Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
Vom Netzwerk:
ertränken, und dabei mein Handy ruiniert«-Zwischenfall hatte Lucas in der gerade fertig gewordenen Arena fröhlich seinen Cousin verhauen, und eine Stunde später hatte ihr ein zahnloser Hector ein neues Telefon übereicht, von dem sie vermutete, dass es genug Funktionen hatte, um einen eigenen Satelliten im Weltall zu rechtfertigen.
    Aber Zach machte es Helen fast unmöglich, ihn zu schützen. Je mehr er versuchte, sie in die Enge zu treiben, desto misstrauischer wurde Lucas, bis das Unvermeidliche passierte. Als Lucas Helen am Mittwoch nach dem Unterricht zum Sport begleitete, sah er Zach in der Nähe herumlungern. Als Zach Lucas bemerkte, änderte er die Richtung und steuerte den Umkleideraum der Jungen an, aber sein verdächtiges Verhalten war natürlich nicht unbemerkt geblieben.
    »Ist Zach hinter dir her?«, fragte Lucas mit großen Augen.
    »Ach, nicht wirklich. Ich glaube, er will nur mit mir reden«, sagte Helen beiläufig und klappte schnell den Mund wieder zu, bevor sie zu viel sagte.
    »Wer’s glaubt«, sagte Lucas höhnisch, und seine blauen Augen verfärbten sich fast schwarz, als er der Lüge nachspürte. »Hat Zach einen Grund anzunehmen, du wärst zu haben?«
    »Nein! Was, wieso?«, stammelte Helen, die von seinem Ärger vollkommen überrumpelt war.
    »Hast du ihm gesagt, dass du und ich nicht wirklich ein Paar sind, weil ich nicht …« Er verstummte, fuhr sich durch die Haareund lief nervös im Kreis herum. »Was erzählst du den Leuten über uns?« Der Umriss seines Körpers begann zu verschwimmen, weil er in seiner Aufregung das Licht stärker beugte als sonst.
    »Ich habe niemandem etwas erzählt!«, beteuerte Helen.
    »Versuchst du, mich eifersüchtig zu machen, oder bist du so frustriert, dass du schon auf der Suche nach einem anderen bist? Jemand, der alles tut, was du willst?« Er war so wütend, dass Helen ihn kaum noch sehen konnte. Aber auch sie schäumte vor Wut.
    »Ich suche NICHT nach einem anderen!«, brüllte sie ihn an.
    Lucas wich unwillkürlich einen Schritt zurück, als er den knisternden blauen Schimmer sah, der Helens Kopf und ihre Hände umgab. Ihr Blitz reagierte nicht auf das von ihm kontrollierte Licht, und die Verzerrungen, die er geschaffen hatte, wurden von Helens metallischem Glühen so stark reflektiert, dass er seine Augen schützen musste.
    »Oh-oh«, stieß sie nervös hervor. Sie fühlte sich wie auf dem höchsten Punkt einer Achterbahn – und gleich würde sie umkippen.
    Sie streckte einen Arm aus, um sich abzustützen. Lucas trat einen Schritt vor, um ihr zu helfen, bremste sich aber zum Glück rechtzeitig, bevor er einen tödlichen Schlag bekam. Dann verschwand das blaue Licht wieder, als wäre ein Schalter umgelegt worden, und Helen plumpste auf den Boden wie ein nasser Sack.
    »Ich fühle mich schrecklich«, sagte sie und sah ihn verständnislos an.
    »Bist du schon … geerdet?«, fragte er, außer sich vor Sorge.
    Helen sah auf den Boden und kicherte albern, als die in ihrem Körper fließende Elektrizität ihr Gehirn kitzelte.
    »Nein. Linoleum«, sagte sie und klatschte die Hand auf den nicht leitenden Bodenbelag. Durch die statische Aufladung verschwamm alles vor ihren Augen. »Du hattest r… r… recht. Ich h… h… hätte lernen sollen, d… d… damit umzugehen.« Sie musste die aufgestaute Ladung loswerden, und zwar schnell.
    »Luk… k… k. Lauf… f… f.«, stieß sie nur hervor, weil ihr Unterkiefer unkontrolliert zitterte. Der Blitz musste losgelassen werden. Sie hielt ihn schon zu lange zurück.
    Lucas wollte sie nicht allein lassen, und Helen war klar, dass sie ihn töten konnte, wenn sie jetzt einen Fehler machte. Sie durchforstete ihr Gehirn und erinnerte sich glücklicherweise an eine Physikstunde in der vierten Klasse. In dem verzweifelten Bemühen, das Monstrum, das sie geschaffen hatte, wieder loszuwerden, rutschte sie auf den Knien zur Tür am Ende des Ganges und rammte die Schulter dagegen.
    Sie hatte den metallenen Querriegel der Tür kaum berührt, als er auch schon orange aufglühte und zu schmelzen begann. Helen schaffte es nur knapp, die Tür aufzustoßen, bevor sie zu einem massiven Metallblock verschmolz. Helen fiel die wenigen Stufen hinunter und warf sich nach vorn auf ihre Hände. Mit einem erleichterten Seufzer entlud sie ihren Blitz in die einzige Umgebung, in der er keinen Schaden anrichten konnte – den Boden.
    Ein paar Sekunden später hob sie jemand hoch und trug sie weg.
    »Bist du verletzt?«, fragte Lucas

Weitere Kostenlose Bücher