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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Gang ein und fuhr aus dem Autohof.
    »Na und?« fragte mich der Beamte.
    »Darauf gibt's nur eine Antwort«, sagte ich. »Wir fahren zurück. Ich werde den verflixten Hotelportier zwingen, sich auf den Knien bei mir zu entschuldigen und seine Behauptung zurückzunehmen, und zwar Wort für Wort.«
    »Eine vernünftige Haltung von Ihnen. Sie wissen ja, daß wir Sie auch unter Zwang mitnehmen könnten, doch das würde viel Aufsehen erregen und wäre für keinen angenehm. Falls es ein Irrtum sein sollte, ist es am besten, möglichst wenig davon zu reden.«
    »Ich weiß, was bei solchen Gegenüberstellungen alles passieren kann«, sagte ich. »Wenn der Portier falsch identifiziert, bringt mir das viele Unannehmlichkeiten. «
    Der Polyp sah mich lange an. »Sie wollen uns doch nicht etwa auf die Schippe nehmen?«
    »Wie fahren wir?« fragte ich.
    »Ungefähr hundertfünfzig Kilometer Chaussee bis zu einem Flugplatz, wo ein Sonderbeamter wartet, der uns telefonisch angewiesen hat, Sie festzunehmen. Er hält ein Flugzeug bereit. Wenn das Ganze sich als Irrtum herausstellt, bringt er Sie per Flugzeug wieder bis zu dem Startplatz, und von da können Sie per Bus zurückfahren.«
    »Und ich verliere dabei nichts weiter als das Fahrgeld für den Bus und einen Arbeitstag«, sagte ich spöttisch.
    Beide schwiegen.
    Ich überlegte einen Augenblick. »Im Flugzeug reise ich nachts um keinen Preis«, sagte ich. »Im Wagen hinfahren werde ich mit Ihnen, dann mit dem Beamten im Hotel übernachten und nicht vor morgen früh weiterfahren. Ich habe nämlich ein paar Eisen im Feuer, die ich nicht einfach beiseiteschieben kann —«
    »Wollen sich möglichst schnell wieder selbständig machen, wie?«
    Ich sah ihn fest, an: »Da haben Sie verdammt recht. Wenn Sie wünschen, daß ich freiwillig mitfahre, tue ich das. Wenn Sie es aber in die Zeitungen bringen wollen, daß der Portier falsch identifiziert hat, können Sie mich ja abführen.«
    »Okay«, sagte der Mann. »Steigen Sie ein. Wir führen Sie ab.«
    Dem Bevollmächtigten des Staatsanwalts, der mich auf dem Flugplatz erwartete, war nicht ganz wohl bei dieser Aktion. Besonders verärgerte ihn meine Absicht, die Nacht in einem Hotel zu verbringen und im Flugzeug nur bei Tage zu reisen. Er versuchte, mir das auszureden, doch ich erklärte mit Nachdruck, daß ich vor Nachtflügen Angst hätte.
    Der Mann wurde aus mir nicht klug. »Seien Sie doch vernünftig, Lam«, sagte er. »Wenn Sie schnell zu Ihrer Tätigkeit hier zurückkehren wollen, ist es am richtigsten. Ich bin extra mit einem gecharterten Flugzeug gekommen. Kann Sie aber auch verhaften und zwangsweise weiterbefördern, wenn ich muß, und —«
    »Falls Sie mich zu Recht eines Verbrechens oder Vergehens beschuldigen können«, unterbrach ich ihn.
    »Ich beschuldige Sie ja nicht.«
    »Na also. Dann fahren wir morgen früh.«
    Nach einer Weile sagte er zu den Beamten, die mich zu ihm gebracht hatten: »Behalten Sie ihn im Auge, ich muß telefonieren.«
    Er ging in eine Telefonzelle und wählte eine Fernverbindung. Sein Gespräch dauerte etwa zwanzig Minuten. Ich saß mit den Polizisten in der Halle des Hotels. Sie versuchten noch immer, mich zu überzeugen, daß eine sofortige Rückfahrt das beste sei. Dann hätte ich's schnell hinter mir.
    Der Bevollmächtigte des Staatsanwalts sagte, als er von der Telefonzelle zurückkam: »So, mein Freund, Sie haben's nicht anders gewollt. Wir fliegen jetzt los.«
    »Stehe ich unter Anklage?«
    »Ich werde Sie auf Verdacht verhaften.«
    »Haben Sie einen Haftbefehl?«
    »Nein.«
    »Dann muß ich mich telefonisch mit einem Anwalt in Verbindung setzen.«
    »Das wird Ihnen nichts nützen.«
    »So? Das werden wir ja sehen! Ich rufe jetzt einen Rechtsanwalt an.«
    »Wir haben keine Zeit mehr, das Telefonieren abzuwarten. Der Flugzeugführer ist startbereit.«
    Ich erklärte: »Es ist mein gutes Recht, einen Anwalt zu verständigen«, und wollte zur Telefonzelle eilen.
    Aber schon hielten sie mich fest. Einer von ihnen hatte mich an der linken, der andere an der rechten Schulter gepackt. Der Mann in der An-Meldung des Hotels betrachtete mich neugierig. Einige Hotelgäste in der Halle standen auf und entfernten sich. Der Vertreter des Staatsanwalts sagte: »Okay, weg mit ihm von hier.«
    Sie schleppten mich wie einen Vagabunden zu ihrem Auto, setzten die Sirene in Gang und brausten zum Flughafen, wo ein Kabinenflugzeug mit schon laufenden Motoren, bereitstand, in das sie mich hineinschubsten. Der

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