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Göttersturz, Band 2: Der Galgenaufstand (German Edition)

Göttersturz, Band 2: Der Galgenaufstand (German Edition)

Titel: Göttersturz, Band 2: Der Galgenaufstand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Schütz
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Vaters. Zum Glück herrschte ein leichter Nordostwind, Rudern blieb Rowen also zunächst erspart.
    »Ich muss mich gleich um deinen Fuß kümmern«, sagte Rosanna und kramte in dem Bündel herum, das sie mit sich gebracht hatte. »Orchon sei Dank habe ich einige Medikamente und Verbandzeug dabei.«
    »Orchon sei Dank …«, grummelte ihr Vater. »Solche Aussprüche werden bald Menschen mit dem Leben bezahlen.«
    »Macht's gut!«, rief Jolla ihnen winkend zu, als sie mit dem Schiff immer weiter auf die Flussmitte hinaus glitten.
    »Du auch!« Rowen winkte zurück. Manchmal findet man Freunde in Menschen, von denen man es niemals erwartet hätte.
    »Wie meinst du das, Herr Scriptor«, setzte Clodia an, »das mit den Aussprüchen, für die Menschen mit dem Leben bezahlen?«
    »Du kannst mich Thallius nennen«, antwortete der Scriptor Magnus. »Nun, es werden sich zwei Lager bilden, die Orchongläubigen und diejenigen, die Salus anführt. Dazwischen alle Arten von Splittergruppen, Sekten und so weiter. Jetzt, wo die Menschen den Glauben an unser aller Herr Orchon verloren haben, wird unweigerlich ein neuer an seine Stelle treten müssen. So ist der Lauf der Dinge. Es ist nur die Frage, welcher das sein wird.«
    Das Segel blähte sich auf und zog sie gen Norden, dem Delta der Wasserweiten entgegen. Sie blickten zurück nach Sichelstadt, das zu einem einzigen Scheiterhaufen geworden war, die Flammen so lodernd, dass sie den Himmel erhellten.
    »Was hast du da für ein Buch?«, fragte Rosanna.
    Rowen wollte es zu Clodias Arzneien packen. »Das willst du lieber nicht wissen.«
    Doch auch Thallius hatte es erspäht. »Ist das etwa …«
    »Bei Orchon!« Rosanna riss es ihm aus den Fingern. »Das ist das Necronomicon .«
    Sie ließ es auf die Planken des Schiffes fallen, als hätte sie sich an ihm die Hände verbrannt.
    Rowen seufzte. »Könntet ihr mir jetzt bitte sagen, was an diesem Buch so schlimm sein soll?«
    »Weißt du, in was es eingebunden ist?« Flüsternd hielt Thallius die Lippen an sein Ohr.
    »Rinderleder, nehme ich mal an.«
    Der Scriptor Magnus schüttelte den Kopf. »Menschenhaut.«
    Mit plötzlicher Übelkeit starrte Rowen auf das Buch. Zum Glück hatte Thallius das nicht seine Schwestern hören lassen.
    »Das Necronomicon , oder Buch der toten Namen, wie es übersetzt heißt. Dieses Werkt entstammt einer längst untergegangenen Zivilisation. Es enthält eine dämonische Kosmologie, die von Älteren Wesen und mythischen Göttern erzählen soll, die Jahrmillionen vor unseren Urahnen existiert haben. Schon allein das Lesen des Buches kann verheerende Konsequenzen haben, sogar in den Wahnsinn treiben.«
    »Asht will es haben, der Barde«, sagte Rowen. »Was sollte er damit anstellen wollen?«
    Thallius verschränkte die Arme vor der Brust. »Das will ich lieber gar nicht wissen. Wenn du der Welt etwas Gutes tun willst, dann wirf das Buch hier und jetzt in den Fluss.«
    Entschieden schüttelte Rowen den Kopf. »Ich werde es ihm bringen, zumindest will ich wissen, was er vorhat. Er ist kein schlechter Kerl, denke ich.«
    »Und wieder einmal stellst du unter Beweis, was du für ein Idiot bist«, sagte Rosanna zerknirscht.
    Domitia baute sich vor ihr auf. »Nenn meinen Bruder nicht Idiot!«
    »Na, das fängt ja gut an.« Rowen vergrub das Gesicht in den Händen. »Hört zu, lasst das einfach mal meine Sorge sein. Ich weiß ja nicht einmal, wo ich nach Asht suchen soll. Das Wichtigste ist, dass wir fürs Erste in Sicherheit sind.«
    Thallius grunzte. »Solange dieses Buch bei uns ist, werden wir niemals in Sicherheit sein.«
    Worauf hatte sich Rowen nur wieder eingelassen? Ihm lief ein Schauer über den Rücken, als er auf den dämonischen Schmöker sah. Wüsste ich doch nur einmal, was das Richtige ist.
    »Vielleicht brauchst du Asht auch gar nicht zu suchen«, sagte Rosanna, »gut möglich, dass er längst nach dir sucht.«

Stimmen aus der Tiefe
    Arlot Asht beobachtete Rowens Ruderboot, bis es um die nächste Flussbiegung geschwommen war.
    Er grinste. Alles verlief so, wie er es vorausgesagt hatte. Jetzt brauchte er ihnen nur noch zu folgen, bis sich ihm eine günstige Gelegenheit bot, das Necronomicon an sich zu nehmen. Als er, Schilfhalme zur Seite biegend, aus dem Uferschlick zurück zu seiner Stute stapfte, überfiel er ihn wieder:
    Der Ruf des Wesens aus der Tiefe.
    Der Ruf, der wie Donnerhall in seinem Verstand saß. Der ihn nicht mehr schlafen, nicht mehr ruhen ließ.
    Tekeli-li! Tekeli-li!
    Etwas war am

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