Göttin des Lichts
aus diesem Zimmer zu lassen, ausgenommen zum Essen auf der Terrasse.«
Apollos ärgerliche Antwort wurde von einem lauten Klopfen übertönt. Pamela öffnete die Tür und sah Eddie vor sich stehen.
»Ich glaube, ich habe einen Vorschlag, an dem Phoebus Interesse haben könnte.« Mit einer gebieterischen Handbewegung trat der Autor zur Seite. Hinter ihm erschienen zwei Männer mit einem kleinen Zeichentisch, den sie ins Zimmer trugen, gefolgt von dem Architekten, der mit Apollo am Badehaus gearbeitet hatte. »Schauen Sie, wenn Sie nicht zum Berg kommen können, kommt der Berg eben zu Ihnen.«
»Brad! Sollten Sie nicht in der Villa sein?«, fragte Apollo.
»Ich sollte schon«, antwortete der Architekt, »aber Sie ebenfalls, und wie ich höre, hat eine Schlange beschlossen, unsere Pläne zu ändern.« Er klopfte Apollo auf die Schulter und entschuldigte sich rasch, als er sah, wie dieser die Zähne zusammenbiss. »Sorry, Phoebus. Mein Bruder ist letztes Jahr von einer Klapperschlange gebissen worden. Er hat gesagt, es tut höllisch weh, und er hat eine ganze Woche flachgelegen.« Er sah zu Eddie. »Vielleicht sollten wir doch lieber erst morgen weitermachen?«
»Nein! Ich schwöre Ihnen, was immer Sie im Sinn haben, ich bin kräftig genug dafür«, rief Apollo schnell.
»Ah, aber nur, wenn Sie versprechen, dass Sie nicht aufstehen.« Jetzt trat auch Eddie ins Zimmer. »Bradley hat die Grundrisse des Badehauses mitgebracht, um sie mit Ihrer Hilfe zu vervollständigen – allerdings wirklich nur, wenn Sie im Bett bleiben und sich weiter ausruhen.«
»Ich gebe Ihnen mein Wort«, sagte Apollo, der schon viel aufrechter saß, fasziniert von den Papieren, die Bradley nun auf dem Zeichentisch auszubreiten begann.
»Kommen Sie, Pamela«, sagte Eddie. »Lassen wir die Badehaus-Experten allein. Die Göttin erwartet uns im Auto.«
Als sie das Zimmer verließen, folgte ihnen Apollos barsche Bemerkung: »Das Metallmonster werde ich heute bestimmt nicht vermissen …«
»Danke, Eddie«, sagte Pamela und drückte den Arm des großen Mannes.
Er lächelte zu ihr herab. »Sehr gern geschehen, meine Liebe. Phoebus kommt mir nicht vor wie ein Mann, der gerne faulenzt.«
»Da haben Sie vollkommen recht. Genau genommen haben Sie nicht nur damit recht, sondern mit noch viel mehr.«
Sein Lächeln wurde nachdenklich. »Sie sehen heute Morgen sehr glücklich aus, Pamela.«
»Ja, das bin ich auch. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Semele ihre Entscheidung nicht bereut hat«, erklärte sie leise.
31
Pamela warf einen Blick auf ihre Uhr und erschrak. »Eddie! Es ist schon vier! Haben Sie nicht für sechs den Tisch reserviert?«
»Doch, das stimmt, Pamela!«, rief Eddie von der anderen Seite des Hofes zurück. Er stand von der Bank auf und stapfte zu Matthew hinüber, der mit hastigen Bleistiftstrichen seine Brunnenskizze vollendete. Artemis stieg elegant von ihrem Podest und schloss sich ihm an. Pamela konnte hören, wie sie Matthew beide zu der getanen Arbeit gratulierten.
Der getanen Arbeit
…
Es war Freitagnachmittag, und ihre Arbeit war alles andere als getan. Wie waren die letzten zweieinhalb Tage nur so schnell vergangen? Pamela fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Sie war völlig erschöpft. Ihre Tage verbrachte sie mit der Organisation des Baus von Eddies Traumvilla, jonglierte mit Malern und Handwerkern und kümmerte sich um Probleme mit Bausubstanzen oder Installationen. Ihre Nächte gehörten Apollo und ihrer Liebe. Sie hatte kaum geschlafen, gearbeitet wie ein Tier, und trotzdem lagen sie hinter dem Zeitplan.
Um nichts in der Welt hätte sie etwas an ihrem Leben ändern wollen.
»Pamela, was hältst du von diesem Marmorimitat für die Wände im Heimkino?«, fragte der Faux-Finish-Maler und tippte mit der Spitze seines Stifts auf eine Musterplatte in dunklem, mit Onyx und Gold gemaserten Burgunderrot.
»Das ist absolut perfekt, Steve!«, rief sie erleichtert aus. »Das ist genau der Finish, den ich mir für den Raum vorgestellt habe.«
»Phantastisch! Das wird einfach phantastisch aussehen, Darling.« Er wedelte triumphierend mit dem Stift in der Luft herum. »Ich fange gleich Montag früh damit an«, versprach er.
»Ich werde hier sein«, erwiderte Pamela.
Der Maler nickte und eilte ins Haus zurück, um aufzuräumen und dann glücklich ins Wochenende zu starten. Viel weniger glücklich machte Pamela sich daran, ihre Notizblätter in ihre Aktentasche zu sortieren. Sie würde Montag hier sein. In Las
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