Goldaktien
verabschiedeten uns von ihm, und als wir ins Auto stiegen, sagte Ashbury: »Das haben Sie großartig eingefädelt, Donald.«
11
Keiner sprach viel, während ich den Wagen zur Hauptstraße steuerte und in den Autohof fuhr, wo ich den Motor und die Scheinwerfer abschaltete. Als ich ausstieg, um die Tür an der anderen Wagenseite zu öffnen, sah ich ein Auto, das vorher noch nicht dagewesen war, und erkannte auf dem Nummernschild ein von einer Raute umrahmtes >E<.
Ich sagte den anderen nichts davon und marschierte stracks auf meine Kabine zu.
Zwei Männer traten aus dem Schatten, der eine fragte mich: »Heißen Sie Lam?«
»Ja«, antwortete ich.
»Donald Lam?«
»Jawohl.«
»Kommen Sie ins Zimmer, wir wünschen mit Ihnen zu reden. Haben telegrafisch Befehl erhalten, Sie festzunehmen.«
Ich hoffte, daß Ashbury und seine Tochter vernünftig genug waren, sich nicht einzumischen. Beide standen an der Tür ihres Wagens. Altas Gesicht sah im Mondschein aschfahl aus.
»Wer sind die Leute da?« fragte mich der Beamte, wobei er auf Altas Wagen wies.
»Ach, die hatten mir auf der Chaussee, nicht weit von hier, angeboten, mich mitzunehmen.«
Einer der Beamten trug die Uniform der staatlichen Fernstraßenpatrouillen, der andere war vermutlich ein Polizist aus dem Ort.
»Was wünschen Sie von mir?« fragte ich.
»Sind Sie nicht etwas zu plötzlich abgereist?«
»Das bedingt meine Tätigkeit.«
»Welche Tätigkeit?«
»Ich ziehe es vor, darüber nichts auszusagen.«
»Kannten Sie einen gewissen Ringold?«
»Ich las in der Zeitung, daß er erschossen wurde.«
»Wissen Sie Näheres über die Tat?«
»Nein, selbstverständlich nicht. Warum fragen Sie mich danach?«
»Sie sind nicht in der Nacht, als er getötet wurde, im selben Hotel gewesen — haben nicht versucht, in Gesprächen mit einer Blondine am Verkaufsstand und mit einem Portier etwas über Ringold in Erfahrung zu bringen?«
»Nein!« antwortete ich, wobei ich zwei Schritt zurückwich und die beiden anstarrte, als hielte ich sie für irre. »Moment mal, bitte! Wer sind Sie eigentlich? Sind Sie von der Polizei?«
»Selbstverständlich.«
»Haben Sie einen Haftbefehl?«
»Also jetzt hören Sie mal zu, Freundchen. Werden Sie hier nicht störrisch, verstanden? Vorläufig stellen wir die Fragen.«
»Was wollen Sie denn wissen?«
»Jed Ringold war bei der »Gesellschaft für Schadensregelung zwangsverkaufter Landwirtschaften tätig. Und diese Gesellschaft besitzt Ländereien hier oben bei Valleydale. Der Generaldirektor ist ein gewisser Tindle, und bei dem im Hause haben Sie gewohnt und nach seinen Instruktionen gehandelt.«
Ich sagte: »Alles Quatsch! Ich war zu Besuch bei den Ashburys. Tindle ist Ashburys Stiefsohn.«
»Für den sind Sie nicht tätig gewesen?«
»Nein, zum Kuckuck! Ich habe Ashbury Unterricht im Jiu-Jitsu erteilt.«
»Das behaupten Sie nur. Tindle hat geschäftliche Interessen in dieser Gegend, und Ringold hat für Tindle gearbeitet. Und da geht einer in das Hotel und legt diesen Ringold um. Die Personalbeschreibung des mutmaßlichen Täters paßt verteufelt gut auf Sie und...«
Ich trat wieder näher an den Polizisten heran, sah ihn scharf an und sagte: »Das also regt euch auf?«
»Sehr richtig.«
»All right, wenn ich zurückkomme, werde ich zur Polizei gehen und den Irrtum aufklären. Es existieren doch zwei Personen, die den Täter ins Hotel gehen sahen, stimmt's? Ich weiß, daß das in der Zeitung stand.«
»Das stimmt.«
»Also gut, ich bin in einigen Tagen wieder zurück, und dann werden wir die Sache bereinigen.«
»Angenommen, Sie sind der Kerl; dann könnten Sie doch leicht vergessen, zurückzukehren.«
»Sie jedenfalls werden mich nicht zurückbringen, weil ich zufällig den Generaldirektor persönlich kenne.«
»So? Aber die Staatsanwaltschaft hat sich ein Foto von Ihnen verschafft, Lam. Es wurde dem Hotelportier gezeigt, und der hat erklärt: >Das ist der Mann, den Sie suchen< Was sagen Sie dazu?«
Mr. Ashbury und seine Tochter hatten meinen unausgesprochenen Wink verstanden. Sie waren, anstatt in ihre Kabine zu gehen, wieder ins Auto gestiegen, und Ashbury wendete den Wagen. Er rollte das Fenster an seiner Seite herab, beugte sich heraus und fragte: »Können wir Ihnen behilflich sein, Verehrtester? Sind Sie in Schwierigkeiten geraten?«
»Nein, keine Spur«, antwortete ich. »Ist eine reine Privatsache. Gute Nacht, und schönen Dank für das Mitnehmen.«
»Gern geschehen«, sagte Ashbury, schaltete den
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