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Göttersturz, Band 2: Der Galgenaufstand (German Edition)

Göttersturz, Band 2: Der Galgenaufstand (German Edition)

Titel: Göttersturz, Band 2: Der Galgenaufstand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Schütz
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Arme aus.
    Lachend stürmten sie auf ihn zu und sprangen in seine Arme. Er geriet ins Schwanken und fiel mit ihnen hinten über, sodass sie mit einem lauten Platsch! im Uferschlick landeten.
    »Jetzt gehen wir weg, was?«, flüsterte Clodia. »Zurück in die Ährlande!«
    Domitia zog einen Schmollmund. »Und ich konnte mich nicht einmal von meinem Geliebten verabschieden.«
    »Dem Lieferjungen?« Rowen hätte nicht gedacht, dass er so schnell wieder würde lächeln können. »Weiß er überhaupt schon von seinem Glück?«
    Errötend senkte Domitia den Blick. »Ich konnte es ihm noch nicht sagen.«
    »Und du, hast du deine Arzneien dabei?«
    »Ich konnte sie noch mitnehmen, als Jolla uns geholt hat.« Clodia klopfte auf einen Beutel, den sie geschultert hatte und in dem es munter klirrte. Hoffentlich würde der Vorrat lange genug reichen.
    »Was ist denn mit deinem Fuß passiert?«, rief Domitia. »Das sieht ja richtig übel aus!«
    »Erzähle ich euch später«, entgegnete Rowen und richtete sich ächzend auf. »Es ist gar nicht so schlimm, wie es aussieht.« – Was natürlich gelogen war. Es tat noch immer höllisch weh.
    »Seht zu, dass ihr ins Boot kommt«, sagte Jolla. »Salus soll so lange wie möglich glauben, ich hätte dich erledigt.«
    »Was hast du vor?«, fragte Rowen.
    Der Leibwächter klopfte auf den Knauf seines Schwertes. »Ich werde sehen, was ich tun kann, um diesem Wahnsinn hier Einhalt gebieten zu können.«
    »Sei vorsichtig!«
    »Immer!«
    Sie umarmten sich, wobei Jolla so behutsam war, wie man seiner grobschlächtigen Gestalt nicht zugetraut hätte. Als sie sich voneinander lösten, räusperte sich Rowen. »Eine Bitte hätte ich noch …«
    »Ich höre!«
    Er zog an dem Galgenstrick um seinen Hals. »Schneide ihn mir ab.«
    »Ich dachte, das sollte dein Glücksbringer sein.«
    Rowen deutete hinab auf seinen verletzten Fuß. »Bisher hat er sich nicht gerade bewährt. Außerdem ist er ein Symbol von Salus' Revolution und mit der will ich nichts mehr zu tun haben.«
    »Also gut.« Jolla zog einen Dolch aus seinem Gürtel, setzte ihn zwischen Rowens Hals und dem Strick an und durchtrennte das Hanfseil mit ein paar Sägebewegungen.
    »Und jetzt?«, fragte er, als er das aufgescheuerte, vom Dreck schwarz gefärbte Seil in Händen hielt.
    Rowen zeigte auf den Fluss und rieb sich über den Hals. Beinahe fühlte es sich an, als wäre ihm ein Körperteil abgeschnitten worden.
    »Alles klar.« Jolla schleuderte das Seil ins Wasser.
    Für einen Moment standen sie schweigend da, während die Abendsonne einen funkelnden Perlenteppich aus Licht über den Fluss breitete.
    »He! Wartet!«, erklang hinter ihnen eine kratzige Stimme.
    Sogleich fuhr Jolla herum und zog das Bastardschwert in einer einzigen fließenden Bewegung.
    Zwei Gestalten in Kapuzenmänteln hielten auf sie zu, wobei die eine gar nicht von alleine gehen konnte, sondern von der anderen gestützt wurde.
    »Bleibt stehen!« Jolla streckte ihnen die Klingenspitze entgegen. »Was wollt ihr?«
    Als derjenige, der laufen konnte, seine Kapuze abzog, kamen kurzes blondes Haar und ein fein geschnittenes Frauengesicht zum Vorschein.
    »Rosanna!«, rief Rowen. »Wie ist das möglich?«
    Auch ihr Begleiter zog die Kapuze ab und gab sich als ihr Vater Thallius zu erkennen, diesmal nicht im Rollstuhl. »Du hast unser brennendes Haus gesehen, was?«
    Rowen nickte.
    »Wir haben es selbst angezündet«, entgegnete Rosanna. »Um unseren Tod vorzutäuschen, denn es war klar, dass viele es auf den Scriptor Magnus abgesehen hätten. Wir wollten zu unserer Galeere im Hafen, aber mit ihr hatte sich schon jemand anderes davongemacht. Dann habe ich deine beiden Schwestern gesehen und wir sind ihnen gefolgt.«
    »Wir … wir können euch gerne mitnehmen«, sagte Rowen. »Es tut mir leid, dass ich euer Angebot abgelehnt habe. Jetzt hat Salus und diese ganze Revolution ihr wahres Gesicht gezeigt.«
    »Ich habe dir von Anfang an gesagt, was geschehen würde, wenn nur noch Wut und Hass dieses Land regieren«, sagte Rosanna mit einem bitteren Zug um den Mund, der aber gleich wieder verschwand. »Wir kommen sehr gerne mit euch mit, wenn noch Platz in eurem Boot frei ist.«
    Clodia stieß Rowen den Ellenbogen in die Seite. »Ist das deine Freundin?«
    »Deine Geliiiebte?« Domitia kicherte.
    »So etwas in der Art.«
    »Du musst es auch immer so kompliziert machen.«
    Während Jolla darauf achtgab, dass niemand sie beobachtete, stiegen sie in das einmastige Schiff seines

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