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Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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aufhalten, nicht einmal die Vorstellung, in welche peinliche Verlegenheit sie ihn damit brachte. Auch ihr Stolz, ihre Eitelkeit konnten nicht verhindern, dass er sie mit rotgeränderten Augen und völlig aufgelöst zu sehen bekam.
    Ihre Schande und Leichtgläubigkeit, die Verbannung aus dem eigenen Heim und sogar der Schock über die Entdeckung, dass ihr Traumgeliebter gar kein Traum war, riss einen Schutzwall in ihrem Inneren ein, der bereits zu lange dem Druck widerstanden hatte. Zukünftig, so sagte ihr die langsam zurückkehrende Stimme der Vernunft, sollte sie ihren Gefühlen besser öfter nachgeben, damit sich diese nicht über der nächstbesten Person entluden, die ihr sagte, sie treffe keine Schuld.
    „Es tut mir leid“, flüsterte sie. Ihre Kehle fühlte sich rau an, nach all den Tränen, und ein erstickter Schluchzer unterband jede weitere Entschuldigung. Krampfhaft bemühte sie sich, die Fassung wiederzugewinnen.
    „Wag es nicht, dich noch einmal zu entschuldigen“, brummte er unheilvoll.
    „Verzeihung“, wiederholte sie hilflos und zuckte die Schultern über die eigene Torheit, bevor sie sich an ihn schmiegte und tief und gleichmäßig zu atmen versuchte. Endlich versiegten die Tränen, und sie seufzte leise, nur um gleich darauf in schwachem Protest aufzustöhnen, als er sie sanft küsste.
    Obwohl von Furcht erfüllt, zu große Hoffnungen in ihm zu wecken, kehrte sie jeglicher Edelmütigkeit und Vernunft den Rücken und erwiderte seinen Kuss. Wieder standen sie gefährlich nahe davor, sich in Leidenschaft zu verlieren, da hob er den Kopf und sog tief den Atem ein, während er sanft mit den Fingern durch ihre seidigen Locken strich, die sich im letzten Sturm der Gefühle gelöst hatten.
    „Deinen Schwestern ist es aufgrund deiner Abwesenheit viel schlechter ergangen, als dies der Fall gewesen wäre, wenn dein Großvater die Dinge gerichtet hätte“, sagte er.
    „Ich weiß nicht, wie er das hätte tun sollen“, warf sie gedankenverloren ein, krampfhaft bemüht, mit ihren Händen nicht die faszinierenden Züge seines geliebten Gesichts zu berühren, glättend mit dem Finger über die steile Sorgenfalte auf seiner Stirn zu streichen und seine Gedanken auf etwas weniger Verdrießliches zu lenken, wie etwa einen Kuss.
    „Hör mir zu, Madam“, schalt er, und sie fragte sich, ob er Gedanken lesen konnte, oder noch gefährlicher, ob die Liebe, die sie für ihn empfand, sie so leicht durchschaubar machte. „Du würdest alles opfern, für diejenigen, die du liebst. Deine Schwestern wissen das, aber offensichtlich weißt du nicht, wie sehr sie dich vermissen. Sie brauchen deine Liebe, Wärme, Treue, keine feindselige Tante oder gleichgültige Cousine, weshalb ich sie nicht zurückkommen lassen werde, bis wir ein besseres Arrangement zu ihrem Wohl gefunden haben.“
    „Großvater wollte mich wegen des skandalösen Rufs, der mir anhaftete, nicht in die Nähe der Mädchen lassen. Lady Clarissa hätte das nie zugelassen.“
    „Er hätte zu dir halten und ihr sagen sollen, dass sie seine Entscheidung entweder akzeptieren oder das Haus verlassen sollte. Kein vernünftiger Mann hätte diesen alten, herzlosen Reisigbesen im Haus geduldet und dir vorgezogen, meine heißblütige, warmherzige Miranda.“
    „Ich glaube, es ging nicht um Vorlieben, sondern um Wohlergehen“, verteidigte sie ihren Großvater halbherzig.
    „Ja, ich wage zu behaupten, bei dem Gedanken, sich einer Auseinandersetzung mit deiner Tante stellen zu müssen, war ihm unwohl. Er hätte mehr Mut beweisen sollen.“
    Sie versuchte die leise Stimme zu ignorieren, die ihr zuflüsterte, wie recht er damit hatte, aber sie war ihrem Großvater zu treu ergeben, um dies zugeben zu können. „Sie ist seine Tochter, und ich glaube, er hatte immer Schuldgefühle ihr gegenüber“, entschuldigte sie ihn stattdessen. „Seine erste Ehe war arrangiert und nicht glücklich, ganz offensichtlich ist meine Tante ihrer Mutter sehr ähnlich.“
    „Vielleicht schenke ich ihm doch noch mein Mitgefühl. Dem Maler, der die erste Gemahlin deines Großvaters porträtierte, ist es nicht gelungen, ihre Ähnlichkeit zu einem Basilisken zu verbergen“, sagte er respektlos.
    „Willst du nun die Geschichte hören oder nicht, Mylord“, fragte sie streng.
    „Ich höre und schweige.“
    „Ja ja, solange es dir gefällt. Großvater liebte seine zweite Frau und seinen Sohn abgöttisch, also muss sich Tante Clarissa wie eine Außenseiterin vorgekommen sein, bis sie nach

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