Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gold in den roten Bergen

Gold in den roten Bergen

Titel: Gold in den roten Bergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
Vom Netzwerk:
Bluff und Petermann …«
    »Du lieber Himmel, auch das noch!«
    »Sie haben um die Erlaubnis nachgesucht und sie bekommen. Es lag ja kein Hinderungsgrund vor.«
    »Und wo sind sie jetzt? Man muß sie benachrichtigen. Sie müssen auf schnellstem Wege zurück. Aber da war noch etwas.« Dr. Tunin blätterte in seinem Notizbuch. »Ja, da steht es. Die Damen Sally Hansen und Cher Attenbrough. Auch sie muß ich hierhaben.«
    »Sie sind mit im Outback«, sagte der Gouverneur bedrückt.
    »Mein Gott, sie sind in größter Gefahr!« rief Dr. Tunin erregt. »Wir müssen alle Personen wieder isolieren, die wir schon einmal hier hatten! Mrs. Dover beweist uns doch, was passieren kann. Bullay und Herbarth müssen auf der Stelle zurückgerufen werden.«
    »Ich lasse sofort nachforschen, von welcher Station aus sie ins Reservat aufgebrochen sind. Dort müssen sie sich ja täglich über Funk melden. Das ist kein Problem, die holen wir her, Doktor …«
    Eine Stunde später wußten Dr. Tunin und der Gouverneur, daß sie ein Problem mehr hatten. Aus Kings Canyon in den George Gill Ranges, der letzten Station vor dem Never Never, kam die niederschmetternde Nachricht. Seit zwei Tagen keine Funkverbindung mehr. Machen uns Sorgen. Fordern Suchflugzeug an.
    »Wie nett. Sie machen sich Sorgen!« schrie der Gouverneur erregt. »Diese Leute von der Polizeistation lasse ich auswechseln. Ein Disziplinarverfahren wird das geben. Seit zwei Tagen sind vier Menschen überfällig, und die sitzen herum und spielen Skat! Gut, daß man durch solche Ereignisse mal in die Praktiken der Amtsstuben blickt.«
    »Werden Sie ein Suchflugzeug zur Verfügung stellen, Sir?« fragte Tunin nüchtern.
    »Aber ja. Sofort! Was denken Sie denn, Doktor? Die Suche wird ohne Verzögerung aufgenommen. In Kings Canyon sagt man, sie wüßten den Weg der beiden Wagen. Sie hätten nach Westen gewollt. Wir werden Bullay, Herbarth und ihre Damen finden, da gibt es gar keinen Zweifel.«
    Wer in Alice Springs konnte schon ahnen, daß die vier unter der Führung von Petoo Balwinoo nach Süden abgebogen waren und sich dem Lake Amadeus näherten?
    Dort suchte sie keiner … Wer fährt denn freiwillig in die Hölle?
    Die Infusionen taten Eve Dover gut. Das Fieber sank auf achtunddreißig Grad, sie fühlte so etwas wie neue Kraft in sich, ihr Blick wurde klarer, ihr Sprechen verständlicher, auf ihrem Gehirn lag nicht mehr dieser Druck, der in Intervallen das Denken unterbrach.
    Dr. Tunin war mit seiner Nottherapie sehr zufrieden. Aber die Flecken breiteten sich weiter aus und wurden, genau wie bei Angurugu, dunkler, färbten sich braun und dann schwarz. Vor dieser Entwicklung stand Tunin hilflos und mit leeren Händen da.
    In Alice Springs aber rollte die Lawine der Gerüchte und Befürchtungen von Haus zu Haus. Jugendliche Schläger, die es überall auf der Welt gibt und die immer einen Anlaß finden, sich auszutoben, hatten bereits die ersten am Todd River lagernden Aboriginals angepöbelt und dann mit Schlägen traktiert. Die Eingeborenen hatten sich gewehrt, hatten zurückgeschlagen, und schon hieß es in der Stadt: Die Schwarzen greifen uns an. Sie werden frech. Sie planen einen Aufstand gegen uns. Mr. Leads, der Parteisekretär der konservativen Vaterlandspartei von Alice Springs, ließ sich beim Gouverneur melden und forderte ungehemmt die sofortige Evakuierung der Aboriginals in die Reservate; er nannte sie ›die schwarzen Terroristen‹. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden müßten sie weg, sonst koche die Volksseele über, und man könne nicht mehr für ein friedliches Zusammenleben garantieren.
    Die ersten Verletzten der Schlägerei am Todd River wurden bereits im Hospital eingeliefert. Die Polizei hatte das Ufer abgesperrt, die dort lagernden Aboriginals hatten sich zu einer großen Gruppe zusammengezogen und saßen am Fluß auf der Erde – ängstlich, ratlos, diesen Ausbruch der Weißen nicht begreifend. Dicht zusammengedrängt hockten sie unter den Bäumen am ausgetrockneten Fluß und konnten sich nicht wehren, wenn sie von guten Werfern mit Steinen bombardiert wurden. Die Polizei war gegen diese Werfer hilflos, sie hatte nur den Befehl, eine direkte Begegnung zu verhindern.
    Mastersergeant Rock Hammerschmidt traf am Abend in Alice Springs ein. Wie ein Irrer raste er mit seinem Jeep durch die Stadt bis vor das Hospital, sprang dort aus dem Wagen und wurde sofort am Eingang von zwei Krankenpflegern in Plastikschutzanzügen abgefangen.
    »Wo ist Eve?« brüllte

Weitere Kostenlose Bücher