Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
Vom Netzwerk:
ich schon immer als höchst anstrengende Gesellschaft empfunden“, sagte Celia, als Miranda schließlich ihren Blicken entschwand.
    „Indes kann man sie kaum als langweilig bezeichnen“, erwiderte er gedankenverloren und verfluchte sich sofort dafür, als er den stählernen Blick seiner Begleiterin gewahrte.
    „Mirandas unschickliches Temperament setzt Mamas Gesundheit jedes Mal in höchstem Maße zu“, meinte sie daraufhin mit leiser bedauernder Stimme, die beinahe in der lauen Frühlingsbrise unterging.
    Soll das etwa eine Warnung sein?, fragte er sich.
    Ungehalten darüber, dass der vormalige Earl seiner Tochter erlaubt hatte, sich derart bei ihm einzunisten und über den Haushalt zu bestimmen, begann Kit zu überlegen, wie er Celia und ihre Mutter aus Wychwood vertreiben konnte, bevor er sich noch selbst in den Netzen dieser listigen, durchtriebenen Frau verfing.
    „Gut, dass der Nachlass nun baldmöglichst geregelt werden kann“, sagte er in der Absicht, diese Hausgesellschaft anschließend schnellstens zu beenden.
    Wäre der Nachlass seines Vorgängers erst einmal an die Erben verteilt, würde er Miranda Braxton vergessen und sich eine angemessene Countess suchen. Solche Momente wie an diesem Morgen, als er sie sah und sich nicht von der Stelle rühren konnte, durften nicht mehr geschehen. Gestern hatte er sie stumm dafür verflucht, seine verloren geglaubte Venus zu sein. Heute jedoch verfluchte er sich selbst für den Wunsch, dass sie eben diese Venus sei, und nicht die Dame, die er vor Schurken mit unehrenhaften Absichten wie er selbst es war, beschützen musste.
    „Ich bin ebenfalls froh, wenn nun endlich alles geregelt wird“, stimmte Celia mit einem Lächeln zu, das ihm ihre Erwartungen offenbarte.
    „Dann sehen wir uns gleich bei der Testamentsverlesung wieder, Mrs. Grant“, antwortete Kit, und verbeugte sich, sodass sie ihre klettengleichen Finger von seinem Arm lösen musste.
    Erleichtert zog er sich in sein Schlafgemach zurück, um sich umzukleiden und über die unmittelbare Zukunft nachzusinnen. Nachdem er den bereitgelegten schwarzen Gehrock, die dunklen Hosen und schwarzen Stiefel angezogen hatte, setzte er sich an den Sekretär, um einen Brief an seinen Geschäftspartner Benedict Shaw zu schreiben. Seine Hoffnungen, bald wieder seinen gewohnten Tätigkeiten nachgehen zu können, verflüchtigten sich allmählich. Als guter Geschäftsmann hatte er einen sechsten Sinn für Schwierigkeiten, und dieser sagte ihm, dass hier mehr Ärger in der Luft lag, als es den Anschein hatte.
    Es war höchste Zeit, mehr über die unglücklichen Umstände herauszufinden, unter denen Miranda Alstone durchgebrannt war, mehr über ihre Ehe, als sie ihm je erzählen würde. Denn dieser Morgen hatte ihm gezeigt, dass seine Rolle als Familienoberhaupt nicht so leicht zu erfüllen war, wie er angenommen hatte.
    Ganz der fähige Anwalt schob Mr. Poulson die Brille auf die Nase und schaute bedauernd auf den Letzten Willen seines verstorbenen Mandanten.
    „Dieses Dokument ist höchst ungewöhnlich“, bemerkte er kopfschüttelnd. „Wenn mich der Verstorbene nur um meinen Rat gebeten hätte, man hätte etwas weitaus Konventionelleres aufsetzen können.“
    „Dennoch ist es legal, wie ich annehme, sonst wären wir wohl nicht hier“, bemerkte Kit, während er lässig die Beine ausstreckte, um es sich in seinem Stuhl etwas bequemer zu machen. Als er sah, wie Lady Clarissa seine Füße mit missbilligendem Blick bedachte, als ob sie sich dadurch persönlich beleidigt fühlte, streckte er den eleganten Stiefel noch weiter vor und kickte ein brennendes Holzscheit im Kamin zurecht, sie dabei herausfordernd anblickend.
    „Ja, es bewegt sich im Rahmen des Gesetzes, Mylord.“ Mr. Poulson hob die Augenbrauen und schaute das Blatt so misstrauisch an, als würde es Feuer fangen, wenn man es nicht sorgfältig im Auge behielt.
    „Dann machen Sie uns endlich mit dem Inhalt bekannt“, sagte Kit ungeduldig.
    Lady Clarissa schnüffelte beredt, während Celia mit gleichgültiger, gelangweilter Miene einen ihrer unzähligen Schals ein wenig enger um sich schlang. Gedankenverloren wandte Miranda den Blick zu den Erkerfenstern, inständig wünschend, die Testamentsverkündung wäre bereits überstanden. Ihr Großvater hatte ihr in deutlichen Worten gesagt, sie habe nichts mehr von ihm zu erwarten, wenn sie Nevin Braxton heiratete.
    „Wie Sie wissen, war es der Wunsch des Verstorbenen, Ihnen die Vermögensbestimmungen des Testaments

Weitere Kostenlose Bücher