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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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wieder.
    Sie wollte, dass Lucas sich heraushielt. Aus irgendeinem Grund war ihre erste Trainingseinheit zu etwas Persönlichem für Hector geworden, und sie wollte, dass er sich richtig austobte, damit er loswurde, was auch immer an ihm nagte. Die Schläge taten zwar weh, aber sie waren kein Vergleich zu ihren Krämpfen, also konnte sie ganz gut damit umgehen. Kaum stand sie wieder auf den Beinen, brachte Hector sie mit einer einzigen Bewegung erneut zu Fall.
    »Hector!«, brüllte Lucas. »Sie hat noch nie gekämpft, du Idiot!«
    Helen schaute auf und sah, wie Jason Lucas eine Hand auf die Schulter legte, um ihn davon abzuhalten, in den Käfig zu springen. »Mir geht’s gut, Jungs. Macht euch um mich keine Sorgen«, sagte sie, so fröhlich sie konnte, und rappelte sich auf. Hector gefiel ihr Ton gar nicht.
    »Warum nimmst du das nicht ernst?«, fuhr er Helen an. Als sie sich vornüberbeugte, um das Blut auszuspucken, nutzte Hector die Gelegenheit, ihr auf den Kopf zu schlagen.
    »Hör auf!«, schrie plötzlich Cassandra. »Sie ist keine geborene Kämpferin, okay? Wann geht das endlich in deinen Dickschädel?«
    Helen fühlte sich schrecklich. Ihr war klar, dass sie verheerendaussehen musste, wenn sich sogar jemand aufregte, der sie nicht einmal leiden konnte.
    Als Helen wieder auf den Beinen stand, war Cassandra bereits aus dem Trainingsraum verschwunden.
    »Kann ich bitte etwas Wasser haben?«, sagte sie zu Ariadne, die mit einem feuchten Tuch über ihr stand.
    Auf der anderen Seite des Käfigs sah sie Jason zwischen Lucas und Hector stehen. Jasons Hemd war zerrissen, und aus einer Wunde am Kopf lief Blut, aber er kämpfte noch immer darum, die beiden größeren Delos-Jungen daran zu hindern, dass sie sich in Stücke rissen. Hector brüllte Lucas an und versuchte, seine Position zu verteidigen.
    »Sie kann alles einstecken! Alles! Ich habe sie härter geschlagen als jeden anderen und sie ist immer wieder aufgestanden! Aber sie schlägt nicht zurück !«, rief Hector. Er bemerkte, dass Helen ihn ansah, und zeigte anklagend mit dem Finger auf sie. »Du glaubst wohl, du kannst einfach zurücktreten und Luke deine Kämpfe ausfechten lassen, was? Du bist stärker als wir alle zusammen, aber du bist dir wohl zu fein zum Kämpfen, Prinzessin!«
    Jason schlang beide Arme um seinen Bruder, der sich mit aller Kraft dagegen wehrte.
    »Ich versuche, nicht geschlagen zu werden!«, lispelte Helen durch ihre abgebrochenen aber bereits nachwachsenden Zähne. Ariadne legte den Arm um sie und hielt sie fest, während sie ihrem Bruder böse Blicke zuwarf.
    »Wie kannst du es wagen, Hector? Sie ist nicht aufgewachsen wie wir, die uns ständig an die Kehle gehen. Es steckt einfach nicht in ihr«, schimpfte sie.
    Der vorwurfsvolle Ton seiner Schwester schien Hector wieder zur Vernunft zu bringen, und er hörte endlich auf, sich gegen Jason zu wehren. Er sprang mühelos über den fast fünf Meter hohen Zaun, der den Kampfbereich umgab, und landete mit einem gewollt lauten Aufschlag direkt vor Helen.
    »Dann sollte sie es lernen. Weil ich nämlich nicht will, dass die Leute, die ich liebe, bei der Verteidigung ihres faulen Arschs draufgehen«, knurrte er. Als er die Arena verließ, rannte Lucas auf der Stelle zu Helen.
    »Es tut mir so leid. Du musst nie wieder gegen ihn kämpfen.«
    »Wieso nicht?«, fragte Helen und stieß sich von seiner Brust ab. Ihre Stimme klang wegen der vielen Kopftreffer immer noch etwas undeutlich. »Ich bin vielleicht keine geborene Kämpferin, aber er hat recht. Ich muss es lernen oder jemand anders könnte verletzt werden. Jemand wie mein Vater oder Claire oder Kate. Diese Frauen sind immer noch hinter mir her. Sie könnten jeden angreifen, der mir etwas bedeutet.«
    Lucas fing sie auf, als ihr schwarz vor Augen wurde. Er betrachtete ihr zerschundenes Gesicht, als er sie aus dem Ring in den Bereich trug, in dem sie ihre Sportsachen aufbewahrten.
    Er setzte sie auf einen Edelstahltisch und ließ sie einen Moment allein, um Verbandszeug, eine Schale mit Wasser und merkwürdigerweise auch eine Packung Saft und ein Glas Honig zu holen. Er sagte kein Wort, bedeutete ihr aber, den Mund aufzumachen, und träufelte ihr etwas Honig auf die Zunge. Kaum hatten ihre Geschmacksknospen den süßen Geschmack vernommen, war es Helen sonnenklar. Honig war das perfekte Heilmittel für Halbgötter. Eine wilde Gier ergriff auf einmal von ihr Besitz. Siepackte Lucas’ Handgelenk mit beiden Händen und ließ es erst wieder los,

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