage nur sehr ungern zu beantworten.
    »Die Annahme ist doch naheliegend«, fuhr ich fort, »daß sie sich dort zusammenrotten, wo sie am leichtesten ihre Energiequellen anzapfen können.« Was natürlich dem Kampf zwischen Shayir und Godoroth, eine Bleibe auf der Straße zu behalten, eine ganz neue Qualität verlieh.
    Cat knurrte nur.
    Das schmerzhafte Hintergrundrauschen auf dem Grund meines Bewußtseins veränderte sich plötzlich. Es wurde schwächer. Und ich schnappte undeutlich etwas auf, das wie mentales Gebrüll eines wirklich großen Tiers klang. Auf den herumliegenden Hängen muckste sich keiner.
    Anscheinend war die Versammlung von ganz oben zur Ordnung gerufen worden.
    Ich dachte über die Götter und die Abstufung der Macht nach. Offenbar sammelten sie sich nicht nur an den Orten, wo man den leichtesten Zugang zur Macht hatte, sondern entwickelten auch Kasten, was die Fähigkeit anging, sich dieser Macht zu versichern und sie einzusetzen. Jemand wie mein kleiner Knöchelbeißer Vierzehn ruderte vermutlich ganz, ganz unten in der Hierarchie herum.
    Wenn ich die angeborene Fähigkeit hätte, sechzig Prozent der Macht zu erhaschen und jemand anders nur dreißig Prozent, wer hätte dann wohl das Sagen, hm? Und nun nehmen wir an, daß sich diese Götter genauso schlecht benehmen, wie man es den Göttern normalerweise unterstellt?
    Plötzlich unterbrach Ärger den Gedankenstrom in meinem Hirn. Bei der reinen, kalten Stimme hatte ich keinen Ärger gespürt, aber dieser Ärger war ein machtvoller Hieb, auch wenn er nur kurz aufblitzte. Ich sank auf die Knie und preßte die Fäuste gegen die Schläfen. Wenigstens schaffte ich es, nicht aufzuschreien.
    Imar trat aus dem Godoroth-Team hervor. Lang ließ seinen Haufen ebenfalls stehen. Sie wuchsen in rasender Geschwindigkeit, um zu sehen, wer von ihnen schneller groß werden konnte. Und jeder von ihnen umgab sich mit diesen lärmenden, dramatischen Effekten, die ihre sterblichen Anbeter sehen wollten.
    Da ich bereits am Boden war, lehnte ich mich gegen einen einigermaßen gemütlichen Felsbrocken. Dabei klopfte ich Vierzehn auf die Windel, als wäre er wirklich ein Baby. »Ich hätte was zu essen mitbringen sollen«, sagte ich leise. »Dieses Gottesurteil wird eine Weile dauern.«
    Ich sah, wie Vertreter der Kommission vor die imaginären Schranken zitiert wurden, während die sich bis aufs Haar gleichenden Götter sich gegenseitig finster musterten. Der Gedankenstrom hatte einen mörderischen Unterton. Die oberen Wichtigtuer schienen beiden eine gelbe Karte wegen unnötiger Härte geben zu wollen.
    Ich dagegen fand, man sollte sie alle wegen unnötiger Blödheit für den Rest der Ewigkeit auf die Strafbank setzen.
    Ich behielt Imara und ihren Freund im Auge, ganz gleich, wie er sich nannte. Gleichzeitig achtete ich auf den Affentanz vor meiner Nase und auf die Rothaarige, über die Cat sich so geheimnisvoll geäußert hatte. Dadurch hatte ich nicht mehr viel Augen für irgendwas anderes frei.
     
     

 
51. Kapitel
     
    Junge, Junge. Viel Lärm um nichts! Hier hockte ich nun, vornübergebeugt und erwartete die Götterdämmerung oder zumindest ein Strafgericht, das den kleineren Göttern die Hosen runterzog und ihnen den göttlichen Arsch versohlte.
    Und was passierte? Nichts weiter, als daß ich Kopfschmerzen hatte, die mich sehnsüchtig an einen Kater denken

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