Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
Vom Netzwerk:
aus der Fassung gebracht oder entmutigt. Warum sollte er das auch sein, da sie ihm ein solch ausgezeichnetes Argument geliefert hatte.
    „Ich heirate dich trotzdem nicht“, meinte sie dickköpfig.
    „Das wirst du schon, meine Liebe, ob es dir gefällt oder nicht.“
    „Es gefällt mir nicht, und ich werde es auch nicht tun.“
    „Und warum ich so hartnäckig darauf bestehe, mir selbst die Fesseln der Ehe anzulegen, obwohl du eine solch streitsüchtige, launische Gattin abgeben wirst, werde ich wohl niemals begreifen“, stichelte er, offenbar in dem Glauben, eine neuerliche Provokation würde nun ebenso großen Erfolg zeitigen wie beim letzten Mal.
    „Du brauchst Großvaters Geld nicht“, verteidigte sie sich hartnäckig.
    „Nein, aber ich brauche dich, und ich bin mir nicht zu schade, sein Testament als Vorwand zu gebrauchen, dich zum Altar zu führen.“
    „Erpressung hat nie einen guten Eindruck bei mir hinterlassen, Mylord.“
    „Vielleicht nicht, aber was ist, wenn ich an dein armes Herz appelliere? Es wird mir ein guter Verbündeter sein, denke ich, trotz deiner starrsinnigen Entschlossenheit, uns beide wegen eines völlig unbedeutenden Vorfalls in tiefstes Unglück zu stürzen.“
    „Es ist kein unbedeutender Vorfall, es ist zumindest ein Skandal“, meinte sie verärgert und fragte sich, wie lange sie seinem eisernen Willen wohl noch standhalten konnte. Für immer, wenn es sein muss, sagte sie sich wehmütig und ließ nicht zu, dass ihr Vorsatz ins Wanken geriet.
    „Nur, wenn wir das erlauben. Aber wir werden beide hoffnungslos kompromittiert sein, wenn wir uns nicht bald trennen, du unverfrorenes Geschöpf. Ich wünsche nicht, dass man hinter vorgehaltener Hand flüstert, du hättest mich in die Ehe gelockt, indem du eine skandalös lange Zeit mit mir eingeschlossen in der Bibliothek verbracht hast“, sagte er mit einer Miene solch schwülstig aufgeblasener Rechtschaffenheit, dass Miranda am liebsten etwas nach ihm geworfen hätte. „Also solltest du dir nun besser dein Haar richten, dann überlasse ich dich der Einsamkeit, die du seit einiger Zeit genossen hast, sollte jemand so unhöflich sein, danach zu fragen“, fuhr er fort, ihre wenig liebevollen, finsteren Blicke ignorierend.
    „Zweifellos haben wir uns so heftig gestritten, dass du wütend in den Garten hinausgestürmt bist“, meinte sie sarkastisch.
    Dennoch war sie durcheinander, als sie endlich ihre widerspenstigen Locken unter seinen amüsierten Blicken wieder in Ordnung gebracht hatte. Zu schade, dass sie dasselbe nicht von ihren Gedanken sagen konnte. Die überschlugen sich förmlich, da die Vertraulichkeit dieses Moments erneut ihr Bestreben, ihm zu widerstehen, erschütterte. Unvermittelt konnte sie sich vorstellen, wie sie jahrelang ob seiner ehelichen Aufmerksamkeiten aus der Fassung geraten würde, und ihr Herz sehnte sich nach diesem undenkbaren Luxus.
    „Schau mich nicht so an“, sagte er mit belegter Stimme. Hitze und Hoffnung lagen erneut in seinem eindringlich zärtlichen Blick.
    „Dann geh bitte“, sagte sie, damit der verlockenden Möglichkeit den Rücken zukehrend, einfach Seite an Seite mit ihm durch die Tür zu schreiten und der Welt gemeinsam gegenüberzutreten.
    „Dieses Mal“, sagte er knapp und verschwand im Garten, während sie sich fragte, ob sie seine Worte als Drohung oder als Versprechen auffassen musste.
    Selbst als er ging, wusste Kit, dass Miranda die Seine war. Er musste dem Drang widerstehen, vor Glück in die Luft zu springen. Sie war tapfer, schön und rechthaberisch, dennoch war sie die Seine, jeder störrische, widerspenstige Zentimeter von ihr. Während er in den von Sonne überfluteten Ziergarten ging, dachte er über ihre und seine Gefühle mit mehr Freude nach, als er seit Jahren verspürt hatte.
    Endlich wusste er, dass er sie liebte, und wie hatte er das so lange vor sich geheim halten können? Von dem Moment an, da sie verletzt worden war, hätte er dieses unsägliche, leidenschaftliche Verlangen nach ihr, diese Faszination für jedes ihrer Worte und jede ihrer Taten und den Wunsch, sie für immer unter seinem Schutz an seiner Seite zu wissen, als Liebe erkennen sollen. Allerdings war ihm, der als Erstgeborener aus der einseitigen, besessenen Liebe seiner Mutter für einen Trunkenbold hervorgegangen war, der Gedanke, sich in der Liebe zu verlieren, verhasst. Früh hatte er gelernt, niemandem seine Gefühle zu offenbaren, außer seinen Schwestern, aber nun war er kein misshandelter

Weitere Kostenlose Bücher