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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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können sie das überhaupt?«
    »Durch eine gerissene Verkaufstaktik, wofür sie redegewandte Werbeleute einsetzen, die mit einem Wortschwall und mit einer Fülle von fachlichen Erklärungen einen goldenen Köder vor dem Interessenten baumeln lassen und dann zur Entscheidung im Blitztempo drängen. Diese Brüder setzen selbst die Zeit für ihren Vertrag fest und legen vor den Betreffenden, den sie kapern wollen, ihre Uhr hin. Der Leichtgläubige ist stets so von seiner Bedeutung als leitende Persönlichkeit, die nie Zeit hat, durchdrungen, daß er, obgleich er eigentlich Fragen stellen müßte, selbst aufs Zifferblatt der Uhr zeigt und den Vertreter daran erinnert, daß die ihm zugebilligte Zeit nun um sei.«
    »Man versucht also vorsätzlich, durch ein Tempo der Verhandlung das Opfer zu überrumpeln?«
    »Ja. Und in Wirklichkeit forciert der Angesprochene selbst seine Entscheidung.«
    »Verdammt gute Psychologie, wenn man's richtig überlegt«, sagte Ashbury.
    »Scheint sich zu bewähren.«
    »Also stellt der Interessent gar keine Fragen?«
    »So gut wie keine. Jedesmal, wenn er etwas fragen will, redet der Vertreter weiter, als käme er jetzt zum Abschluß seiner Ausführungen, die der andere nur unterbrochen hatte, indem er ihn auf die Überschreitung der vereinbarten Zeit hinwies. Dann wird er ärgerlich und schneidet ihm das Wort ab.«
    »Heiliger Bimbam, wenn Robert die Methode ausgeknobelt hat, ist er bedeutend klüger, als ich es ihm zugetraut habe«, sagte Ashbury.
    »Es ist nicht seine Idee.«
    »Wessen denn?«
    »Ich weiß es nicht - wahrscheinlich stammt's von einem Anwalt namens Crumweather, der auch ein System zur Umgehung aktienrechtlicher Bestimmungen ausgeheckt hat.«
    »Ist denn die erwähnte Methode erlaubt?«
    »So, wie die's betreiben, wahrscheinlich nicht. Deshalb machten sie ja Tindle zum Generaldirektor.«
    »Gegen diese Verkaufstaktik an sich ist aber gesetzlich nichts einzuwenden, oder?«
    »Nein, höchstens daß sie verdammt raffiniert ist.«
    Ashbury wischte sich mit dem Taschentuch die Stirn. »Und wenn ich bedenke, daß ich so erzdumm immer nur darauf bedacht war, von den Geschäften dieses Tropfs nichts hören zu wollen — ich konnte ja gar nicht merken, was da vor sich ging.«
    Ich schwieg.
    Nach einer Weile fragte er: »Was wollen Sie nun unternehmen, Lam?«
    »Wieviel liegt Ihnen daran, daß Robert Tindle nicht ins Gefängnis kommt?«
    »Es mag sonst passieren, was will — das jedenfalls dürfen wir nicht erleben«, sagte er.
    »Ich hatte vor, mal ein paar Tage nach Valleydale zu fahren.«
    »Weshalb?«
    »Dort betätigt sich doch die Gesellschaft.«
    »Und was hoffen Sie da zu finden?«
    »Vielleicht die Bücher des Unternehmens, das früher dort gebaggert hat. Mit Daten über die Vermessung des Gebietes, wo sie arbeiteten.«
    »Und dann?«
    »Falls ich diese Bücher in die Hände bekommen kann und sie mir bestätigen, was ich vermute, werde ich mit dem Anwalt ein Geschäft abschließen — doch ich glaube kaum, daß ich die Papiere ergattern kann.«
    »Warum soll das nicht glücken?«
    »Ein Mann, der diesen Verkaufstrick ausgedacht und sich über die gesetzlichen Bestimmungen hinweggesetzt hat, wird sicherlich auch in dieser Beziehung vorgesorgt haben.«
    »Und was wollen Sie sonst noch ausrichten?«
    »Das Terrain ein bißchen sondieren und vielleicht feststellen, wo der Betrug in der Sache steckt.«
    »Und was wird, während Sie fort sind, mit der anderen Angelegenheit.«
    »Die wird allerdings brenzlig«, sagte ich. »Wird so heiß für mich, daß ich mir jetzt die Finger daran verbrennen würde. Deshalb wollte ich einige Tage fernbleiben und sie etwas abkühlen lassen.«
    »Ich könnte nicht sagen, daß mir das gefällt. Alta rief mich, bald nachdem Sie fortgegangen waren, an und sagte, sie hätte angenommen, da$ Sie bald zurückkämen, da Sie doch nur mit mir zur Garage hatten gehen wollen. Sie möchte mit Ihnen sprechen, ist sehr besorgt, sie ist — verflixt noch mal, Donald... wir alle werden uns auf Sie verlassen müssen.«
    »Zu dem Zweck wurde ich ja engagiert.«
    »Ich weiß, aber jetzt sieht's anders aus. Alta käme sich hoffnungslos verloren vor, wenn Sie fort wären.«
    »Alta muß auch fort.«
    »Was?!«
    »Ja, sie muß auch weg von hier.«
    »Sie meinen, mit Ihnen?«
    »Nein. Irgendwohin. Ein paar Tage bei auswärtigen Bekannten bleiben oder wo sie es sonst für richtig hält. Aber weg muß sie. Und sie dürfen keinem Menschen sagen, wohin sie

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