Goettlicher Thor 1
Hammer hätt ich sie binnen Sekunden ...
Blablabla. Bist du jetzt endlich fertig? Du bist hier kein Gott mehr! Zumindest nicht mehr in dem Ausmaß. Und du musst dich sputen. Ich gebe dir fürs Erste einmal einen Monat. Die Zeitspanne ist mir letztendlich dann doch wieder eingefallen, was sagst du? Ach, egal was du sagst! Ich werde erst wieder mit dir Reden, wenn du mich rufst. Ich wollte gerade antworten, als ein stechender Schmerz geradewegs durch meinen Schädel fuhr.
„Bei allen heiligen ...“
Fluch nicht ständig! Ich erwarte mir schon ein wenig mehr Respekt gegenüber der Heiligkeit. Du wolltest unbedingt auf die Erde, weil DU neugierig geworden bist. Also verschone mich mit deinem Hochmut und deinen verwöhnten Vorstellungen. Hier bist du nicht länger Thor, sondern ein Mann und soweit ich das beurteilen kann, ein gut bestückter noch dazu.
„Herrgott, Vater“, rief ich empört.
Ja? Ich hätte dir schließlich auch ein klitzekleines Schwert mit auf den Weg geben können, aber ich weiß, dass du eine Frau suchst und da kann es nicht schaden ...
„Vater, bitte!“ Irgendwie war ich nicht in Stimmung mir sein Geschwafel noch länger anzuhören und das mit dem Schwert würde ich schon noch selber überprüfen. Gute Manneskraft war immer ein Geschenk, aber dafür brauchte ich keinen Odin im Hinterkopf.
Also gut, Sohn! Ich lasse dich jetzt alleine und erwarte, dass du dich meldest, sobald du etwas brauchst. Allerdings sollte das nur im Notfall sein! Ich dulde keine halben Sachen und schließlich hast du dich für diese Mission entschlossen. Fürs Erste gebe ich dir also ein halbes Jahr, danach melde ich mich von mir aus. Ich grinste frech, weil er zuerst von einem Monat und dann von einem halben Jahr sprach. Offenbar wusste er doch noch nicht so recht mit den Zeiteinheiten der Menschen umzugehen. Aber ich wollte auch nicht darauf herumreiten.
„Ist gut, Vater. Ich werde das hier schon schaffen. Wobei ...“ Kurz zögerte ich noch, weil ich die nächsten Worte als Schwäche sah. „... ein wenig Unterstützung von einem Menschen deines Vertrauens könnte ich schon gebrauchen, Vater.“
Keine Sorge der Nachbar neben dir ist sehr feinfühlig und hat so gewisse Antennen. Nur Vorsicht ... er ist auch ein bisschen schwul. Daraufhin lachte er so schäbig, dass ich ihn mit einem wutentbrannten „Geh endlich!!!“ endgültig aus meinem Kopf verbannte.
Lieber ein halbes Jahr hilflos in einem völlig unbekannten Jahrhundert und einer fremden Stadt, als noch länger Odins Spott zu ertragen! Was hatte ich dem alten Herrn eigentlich getan, dass er mir derart eins auswischen wollte?
Nach einer Weile der angenehmen Stille, dämmerte mir, dass er wirklich fort und ich auf mich alleine gestellt war. Ich besaß weder Mjölnir, meinen geliebten Hammer, noch hatte ich echten Zugriff auf meine göttlichen Kräfte. Aber das sollte mich nicht stoppen! Entschlossen sah ich mich in der Wohnung um, riss alle Kasten- und Küchentüren auf und sah mich ein wenig ratlos im großen Spiegel meines Schlafraums an.
„Zum Teufel mit dir Odin!“, fluchte ich und fuhr mir durch die halblangen blonden Haare. Vielleicht hatte ich verlernt, wie ein Krieger auszusehen hatte, doch dieser Körper war viel zu feminin. Gut, da waren genug Muskeln und die stattliche Gesamtgröße, aber wer hatte bitte schon so feminine Augen und derart schwungvolle Lippen? War dies das gängige Schönheitsideal für Frauen oder hatte mir mein Vater auch hier etwas vorgemacht? Mit einer schnellen Bewegung öffnete ich die seltsame Hose, zog sie aus und schleuderte sie quer durchs Schlafzimmer. Noch seltsameres Untergewäsch mit dem Namen Boss kam zum Vorschein, aber auch das war schnell entfernt. Entschlossen wanderte meine Hand in den Schritt und begutachtete, was Odin so groß angekündigt hatte. Und ja ... was sollte ich sagen? Ein breites Lächeln erhellte mein Gesicht. Diesbezüglich hatte Odin tatsächlich nicht übertrieben.
Als es klingelte, wusste ich im ersten Moment nicht, was los war. Ich stutze leicht und sah mich forschend um, dann ging ich dem seltsamen Ton nach und landete so vor meiner Haustüre. Ohne zu zögern öffnete ich sie und starrte in die dunklen Augen eines Mannes. Er war einen halben Kopf kleiner als ich und bekam solch große Augen, dass ich allmählich kapierte, dass ich halb nackt war. Mit einer leichten Erektion. Der Mann vor meiner Haustür war fassungslos. Ich spürte förmlich wie er innerlich im Schock zusammenfiel. Auch
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