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Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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erst sechs Monate nach seinem Tod zu verkünden. Ich bin sicher, es liegt Ihnen allen am Herzen, dass der Nachlass nun schließlich geregelt wird“, sagte Mr. Poulson feierlich.
    „Dem Wunsch meines Großvaters wurde entsprochen, Sir, wir können also nun mit der Verkündung des Testaments fortfahren, damit wir baldmöglichst wieder zu unserem gewohnten Alltag zurückfinden“, ermutigte Miranda den Anwalt lächelnd, von einem Außenseiter zum anderen.
    „Du bist ziemlich unverblümt, Nichte“, wies Lady Clarissa sie aus reiner Gewohnheit zurecht. „Man konnte dich immer schon der Offenherzigkeit tadeln, und weder die Zeit noch deine Patin scheinen daran etwas geändert zu haben.“
    „Vielen Dank, Tante. Da auch du immer bereitwillig und offen deine Meinung zum Besten gibst, kann ich dich nur als mein leuchtendes Beispiel nennen.“
    „Du ungezogener Fratz. Warum Papa auf deiner Anwesenheit bestanden hat, ist mir ein Rätsel. Je eher wir deshalb diese grässliche Angelegenheit hinter uns bringen, desto besser, damit du schnellstmöglich zu dieser exzentrischen, unkultivierten Eiliane Rhys zurückkehren kannst.“
    Wenn Miranda je am Hass ihrer Tante gezweifelt hätte, dann hätte sie die eiskalte Abneigung, die ihr aus deren steinernem Blick entgegenschlug, nun eines Besseren belehrt. Den Rücken straffend, gemahnte Miranda sich, dass sie eine erwachsene Frau war, kein Mädchen, das man leicht an seinen Platz verweisen konnte.
    „Über die Gastfreundschaft in Wychwood Court, oder den Mangel daran, entscheide ich, Lady Clarissa“, fuhr Lord Carnwood dazwischen, bevor Miranda die temperamentvollen Worte zur Verteidigung ihrer Patin äußern konnte, die ihr auf der Zunge lagen. „Es wäre höchst unklug, wenn Sie sich anmaßen, darüber zu bestimmen, wem ich meine Gastfreundschaft erweise.“
    Deutlicher denn je erkannte Miranda, dass er kein müßiger Aristokrat war, sondern ein erprobter, hartgesottener Geschäftsmann, selbst wenn Tante Clarissa dumm genug schien zu glauben, sie könnte ihn dazu bringen, ihr die Herrschaft über das Anwesen zu überlassen. Einen Augenblick lang schien es, als wolle Ihre Ladyschaft Einwände erheben, glücklicherweise bewies sie aber genug Weitblick, um zu wissen, wo und wann sie ihren Ärger äußern konnte.
    „Natürlich ist das dein Privileg, Neffe“, stimmte sie in gekränkt majestätischem Tonfall zu, als ob er ihr fälschlicherweise unterstellen wollte, sie würde sich ein derartiges Benehmen anmaßen.
    „Sie haben mir einmal deutlich zu verstehen gegeben, dass wir nur entfernte Verwandte sind, weshalb Sie meine Familienzugehörigkeit nicht anerkennen müssen, Lady Clarissa. Deshalb schlage ich vor, Poulson, Sie kommen endlich zur Sache, ehe diese bezaubernde Familienzusammenkunft noch weiter zur Farce gerät.“
    Konzentriert lauschte Miranda der angenehmen Stimme des Anwalts, der daraufhin die letzte Botschaft ihres Großvaters verlas.
    „Meinem Erben Christopher Martin Thurrold Alstone hinterlasse ich Wychwood Court und Wiston Manor in der Grafschaft Shropshire mit den jeweils dazugehörigen Ländereien und Einkünften. Außerdem gebe ich ihm meinen Segen, den er nicht braucht, und entbiete ihm meine Entschuldigung, die er wohl kaum annehmen wird. Meinen Enkelinnen Katherine Margaret Alstone und Isabella Penelope Alstone hinterlasse ich meinen irischen und schottischen Grundbesitz und den rechtmäßigen Anteil am Vermögen ihrer Eltern, wie es der Letzte Wille meines Sohnes und meiner Schwiegertochter vorsieht. Nach meinem Tod ist mein Erbe ihr Vormund, und ich hoffe aufrichtig, dass die beiden ihm weniger Ärger bereiten werden, als ihre ältere Schwester mir bereitet hat.“
    Mr. Poulson hielt beschämt inne, doch alle schwiegen. Mit einem leichten Schulterzucken bedeutete Miranda dem netten Anwalt, dass sie etwas Derartiges erwartet hatte, woraufhin dieser ergeben fortfuhr.
    „Meine Besitztümer in London, die Ländereien in Northumberland sowie die Besitzungen in Leicestershire, die mir meine zweite Frau vererbt hat, mein Aktienvermögen und die Anteile an der Werft- und Handelsfirma Stone und Shaw bestimme ich als Mitgift für diejenige meiner Enkelinnen, die den Verstand besitzt, besagten Christopher Martin Thurrold Alstone innerhalb von drei Monaten nach der Verkündung dieses Testaments von einer Heirat zu überzeugen. Tritt dieser Fall nicht ein, sollen besagte Besitztümer und das genannte Vermögen zwischen meinen Enkelinnen und meinem Erben zu

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