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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Vegas. In der Welt der Menschen. Aber Apollo und Artemis würden zurück auf dem Olymp kehren.
    Dann würde es endgültig vorbei sein mit den unterhaltsamen Abendessen auf der Terrasse. Apollo und sie würden keine spätabendlichen Diskussion mehr führen über den neuen Marmor, der gerade angekommen war – und für das große Schlafzimmer die völlig falsche Farbe hatte. Und auch keine Entwürfe für die Steinmosaike auf Eddies Fußböden mehr gemeinsam ausarbeiten.
    Aber trotzdem verzogen sich ihre Lippen zu einem heimlichen Lächeln, als sie an die letzten Tage zurückdachte. Wenn er nicht gerade dem Architekten mit Rat und Tat zur Seite stand, hatte Apollo die Wunder ihrer Welt erkundet und sich inzwischen in einen richtigen Filmkenner verwandelt. Obwohl er ein Gott war, benahm er sich in vielen Dingen nicht anders als ein ganz normaler Mann. So begeisterte er sich sofort für die moderne Technik und verbrachte bald seine meiste Zeit mit Herumschalten. Als sie eines Abends spät von der Villa nach Hause gekommen war, hatte er völlig fasziniert vor dem Fernseher gesessen und sich den zweiten Teil der Herr-der-Ringe-Trilogie angeschaut.
    »Aragorn erinnert mich an Hektor. Und der kleine Hobbit – der kleine Hobbit hat genauso viel Herz wie Achilles’ Waffengefährte Patroklos.«
    »Frodo ist wie jemand namens Patroklos?«, hatte Pamela nachgefragt.
    »Nein. Ich meinte nicht Frodo. Ich meinte Sam Gamgee. Aber ich hoffe, ihre Geschichte geht besser aus als die von Achilles und Patroklos.«
    Pamela konnte sich nicht gut genug an die griechische Mythologie erinnern, um zu wissen, worauf er anspielte, aber sie versicherte ihm, dass Aragorns und Sams Geschichte gut ausgehen würde.
    Er knurrte und hielt seine unverletzte Hand hoch. »Verrat mir nicht den Schluss. Das verdirbt mir nur die Spannung.«
    Sie hätte ihm den Schluss fast trotzdem verraten. Der Film war lang, und ihm blieb nicht mehr viel Zeit. Vielleicht würde er die
Rückkehr des Königs
nie sehen.
    Sie hatten ihre Entscheidung letzte Nacht getroffen. Nein, verbesserte sie sich in Gedanken, sie allein hatte die Entscheidung getroffen. Zu gut erinnerte sie sich daran, wie sich Apollos Schultern verkrampft hatten, als sie ihm gesagt hatte, dass sie nicht mit ihm kommen würde, nicht mit ihm kommen
konnte
.
    »Auf dem Olymp wäre ich völlig nutzlos!«, hatte sie erklärt.
    »Nutzlos? Wie kannst du denn so was denken?« Er gestikulierte mit seiner bandagierten Hand und sog dann scharf die Luft ein, weil ihn die Bewegung immer noch schmerzte. »Bei den Göttern, werde ich froh sein, wenn ich dieses Gebrechen endlich los bin!«
    Pamela legte sich so, dass sie seine Schulter massieren konnte, und fühlte, wie er sich unter ihrer Berührung entspannte.
    »Schon besser?«
    Er nickte und küsste ihre Handfläche. »Deine Berührung beruhigt mich. Sie ist das Einzige, was diesen unaufhörlichen Schmerz lindern kann. Siehst du jetzt, wie sehr ich dich brauche?«
    Sie lächelte ihn traurig an. »Apollo, auf dem Olymp können dich keine Schlangen beißen.«
    »Nein, aber deine Abwesenheit wird mir wehtun.«
    »Ich weiß.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Es wird mir auch wehtun, ohne dich hier zu sein.«
    »Dann komm mit mir. Du bist meine Seelenverwandte. Und ich bitte dich, auch meine Frau zu werden.«
    Pamela schluckte den bitteren Geschmack der Vorstellung einer Zukunft ohne ihn hinunter. Wenn es doch nur so einfach wäre. »Was würde ich dort machen, zwischen all den Göttern?« Sie schüttelte den Kopf und fuhr schnell fort, bevor er auch nur zum Protest ansetzen konnte. »Egal, wie sehr du dir wünschst, ich wäre eine Künstlerin, das bin ich nicht. Ich will kein göttliches Studio, wo ich so tun kann, als wäre ich talentiert und daran interessiert, was-auch-immer für wen-auch-immer zu malen.« Sie schüttelte erneut den Kopf und seufzte. »Apollo, gibt es dort irgendwelche Sterblichen? Oder wäre ich die Einzige?«
    »Viele der Nymphen und Dienerinnen sind Halbgötter«, erklärte er schnell. »Und oft bekommen Priester und Priesterinnen die Erlaubnis, ihre unsterblichen Schutzherren zu besuchen.
    »Halbgötter sind keine Sterblichen. Priester und Priesterinnen kommen zu Besuch, aber dann kehren sie in ihr weltliches Leben zurück«, entgegnete Pamela traurig.
    »Du wirst meine Frau sein. Ich werde Zeus darum bitten, dich unsterblich zu machen.«
    Pamela entzog ihm ihre Hand. »Also nehmen wir mal an, dass du mich heiratest und Zeus mich unsterblich

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