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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wird eine tolle Meuterei geben.«
    »Und was unternimmt der Bevollmächtigte für Aktiengesellschaften?«
    »Crumweather hat eine Lücke im Blue Sky Act gefunden oder glaubt wenigstens, sie entdeckt zu haben.«
    »Können wir ihn nicht einfach vor den Kadi bringen?«
    »In dieser Sache nicht, da ist er zu wendig. Er sitzt ruhig und trocken auf dem dicken Plus, das er mit seinen zehn Prozent vom Erlös gemacht hat. Der Stoß träfe die leitenden Männer der Gesellschaft.«
    »Tja, was können wir denn da machen?«
    »Die einzige Möglichkeit wäre, die Aktienbesitzer zu ermitteln und sie zum Verkauf ihrer Anteile zu bewegen.«
    »Donald«, antwortete er sofort, »das war der erste total verrückte Vorschlag, den ich von Ihnen gehört habe.«
    Alta sprang mir bei. »Papa, ich finde seinen Vorschlag vernünftig. Kannst du nicht einsehen, daß es die einzige Möglichkeit ist?«
    »Quatsch«, sagte er, ließ sich in seinen Sessel sinken und kaute an seiner Zigarre. »Für die Leute, die Anteile jener Gesellschaft kauften, ist das ein Glücksspiel und keine vorsichtige Kapitalanlage. Die erwarten einen hundertfachen oder fünfhundertfachen oder sogar fünftausendfachen Profit. Wenn Sie also versuchten, denen die Aktien zu dem Betrag abzukaufen, den sie dafür angelegt haben, lacht man Sie aus. Bieten Sie ihnen das Zehnfache des ursprünglichen Preises, dann vermuten sie, die Gesellschaft sei auf große Goldlager gestoßen und Sie gehörten zu den Eingeweihten.«
    Ich sagte: »Sie haben, glaube ich, nicht recht verstanden, worauf ich hinauswill.«
    »So? Dann erklären Sie's genauer.«
    »Es existiert nur einer, der die Anteile zurückkaufen könnte, und das ist Crumweather.«
    »Wie sollte der das wohl anstellen?«
    »Er könnte plötzlich entdecken, daß sämtliche Aktienverkäufe illegale Geschäfte waren, und könnte seine Verkäufer veranlassen, die Abnehmer der Anteile zu informieren, daß der Plan nicht durchführbar ist und der Bevollmächtigte für das Aktienwesen ihnen, also den Verkäufern, auferlegt habe, das für die Aktien erzielte Geld wiederzubeschaffen und herauszugeben.«
    »Und wieviel müßte dafür aufgebracht werden?« fragte Ashbury trocken. »Ich schätze, etwa eine halbe Million Dollar.«
    »Ich glaube, wir könnten das ganze Paket für fünfhundert bekommen.«
    »Wie bitte? Für wieviel?«
    »Fünfhundert.«
    »Entweder sind Sie verrückt, oder ich bin's«, sagte er.
    »Ist es Ihnen fünfhundert wert.«
    »Mir wäre es glatte fünfzigtausend wert.«
    »Der Wagen Ihrer Tochter steht draußen. Lassen Sie uns eine kleine Fahrt machen.«
    »Darf ich mit?« fragte Alta.
    »Besser nicht«, sagte ich. »Wir suchen einen Junggesellen auf, der sich schon von dieser Welt zurückgezogen hat.«
    »Ich mag Junggesellen gern.«
    »Dann kommen Sie eben mit«, gab ich nach.
    Wir saßen alle drei vorn, und ich steuerte den Wagen über die holprige Straße durch die Gesteinshaufen, bis die weit voraustanzenden Scheinwerfer die Umrisse von Petes altem Blockhaus abzeichneten.
    »Sie bleiben hier sitzen«, sagte ich. »Ich gehe erst mal hinein und erkundige mich, ob er Besucher empfangen will.«
    Ich stieg aus und wollte auf das Häuschen zugehen, da hörte ich eine brüchige Stimme aus dem Schatten sagen: »Hoch die Flossen, Bruder, ganz hoch damit!«
    Ich fuhr herum und streckte meine Arme senkrecht empor. Das Licht der Scheinwerfer ließ mein Gesicht deutlich erkennen, und Pete Digger sagte in grimmigem Ton: »Hätte wissen müssen, daß Sie ein Spitzel sind! Na, dann los, versuchen Sie, es zu finden, Sie widerlicher Heuchler. Ein Schriftsteller wollen Sie sein? Das Auto sieht mir gerade nach Schriftstellerei aus! Wenn Sie keinen Haussuchungsbefehl haben, hauen Sie blitzschnell ab! Haben Sie einen, dann zeigen Sie ihn vor.«
    Ich sagte: »Sie haben einen völlig falschen Begriff von mir, Pete. Ich möchte mir nur noch ein paar Auskünfte von Ihnen holen, mit dem Unterschied, daß ich diesmal mehr dafür zahlen werde.«
    Seine Antwort bestand aus halblauten Flüchen, die sich auf meine Vorfahren bezogen.
    Plötzlich klappte die vordere Wagentür auf, Alta stieg aus und schritt schnurstracks in das Dunkel, wo Pete stand. »Es ist wirklich so, wie er sagt«, sprach sie ihn an. »Donald hat meinen Papa und mich hergebracht, weil wir mit Ihnen ein kleines Geschäft besprechen möchten.«
    »Wer sind denn Sie?«
    »Ich heiße Alta.«
    »Treten Sie da ins Licht, damit ich Sie richtig sehen kann.«
    Sie stellte sich im

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