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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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konnte.«
    »Und woran lag das?« fragte ich.
    »Das Gelände war >gesalzen<.«
    »Hatten die Käufer mit dieser Möglichkeit gerechnet?«
    »Natürlich haben alle scharf aufgepaßt. Der Kerl >salzte< direkt vor ihren Nasen, ohne daß sie's merkten. Hier, ich werde Ihnen zeigen, wie das gemacht wird. Schon mal gesehen, wie man Gold mit Pfannen aussiebt?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Pete nahm eine Goldpfanne, die, wie üblich, abgeschrägte Seiten und umgebogene Ränder und am Boden rundum eine Rinne hatte, setzte sich auf die Hacken und hielt die Pfanne zwischen den Knien. »Nun passen Sie auf. So wird Gold >gepfannt<, wie man das nennt. Natürlich müßte ich Erde in der Pfanne haben.«
    Er schüttelte die Pfanne, indem er nur die Handgelenke verdrehte. »Es wird unter Wasser gemacht, dadurch setzt sich das Gold auf dem Boden der Pfanne ab.«
    Ich nickte.
    »Und«, fuhr Pete fort, »wenn einer >salzen< will, dann raucht er bei dieser Arbeit. Das Recht, zu rauchen, hat man ja überall. Er zieht einen Beutel mit Tabak aus der Tasche und dreht sich die Zigarette selbst. Oder er raucht Zigaretten aus Päckchen. Ich jedenfalls rauche nur selbstgedrehte. Wenn ich plötzlich fertige rauchte, würde jeder, der mich kennt, mißtrauisch.«
    »Weiter«, forderte ich ihn auf, da er schwieg.
    »Na ja, das wäre eigentlich alles«, sagte Pete.
    »Ich verstehe Sie nicht«, schaltete sich Ashbury ein.
    »Ist doch die einfachste Sache, die es gibt! Der Tabak besteht zu einem Viertel aus Goldstaub. Ich nehme nur so viel Tabak für die Zigarette, wie ich will, und bestimme die Werte in jeder Pfanne durch die Länge der Zeit, die ich zum Durchschütteln brauche, da, während ich rauche, die Asche von meiner Zigarette in die Goldpfanne fällt. Kein Mensch denkt sich was dabei, bloß ich.«
    Ashbury pfiff leise.
    »Und dann gibt's noch eine andere Methode«, sagte Pete. »Man klettert auf den Bohrturm, nimmt einen Marlspieker, drückt die Stränge des Bohrseils auseinander und schüttet etwas Goldstaub in die Erweiterung, Das kann man am ganzen Seil entlang machen. Wenn morgens mit dem Bohren begonnen wird, werden durch das ständige Rucken des auf den Grund hämmernden Meißels die kleinen Goldteilchen aus dem Seil geschüttelt und fallen durchs Bohrrohr in das Loch.«
    Ich sagte: »Schön, Pete. Wir möchten es so gemacht haben, daß soundsoviel mehr Gold herauskommt, wie Sie hineingetan haben, damit die Leute glauben, sie hätten eine reichhaltige Goldmine entdeckt. Aber es muß so vor sich gehen, daß die neuen Mengen erst zum Vorschein kommen, wenn sie tiefer gehen, als früher hier gebohrt wurde.«
    »Mumpitz«, sagte Pete, »die wissen ja nicht, wie tief man damals gegangen ist. Diese Kerle verstehen nichts vom Fach, sie machen nur die üblichen Handgriffe, wie ich beobachtet habe.«
    Ashbury und Alta mußten lachen. Ich schob Pete Digger die fünf Hundertdollarscheine über den Tisch zu. »Die sollen Sie nun behalten«, sagte ich.
    Pete nahm die Scheine, faltete sie und steckte sie in die Tasche.
    »Wann können Sie anfangen?« fragte Ashbury.
    »Haben Sie's eilig?«
    »Ja.«
    »Ich habe da einen kleinen Vorrat Goldstaub aufbewahrt«, sagte Pete, mit dem Kopf auf ein Schränkchen deutend. »Den habe ich mir hier und dort aus den Gesteinstaschen zusammengeklaubt, aus Resten von Bohrkernen, die damals zurückgefallen waren. Für Ihre Zwecke reicht das Quantum vollkommen aus.«
    »Wie wollen Sie denn auf das Bohrgelände kommen?« fragte ich ihn.
    »Kleinigkeit«, sagte er. »Die haben schon vom ersten Tag an versucht, mich zur Arbeit heranzuziehen, weil sie zu wenig davon verstehen.«
    »Sie dürfen aber nicht riskieren, daß der Goldertrag sofort steigt, nachdem Sie angefangen haben, mitzuarbeiten«, sagte ich. »Das wäre zu auffällig.«
    »Überlassen Sie das nur mir. Ich werde heute nacht hingehen — wir haben ja Mondschein —, werde einen Marlspieker mitnehmen und das Bohrseil schön mit Goldstaub >salzen<, dann werden die Erträge von morgen ab allmählich steigen. Wenn ich mir das Seil vorknöpfe, genügt es schon.«
    Ich sagte: »Sie machen das so lange, bis ich Ihnen Nachricht gebe, daß damit aufgehört werden kann.«
    »Auf welche Weise wollen Sie mir die Nachricht geben?«
    »Wenn Sie eine Postkarte bekommen mit der Unterschrift D. L. und dem Text >Erholen uns wunderbar. Wünschte, Du wärst auch hier<, dann heißt das >aufhören<, verstanden?«
    »Okay«, sagte er. »In einer halben Stunde ziehe ich los.«
    Wir

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