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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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alberte Helen herum, aber der Scherzerzielte nicht die erhoffte Wirkung. Das Strahlen in Kates Augen erlosch.
    »Ich denke nicht, dass ihm das etwas ausmacht«, sagte sie und wechselte abrupt das Thema. »Aber wir sprechen hier nicht von mir. Wir sprechen über dich und Lucas und die Notwendigkeit von Kondomen.«
    Nach wiederholten Beteuerungen glaubte Kate Helen endlich, dass sie noch nicht mit Lucas geschlafen hatte.
    »Ist er schwul?«, fragte sie. »Ich meine, sieh dich an, Len.«
    »Ich habe ihn nicht gefragt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er auf Mädchen steht«, sagte Helen und seufzte. »Ich weiß ehrlich gesagt nicht, woran es liegt.«
    »Ihr müsst doch nichts überstürzen, und lass nicht zu, dass dir jemand ein schlechtes Gewissen einredet, wenn du noch warten willst. Es macht ohnehin mehr Spaß, wenn man sich Zeit lässt«, sagte Kate lächelnd und wechselte sofort das Thema, als sie merkte, dass es Helen peinlich wurde.
    Auch wenn Kate überzeugt war, dass sie und Lucas irgendwann mehr tun würden, als nur Händchen zu halten, war Helen plötzlich nicht so sicher. Das einzige Mal, als sie versucht hatte, Lucas zu küssen, hatte er ihr gesagt, dass sie schlafen sollte. Obwohl das in der Schule alle anders sahen, waren sie und Lucas eigentlich nur befreundet und sonst nichts. Lucas konnte jedes Mädchen haben, das er wollte, und wenn man sich Kates Reaktion ansah, galt das auch für Frauen, die die Highschool längst hinter sich hatten.
    Das zu wissen, war Helens Selbstbewusstsein nicht sehr zuträglich. Sie wusste, dass Lucas sie gernhatte – so, wie er sie angestarrt und wie sein Herz gepocht hatte, als sie in seinem Bett gewesen war –, aber aus irgendeinem Grund schien er nichts unternehmen zu wollen. War das immer so, wenn man einen neuen Freund hatte, oder tat sie unabsichtlich etwas, das ihn zurückwies? Da sie noch nie mit einem Jungen zusammen gewesen war, hatte sie keine Ahnung, was »normal« war.
    Als sie nach der Arbeit wieder zu Hause war, zwang sie sich, vor dem Schlafengehen noch alle Hausaufgaben zu machen. Als sie endlich das Licht ausschaltete, war es schon nach zwei Uhr. Helen war todmüde, konnte aber trotzdem nicht einschlafen. Vielleicht hatte sie auch etwas missverstanden. Offensichtlich mochte Lucas sie und wollte sie beschützen, aber nichts davon bedeutete, dass er in sie verliebt war. Vielleicht war sie einfach nicht sein Typ. Vielleicht hatte er schon eine Freundin in Spanien. Helen stellte sich eine rassige Schönheit mit langen schwarzen Locken, gebräunter Haut und einem sexy spanischen Akzent vor, die nur darauf wartete, dass Lucas nach Europa zurückkehrte.
    Helen drehte sich auf die Seite und legte sich das Kissen über den Kopf. Sie schwor sich, keiner von diesen jämmerlichen Losern zu sein, die einem Jungen hinterherjagten, den sie niemals haben konnten. Sie brauchte mehr Informationen über Lucas, aber da er neu an der Schule war und niemand seine Vorgeschichte in Bezug auf Mädchen kannte, würde Helen versuchen müssen, Ariadne auszuhorchen. Sie konnte nur hoffen, dass die sie nicht sofort durchschaute.

9
    S treck dein Kinn weiter so weit vor, und ich schlage es dir ab«, brüllte Hector. Er hatte in den letzten anderthalb Stunden sehr viel gebrüllt.
    Helen zog gehorsam das Kinn zurück und hob die Fäuste, um ihr Gesicht zu schützen. Sie hielt ihren Schwerpunkt tief und bewegte die Füße in flachen Halbkreisen, für den Fall, dass auf dem Boden Gegenstände waren, die sie wegschieben musste. Sie umkreiste Hector und beobachtete seine Hüften, um sofort zu erkennen, wenn er vorsprang, um sie auf die Matte zu werfen. Sie machte alles, was er ihr gesagt hatte. Dann grinste Hector verächtlich und schlug ihr ins Gesicht, so schnell, dass sie seine Fäuste nur verschwommen vorbeihuschen sah. Sie fiel zum zehnten Mal auf den Po und schaute einen Moment später durch ihre Augen, die sich gerade in einem Dauerheilungsprozess befanden, zu ihm auf.
    »Das war wieder deine Linke, oder?«, fragte sie gelassen.
    »Was ist los mit dir?«, fuhr er sie in einem Ton an, der sie an Mr Hergesheimer erinnerte. »Du bist schneller als ich. Warum gehst du mir nicht aus dem Weg?«
    Helen zuckte nur mit den Schultern, stand auf und nahm erneut ihre defensive Haltung ein. Hector schlug ihr sofort in den Magen und sie fiel auf die Knie.
    »Das reicht, Hector«, brüllte Lucas. Helen hob die Hand, um Lucas zu zeigen, dass alles in Ordnung war, und stand auf. Mal

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