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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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auf.
    Ashbury wirkte völlig anders auf mich als in der Sporthalle. Er hob wieder die Augen über die Brillengläser, als er mich anblickte, wobei ich an einen wütenden Kettenhund denken mußte. Seine Augen machten den Eindruck, als ob er, wäre nur die Kette ein Stückchen länger, mir gern ein Bein abbeißen würde.
    »Was soll denn ich für Sie tun?« fragte ich.
    »Unter anderem werden Sie mein Sportlehrer sein.«
    »Ihr was?«
    »Sportlehrer.«
    Bertha Cool straffte die Muskeln ihrer dicken Arme. »Ihn kräftigen, Donald. Du verstehst schon — Schattenboxen, Jiu-Jitsu, Ringkampf, Beinarbeit, Laufen!«
    Ich starrte sie an. Ich als Sportlehrer! Völlig unvorstellbar! Kann nicht mal einen Klimmzug ohne Hilfe eines, Krans fertigbringen.
    »Mr. Ashbury wünscht, dich bei sich im Hause zu haben«, setzte Bertha ihre Erklärung fort. »Keiner darf auch nur ahnen, daß du Detektiv bist. Seine Familie weiß seit langem, daß er die Absicht hat, etwas zur Verbesserung seiner Kondition zu tun. Zuerst wollte er den Japaner Hashita regelmäßig zu sich ins Haus kommen lassen und dort trainieren. Und gleichzeitig wollte er einen guten Detektiv engagieren. Als er aber dich in
    ÏO der Sporthalle bei der Arbeit sah, wurde ihm klar, daß er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann, sofern er dich als Trainer nimmt.«
    »Was möchten Sie denn ermitteln lassen?« fragte ich Ashbury.
    »Ich möchte feststellen, was meine Tochter mit ihrem Gelde macht. Möchte erfahren, wer davon größere Summen erhält und weshalb.«
    »Wird sie erpreßt?«
    »Weiß ich nicht. Wenn das der Fall sein sollte, wünsche ich, daß nähere Einzelheiten festgestellt werden.«
    »Und wenn das nicht zutrifft?«
    »Dann sollen Sie ermitteln, was sie sonst mit ihrem Geld anstellt. Entweder wird sie erpreßt, oder sie spielt, oder Robert hat sie beschwatzt, seinen Unterhalt zu finanzieren. Jede dieser Möglichkeiten ist gefährlich für sie, und mir geht das gegen den Strich. Nicht allein, daß ich mich um ihr Wohlergehen kümmern muß... ich bin auch selbst in einer sehr prekären Lage. Schon der Verdacht eines finanziellen Skandals in meiner Familie brächte mich in Teufels Küche. Aber ich rede viel zuviel. Wollen also zum Schluß kommen.«
    Bertha schaltete sich ein: »Es hat ihn sehr überzeugt, wie du mit dem Japaner umgesprungen bist, Donald. Stimmt doch, Mr. Ashbury?«
    »Nein.«
    »Nanu, ich dachte —«
    »Mir hat es gefallen, wie er es aushielt, von dem Japaner so herumgeworfen zu werden. Wir reden aber alle zuviel, zum Donnerwetter. Wollen endlich zum Praktischen übergehen.«
    »Wie sind Sie darauf gekommen«, fragte ich, »daß ihre Tochter —«
    »Zwei Schecks in den letzten vier Wochen«, unterbrach mich Ashbury, »beide für Barauszahlungen und jeder auf zehntausend Dollar, die der Atlee Amusement Corporation gutgeschrieben wurden. Das ist ein Etablissement für Spieler — unten Restaurants als Tarnung und oben Glücksspiele.«
    »Hat sie das Geld denn beim Spiel in diesen Lokalen verloren?« fragte ich.
    »Nein, sie ist in keinem gewesen, so viel habe ich schon geklärt.«
    »Wann soll ich mit Ihnen nach Hause fahren?« fragte ich.
    »Jetzt. Schnüffelei will ich aber nicht. Gewinnen Sie Atlas Freundschaft, sorgen Sie dafür, daß sie Ihnen recht bald vertraut. Sie müssen tüchtig, verläßlich, athletisch und aggressiv wirken.«
    »Ihre Tochter wird doch wohl kaum einen Gymnastiklehrer zu ihrem Vertrauten machen.«
    »Falsch. Gerade das ist bei ihr zu erwarten. Sie hat überhaupt keinen Dünkel oder Klassenstolz, haßt sogar die Snobs. Wenn Sie versuchen, ihr als gebildeter Mann zu imponieren, blitzen Sie ab. Sie sehen das nicht richtig. Halt, nein. Vielleicht haben Sie doch recht. Lassen Sie mich mal nachdenken. Sie sind ja nicht Sportlehrer von Beruf, sondern nur Amateur — freilich ein erstklassiger. Ich überlege gerade, ob ich Sie nicht geschäftlich in den Sattel heben sollte. Mir schwebt vor, einige private, exklusive Sportschulen zu gründen, in denen abgekämpfte Geschäftsleute für soundsoviel auf den Tisch des Hauses wieder in Hochform gebracht werden können. Ich würde Ihnen die Gesamtleitung dieser Schulen übertragen, bei festem Gehalt und entsprechendem Bonus. Sie fungieren dann nicht als Sportlehrer, sondern als fachkundiger Geschäftspartner. Midi nebenher ein bißchen zu trainieren wäre inbegriffen. Aber das überlassen Sie nur ruhig mir.«
    »All right, das ist also Ihre Seite bei der Sache. Und von mir wird

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