Gold
und stieß hörbar den Atem aus. »Wow …«
Er hörte seinen Herzschlag in seinen Ohren.
»Hör mal, das geht mir ein bisschen zu schnell. Ich meine, ich bin ursprünglich nur hergekommen, weil Kate auf dich steht, und jetzt – «
Jack packte ihre Hand. » Was ?«
Sie hielt inne und schaute ihn an. »Oh, ich dachte, das hättest du kapiert. Mir war klar, dass Kate herkommen würde. Also habe ich mir gedacht, ich komme ihr zuvor. Was denn? Sieh mich nicht so an. Sie ist gekommen, und du hast deine Entscheidung getroffen.«
Jack ließ ihre Hand fallen und versuchte, sich aufzusetzen. »Kate stand auf mich, und deshalb bist du …«
»Sie ist meine größte Konkurrentin auf der Bahn, also dachte ich – «
Er starrte sie an.
»Was denn?«, wiederholte sie. »Ich sage doch nur, dass ich am Anfang deswegen gekommen bin. Ich bin geblieben, weil ich dich mag, also reg dich nicht auf. Aber Liebe ist … du weißt schon. Sorry, aber das kommt ein bisschen plötzlich für mich. Ich meine, ich mag dich wirklich, aber Liebe …«
Er rieb sich die Augen. »Du bist nur hier, um Kate zu demoralisieren?«
Sie schüttelte den Kopf. »Stehst du wegen dem Morphium so auf der Leitung? Ursprünglich bin ich gekommen, um sie zu demoralisieren. Aber ich bin geblieben, weil ich dich mag.«
Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Wann wolltest du mir das sagen?«
Sie lachte nervös. »Oh. Ich dachte, das wäre dir klar.«
»Nein, natürlich war mir das nicht klar. So ticke ich nicht, Zoe. Niemand tickt so.«
Sie lächelte mühsam. »Tut mir leid. Ich denke wohl zu viel übers Rennen nach. Ich meine, falls das – «
Er zwang sich, nicht auszuflippen. »Das ist verdammt noch mal krank!«
Auch Zoe bemühte sich, leise zu sprechen. »Es ist krank, jemandem seine Liebe zu gestehen, den man gar nicht kennt. Ich mache, was ich will, kapiert?«
»Sehr schön. Wie lange wolltest du denn bei mir bleiben? Bis du dir sicher bist, dass Kate nicht wiederkommt?«
Sie schaute traurig zu Boden. »Sei doch kein Arsch, Jack.«
Sie schauten einander schweigend an. Dann ließ er sich wieder aufs Kissen sinken.
Zoe nahm seine Hand, und Jack ließ es zu, ohne den Druck zu erwidern.
»Ich mag dich. Mehr als ich je gedacht hätte. Ich möchte wirklich gerne glauben, ich könnte mit dir zusammen sein.«
Er seufzte. »Ich mag dich auch.«
»Es war schön, deine Eltern kennenzulernen. Zu sehen, woher du kommst.«
Er sah sie scharf an. »Du bist ihnen begegnet?«
»Als sie zu Besuch waren. Weißt du nicht mehr?«
Er schüttelte den Kopf. »Hat Dad versucht, dich anzumachen?«
»Er war sauer, weil ich deinen Sturz verursacht habe. Er hat mich an den Armen gepackt und geschüttelt.«
Jack stöhnte.
Zoe lächelte. »Das war nicht schlimm. Nachdem er meine Muskeln gespürt hatte, hat er mich ziemlich schnell losgelassen.«
»Tut mir leid.«
»Nein, ich mochte ihn«, erwiderte Zoe. »Ich mochte beide. Sie sind eine Einheit.«
»Du meinst, Mum wiederholt alles, was Dad sagt.«
Sie drückte seine Hand. »Du wirst irgendwann eine Frau wie sie heiraten.«
»Werde ich nicht.«
»Und ob. Du wirst ein braves Weibchen heiraten, das dir hinterherräumt.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich will nicht wie meine Eltern enden.«
»Das sagen alle.«
»Du nicht?«
Sie schaute zu Boden. »Ich habe keine Eltern mehr. Dad hat sich verdrückt, und Mum hat sich umgebracht, als ich zwölf war. Ich bin bei Pflegeeltern aufgewachsen.« Sie blickte auf und sah, dass er sie beobachtete. »Was soll’s. So was kommt vor. Was hast du?«
Er hob die Hände. »Nichts, schon gut.«
»Nein, sag schon.«
»Das ist ganz schön heftig.«
Sie starrte ihn an. »Heftig …?«
Er spreizte die Finger. »Ja, ich meine – «
Sie lachte, und wieder bemerkte er die Bitterkeit in ihren Augen. »Du hast eben gesagt, dass du mich liebst. Tut mir leid, dass ich heftig bin.«
Zoe schob den Stuhl nach hinten und stand auf. Jack griff nach ihrem Handgelenk, doch sie machte sich los.
»Gehst du?«, fragte er.
Eine Träne stahl sich über ihre Wange und Zoe wischte sie weg. »Ich kann nicht bleiben.«
Jack sah ihr nach, und mit jedem Schritt, den sie ging, vergrößerte sich der Schmerz, der mit Morphium betäubt werden musste.
Als am nächsten Tag die Besuchszeit begann, starrte Jack zur Tür. Er wartete tagelang, doch sie kam nicht mehr.
Vierzehn Tage später entließen ihn die Ärzte, immer noch mit Schmerzmitteln vollgepumpt, zur Reha. Jack saß in einem Rollstuhl in
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