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Göttin des Frühlings

Göttin des Frühlings

Titel: Göttin des Frühlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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verschossen in sie zu sein schien.
    »Ich habe immer noch die Karten für die erste Reihe von
Aida
. Ich dachte, ich schaue mal vorbei und gucke, ob du es dir nicht doch noch anders überlegt hast. Ohne dich möchte ich wirklich nicht hingehen«, sagte Scott.
    »Danke, aber: nein. Ich kann echt nicht.«
    »Warum nicht, Lina? Ich verstehe das nicht. Noch vor zwei Wochen …«
    »Nicht hier! Nicht jetzt!«, unterbrach Lina ihn. Sie schämte sich in Grund und Boden, denn in der gesamten Bäckerei war es still geworden, weil alle Gäste ihren kurzen Austausch verfolgten, während sie vorgaben, sich nicht dafür zu interessieren.
    »Wo und wann denn, Lina? Seit zwei Wochen gehst du mir aus dem Weg. Ich habe eine Erklärung verdient.«
    Zu wissen, dass Scott recht hatte, machte es Lina nicht gerade leichter, dennoch rüttelte sie nicht an ihrem Entschluss. Scott sah gut aus und war unglaublich sexy. Außerdem schien er sogar ein wirklich netter Kerl zu sein. Doch Lina empfand nichts für ihn. Es wäre einfacher gewesen, wenn sie sich etwas aus ihm gemacht hätte. Sich in seiner jugendlichen Verehrung zu sonnen, war ihr anfangs als gute Idee erschienen. Sie war sogar mit ihm ausgegangen – einmal. Als er sie berührte, spürte sie nichts außer diesem leeren Sehnen in sich. Scott konnte ihre Erinnerungen nicht auslöschen.
    »Komm«, sagte sie, kam hinter der Theke hervor, nahm seinen Arm und führte ihn zur Tür. Als er die Bäckerei verließ, hörte sie, wie Anton traurig seufzte und sagte: »So eine Schande …«
    Der Abend war kühl, und Lina hätte schon längst die kleinen Cafétische und Stühle draußen vom Bürgersteig hereinholen sollen, doch als sie verzweifelt nach einer Barriere suchte, die sie zwischen sich und Scott errichten konnte, war sie froh, noch nicht aufgeräumt zu haben. Sie setzte sich an einen Tisch, und Scott nahm den Stuhl ihr gegenüber. Bevor sie etwas sagen konnte, rutschte er herum, bis er direkt neben ihr saß. Als er sah, dass Lina zitterte, zog er sein Sakko aus und legte es ihr um die Schultern. Es war warm und roch schwach nach teurem Aftershave und virilem jungen Mann. Er hätte ihre Hand genommen, aber Lina ließ sie auf ihrem Schoß liegen.
    »Scott«, setzte sie an und wünschte sich inständig, dass der Anblick seiner muskulösen Brust im Anzughemd mehr Gefühle in ihr auslösen würde als die ästhetische Bewunderung seiner durchtrainierten Figur. »Ich hab’s dir schon mal gesagt. Es ist vorbei mit uns. Kannst du das nicht respektieren und mich einfach in Ruhe lassen?«
    Scott schüttelte den Kopf. »Kann ich nicht. Es gibt keinen Grund dafür. Noch vor zwei Wochen war alles prima. Mehr als prima. Und dann wache ich eines Tages auf und
bumm!
ist alles vorbei. Ohne Erklärung. Nach fast sechs Monaten servierst du mich ab und willst mir nicht mal sagen, was ich falsch gemacht habe.«
    »Weil du nichts falsch gemacht hast.
Merda!
Ich habe es dir schon mal erklärt: Es liegt an mir, nicht an dir.« Er ist perfekt, fügte Lina in Gedanken hinzu. Jung und gutaussehend, erfolgreich und aufmerksam. Er müsste sich eine nette junge Frau suchen und sich mit zwei Kindern, einem Hund und einer fetten Hypothek in einem Vorort niederlassen.
    »Erklär es mir noch mal: Ich verstehe nicht, warum du auf einmal so anders bist. Was ist los?«
    »Du bist zu jung für mich, Scott«, sagte Lina ernst.
    »Hörst du bitte mit diesem Schwachsinn auf? Ich bin fünfundzwanzig, nicht fünfzehn. Ich bin nicht zu jung.«
    »Gut, dann sagen wir nicht, dass du zu jung bist. Sagen wir, es liegt daran, dass ich zu alt bin.«
    »Bist du nicht.« Scott beugte sich vor, zog Linas Hand von ihrem Schoß und nahm sie in seine Hände. »Es ist mir egal, dass du dreiunddreißig bist. Du bist schön und sexy, aber es ist mehr als das. Dein Herz ist jung. Du funkelst, Lina. Wenn wir zusammen waren, hast du mir das Gefühl gegeben, ein junger Gott zu sein.«
    Lina lächelte traurig. »Jetzt nicht mehr. Ich bin jetzt innerlich nicht mehr so.« Sie stand auf und entzog ihm ihre Hand. Sie nahm sein Sakko von ihren Schultern und reichte es ihm zurück. »Ich kann dir nicht das geben, was du brauchst. Ich habe es nicht mehr in mir. Bitte, lass mich einfach nur in Ruhe.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht. Ich liebe dich.«
    »Gut, dann sage ich dir jetzt die Wahrheit, Scott: Ich habe mich in jemand anders verliebt.«
    Er setzte sich auf dem Stuhl auf, sein Gesicht war erschüttert. »In jemand anders?«
    »Ja. Ich

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