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Göttersturz, Band 1: Das Efeumädchen (German Edition)

Göttersturz, Band 1: Das Efeumädchen (German Edition)

Titel: Göttersturz, Band 1: Das Efeumädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Schütz
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seinem Fels auf. »Vielleicht ist diese angebliche Macht, die Orchon besitzt, nur vorgegaukelt.«
    Was für ein Kartenspieler seid Ihr, Corellius Adanor? Die Erinnerung an Mellios Worte schwang durch seinen Schädel.
    »Ein wahrer Held müsste eine Jungfrau wie dich retten, statt sie in ihr Verderben zu geleiten«, sagte er grübelnd.
    Da stieg sie ohne Vorwarnung aus dem Teich.
    Es ging zu schnell – er konnte nicht anders als hinzusehen.Jalina sah aus, als wäre sie aus dem Sternenwasser selbst geformt worden; ihre Haut makellos und von erlesener Blässe. Tropfen perlten über ihre Schenkel und ihre kleinen, wohlgeformten Brüste.
    Mit langen Schritten lief sie auf ihn zu.
    »Was tust du …?« fragte er sie.
    Sie schmiegte sich an ihn, schlang ihre Arme um seine Hüfte. Ihr Duft nach Mandeln und Honig umwehte ihn. Selbst durch den Stoff seiner dicken Tunika hindurch spürte er das Pochen ihres Herzens, die Wärme ihres jungen Fleisches. Warum tat sie das? Das musste aufhören. Sofort.
    Bevor er sie wegdrücken konnte, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und stemmte ihr Kinn auf seine Schulter. Sie flüsterte ihm etwas zu und ihr warmer Atem kitzelte die Härchen in seiner Ohrmuschel: »Sei mein Held, Corellius Adanor!«
    Es war mehr ein Flehen als ein Bitten.
    In der Ferne erklangen Hufgetrampel und Rufe. »Corellius! Jalina! Da sind sie … Galeon, ich sehe sie!«
    Jalina löste sich von ihm und sammelte ihr Kleid auf. Noch immer konnte er nicht den Blick von ihrem nackten Körper lösen. Es pochte gegen seinen Schädel, so sehr arbeitete es in seinem Hirn. Sie will, dass ich sie rette … rette vor ihrer Bestimmung .
    Das durfte – nein, das konnte er nicht tun.

Der Barde
    Sie erreichten das Lager im Morgengrauen.
    Noch vor der Sonne kehrte die Hitze zurück, die sich sengend über das ausgetrocknete Land legte und die Luft flirren ließ. Corellius entdeckte eine Eidechse mit scharlachrotem Stirnlappen, die aus ihrer Höhle flitzte und zum Sonnen auf einen Stein kletterte. Ich würde nur zu gern mit dir tauschen, kleiner Kerl , dachte er bedauernd.
    Während des Ritts zurück zum Lager hatte er überlegt, ob er Ulme in das einweihen sollte, was das Efeumädchen in dieser Nacht zu ihm gesagt hatte. Aber wie er die Worte auch drehte und wendete, immer hörte es sich wahnsinnig an. - » Komm schon, Ulme, wir setzen das Schicksal der ganzen Welt aufs Spiel, um das Leben einer dummen Göre zu retten. «
    Er beließ es dabei, die ganze Sache vorerst für sich zu behalten.
    »Bei Orchons Macht, was geht da hinten vor sich?« Die kratzige Stimme des Wachhauptmanns Galeon riss ihn aus seinen Gedanken. Er hielt die Hand als Sonnenschutz an seine Augenbrauen und blickte zu den Wagen.
    Rund um den Ort, wo in der Nacht das große Lagerfeuer gebrannt hatte, herrschte Tumult. Die verbliebenen Männer hatten einen Kreis um irgendein Geschehnis gebildet. Rufe, Gelächter und das Klimpern einer Laute klangen an Corellius' Ohren.
    »Den Klängen nach zu urteilen kann es nichts allzu Schreckliches sein«, vermutete Jalina, die hinter Corellius auf dem Rücken des Schimmels saß und sich an seiner Hüfte festhielt.
    »Gefällt mir trotzdem nicht«, knurrte Galeon. »Keiner dieser Versager ist auf seinem Posten.«
    Er gab seinem Pferd die Sporen und ritt voraus. Corellius und die übrigen fünf Wachen, die Teil des Suchtrupps gewesen waren, folgten ihm in geringem Abstand.
    Auf dem Kutschbock des nächstgelegenen Wagens hockte der Orchologe Mellio, die Beine übereinander geschlagen und auf einem Stück Süßholz kauend. Mit missmutiger Miene beobachtete er das Treiben zu seinen Füßen.
    »Was geht da vor sich?«, fragte Corellius ihn.
    »Euer Freund Ulme … dieser Dichter Arlot Asht zieht über ihn her und singt schon eine ganze Weile ein Spottlied über ihn und Euch.«
    Galeon verengte die Augenbrauen. »Ulme ist doch ein Bär von einem Mann. Könnte er diesem Geck nicht ohne Probleme die bartlose Fresse polieren?«
    »Schön wärs«, entgegnete Corellius seufzend und schwang sich aus dem Sattel. »Er würde niemals jemandem Gewalt antun, der ihn nicht zuvor körperlich angegriffen hätte. Vielleicht versteht er nicht einmal, was dieser Spötter da mit ihm macht.«
    Er zog sein Breitschwert aus der Scheide und bahnte sich einen Weg durch die Menge grölender Wachmänner. Sobald einer von ihnen Corellius, vor allem aber den blanken Stahl, erblickte, verstummte er abrupt und sah betreten zu Boden.
    Je näher er kam, desto

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