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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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und wiederholen dieselben Muster überall auf der Welt immer wieder – vor allem, wenn es um die großen drei Themen Krieg, Liebe und Familie geht.« Ariadne verstummte kurz und schien einen dunklen Gedanken zu verfolgen, bevor sie die Geschichte zu Ende erzählte. »Auf jeden Fall wurde Troja von einem seiner eigenen Leute verraten und brannte nieder. Und nach ein paar Monaten der Verwirrung und Racheaktionen – das meiste davon ist in der Odyssee nachzulesen – verließen die Götter tatsächlich die Erde. Zeus schwor, dass er zurückkommen und den Trojanischen Krieg genau an der Stelle wieder aufflammen lassen würde, an der er beendet wurde, falls sich die Häuser jemals erneut vereinigten.«
    »Und geendet hat er irgendwo kurz vor der Vernichtung der Zivilisation«, sagte Helen und versuchte, sich vorzustellen,was die »Vernichtung der Zivilisation« heute bedeuten würde. »Wenn der Trojanische Krieg schon so verheerend war, als es nur Schwerter und Pfeile gab, was würde dann passieren, wenn er mit den heutigen Waffen wieder ausbräche?«
    »Dieser Gedanke ist uns auch gekommen.« Ariadne wandte ihren Blick ab. »Deswegen hat sich meine Familie – mein Vater, Onkel Castor und Tante Pandora – vom Rest des Hauses von Theben getrennt. Selbst wenn Tantalus recht hat und die Vereinigung der Schlüssel zur Unsterblichkeit ist, finden wir nicht, dass man dafür die komplette Zerstörung der Erde in Kauf nehmen darf.«
    »Es ist sicher nicht einfach, das alles aufzugeben. Natürlich ist es die richtige Entscheidung, aber Unsterblichkeit …« Helen schüttelte bei diesem Gedanken den Kopf. »Und Tantalus und die Hundert Cousins haben euch einfach gehen lassen?«, fragte sie ungläubig.
    »Was hätten sie dagegen tun sollen? Sie können uns nicht töten, weil wir alle zur selben Familie gehören, aber in letzter Zeit haben sie angefangen, uns zu bedrohen, und so versucht, uns zur Rückkehr zu bewegen. Und ein paar von uns – also gut, Hector – haben sich gewehrt. Er hat es darauf angelegt zu kämpfen und ist jedes Mal darauf angesprungen, wenn sie ihn einen Feigling genannt haben, weil er nicht gegen die Götter antreten wollte. In unserer Tradition ist es die größte Sünde, einen Angehörigen der Familie zu töten, und er stand ganz dicht davor. Meine Familie hat Spanien verlassen, weil Hector in einen schrecklichen Kampf verwickelt war und beinahe getötet wurde, aber was noch schlimmer war, er hätte beinahe jemandenvon seinem Blut getötet. Und einem, der innerhalb der Familie tötet, wird niemals verziehen«, sagte Ariadne mit gedämpfter Stimme.
    »Aber euer Haus ist nicht das letzte. Das ist meins«, stellte Helen fest, die erst jetzt allmählich die Zusammenhänge verstand.
    »Niemand wusste von dir. Vor etwa zwei Jahrzehnten gab es diese ›entscheidende Begegnung‹ zwischen den Häusern. Alle vier Häuser gingen aufeinander los, und jedes versuchte, das andere zu vernichten. Das Haus von Theben hat gesiegt, und man nahm an, dass die anderen drei, das Haus von Atreus, das Haus von Athen und das Haus von Rom, vollständig ausgelöscht wurden. Aber obwohl angeblich alle tot waren, tauchte weder Atlantis auf noch kehrten die Götter zurück. Mein Vater, meine Tante und mein Onkel dachten, dass wir es wären, die den Krieg verhinderten, weil wir uns weigerten, uns Tantalus und seinen Anhängern anzuschließen. Wir waren davon überzeugt, weil ja sonst niemand mehr da sein sollte.« Ariadne holte tief Luft und sah Helen an. »Aber du warst es die ganze Zeit über. Irgendwie hat deine Mutter dich versteckt, dein Haus erhalten, welches das auch sein mag, und damit den erneuten Ausbruch des Krieges verhindert. Außerdem hat sie – hast du  – auch dafür gesorgt, dass Tantalus Atlantis nicht bekommt.«
    Helen saß einen Moment lang schweigend da und begriff, wie viele unglaublich starke Halbgötter ihren Tod wollten. Die Hundert Cousins glaubten, dass sie zu Göttern wurden, wenn ihr Haus das letzte war, das übrig blieb, und Helens Leben war das einzige, das ihnen noch im Weg stand. Ihr Leben war aber auch das einzige, das verhinderte, dass die Götter von ihrem Berg hinabstiegen und einen erneuten Krieg anzettelten. Also musste die Familie Delos sie beschützen, selbst wenn alle dabei ihr Leben ließen. Und sie weigerte sich, das Kämpfen zu lernen. Kein Wunder, dass Hector sie hasste.
    »Es tut mir leid«, sagte Helen. »Deine Familie stellt sich nur meinetwegen gegen die eigene

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