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Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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und Stürme den lauen Brisen“, sagte sie scherzend, als ob sein unverwandter Blick aus dunklen Augen sich nicht verheerend auf ihren Entschluss auswirkte, sich in seiner Gesellschaft kühl und gefasst zu geben.
    „Wenigstens weiß ich, wo ich stehe, wenn mich die Naturgewalten unbehaglich umtosen“, erwiderte er gelassen.
    „Welch finsterer Gedanke, der einen solch schönen Morgen verdirbt, Mylord. Müssen wir denn immer das Schlimmste im Leben beschwören, um nur ja keine Enttäuschung zu erleben?“
    „Sie sind also Optimistin, Mrs. Braxton?“
    „Wie könnte ich das bei diesem herrlichen Sonnenschein nicht sein?“, antwortete sie, ihre Unsicherheit ob dieses zweideutigen Gesprächs überspielend.
    „Möchten Sie mir dann nicht meinen Garten zeigen, während wir den Sonnenschein genießen? Selbst Lady Clarissa kann eine solch öffentliche Begegnung nicht missbilligen, denke ich.“
    „Sie missbilligt alles, was ich tue. Zum Glück lasse ich mich nicht länger von ihrer Meinung beeinflussen. Ich lasse es auf ihr Missfallen ankommen, wenn Sie möchten.“
    Kaum waren die Worte gesprochen, da verfluchte sie auch schon ihre vorlaute Zunge. Streng sagte sie sich, dass sie nicht den geringsten Wunsch hegte, Zeit allein mit ihm zu verbringen, also warum kehrte sie dann nicht auf der Stelle hocherhobenen Hauptes ins Haus zurück?
    Andererseits, was machte es schon aus? Bald würde sie sowieso abreisen und seine verwirrende, argwöhnische Gegenwart nie wieder im Leben ertragen müssen. Sie würde vielleicht das Feuer in seinen schokoladenbraunen Augen vermissen. Auch die Erinnerung, sich seinen zynischen, wissenden Lippen hingegeben zu haben, würde sie wohl verfolgen, aber dieses Geheimnis würde sie nur zu gern für den Rest ihres Lebens tief vergraben in ihrem Gedächtnis bewahren. Die dumme kleine Närrin, die sie einst gewesen war, die naiv an Helden und lebenslanges Glück geglaubt hatte, gab es nicht mehr. Solchen Gefühlen traute sie mittlerweile ebenso wenig wie dem unberechenbaren Mann an ihrer Seite.

6. KAPITEL

    „Es überrascht mich, dass Sie sich in meine Gesellschaft begeben, nachdem ich mich gestern wie ein ungehobelter Flegel benommen habe“, sagte Kit schließlich brüsk.
    „Sie haben sich entschuldigt. Wie könnte ich diese Entschuldigung nicht annehmen, da ich Gast in Ihrem Hause bin?“
    „Nun, ich habe Ihnen einen Vorwurf nach dem anderen gemacht. Außerdem sollte ich wohl erwähnen, dass wir uns gegenwärtig nicht im Haus befinden“, bemerkte er mit einem Schmunzeln, das ihren Entschluss, ihn auf Armeslänge von sich zu halten, stark in Gefahr brachte.
    „Der Garten gehört Ihnen ebenso sehr wie der Rest. Sie werden schon den ehrenwerten Gastgeber spielen müssen, falls Sie überhaupt diese Absicht hegen.“
    „Für den gestrigen Tag können Sie selbstverständlich meine mehr als schlechte Kinderstube verantwortlich machen, Miranda. Indes habe ich mich mittlerweile daran erinnert, dass ich ihr inzwischen entwachsen bin.“
    „Dennoch scheinen Sie diese gelegentlich als äußerst nützlich zu empfinden“, sinnierte Miranda und erntete dafür ein ausgeprägtes Stirnrunzeln, was ihr verriet, dass sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. „Ich habe den Ziergarten jedoch viel zu lange nicht gesehen, also warum nicht?“
    „Während der letzten sechs Monate habe ich höchstens einen Tag hier draußen verbracht und selbst dieser war mit Entscheidungen angefüllt, die Haus und Anwesen betrafen. Ich habe genug gesehen, um zu wissen, wie sehr der Grundbesitz von Ihrem Großvater vernachlässigt wurde.“
    „Armer Großvater.“
    „Sicher werden Sie von mir keine geheuchelte Zustimmung erwarten, da ich ohne all das hier wunderbar zurechtkam“, sagte er und geleitete sie so formell durch den verwilderten Garten, als wäre sie eine vollkommene Dame.
    „Verzeihen Sie, wenn ich Sie dennoch der Heuchelei bezichtige. Wychwood ist ein Juwel, das es zu begehren lohnt, selbst wenn man über ein märchenhaftes Vermögen verfügt.“
    „Ich sagte nicht, ich sei blind oder ein Narr, Miranda. Ich sagte nur, dass ich mit dem zufrieden war, was ich mir durch meiner eigenen Hände Arbeit geschaffen habe.“
    Miranda musterte den modischen Schnitt seines dunkelgrünen Gehrocks, die perfekt sitzenden Breeches, die polierten Schaftstiefel und das schneeweiße Hemd. Er trug all dies mit solcher Selbstverständlichkeit, sie hegte keinen Zweifel, dass er einen solchen Luxus schon lange vor dem Tod ihres

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