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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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nicht verhaftet dem Untersuchungsrichter vorzuführen. Das zweite Dokument betrifft das schriftliche Ersuchen an Sie, diesen Mann sofort zu dem nächsten erreichbaren Justizbeamten zu bringen zwecks Festsetzung der Kaution. Es dürfte Sie interessieren, daß der am leichtesten erreichbare Beamte zufällig der Friedensrichter dieser Stadt ist. Er wartet bereits in seinem Amtszimmer, um die Kaution festzusetzen.«
    »Wir brauchen ihn nicht zu einem Gerichtsbeamten zu bringen«, sagte der Beauftragte des Staatsanwalts.
    »Wohin wollen Sie mit ihm?«
    »Ins Gefängnis.«
    »Ich würde Ihnen raten, nirgendwohin mit ihm zu gehen, ohne sich vorher beim nächsten sofort erreichbaren Gerichtsbeamten zu melden«, sagte der Anwalt.
    Bertha Cool schaltete sich ein: »Nehmen Sie zur Kenntnis, daß der Mann bei mir arbeitet. Ich habe eine angesehene Detektivagentur. Er war dienstlich unterwegs, Sie haben ihn aus seiner Tätigkeit gerissen und gegen seinen Willen hierher gebracht. Bilden Sie sich nur nicht ein, ungestraft mit ihm so umspringen zu können!«
    »Einen Augenblick, bleiben Sie noch hier«, sagte mein Begleiter zu den Polizisten. Und zu dem von Bertha mitgebrachten Anwalt: »Lassen Sie uns die Sache kurz besprechen.«
    Bertha drängte sich in das Zwiegespräch. »Ich gehöre auch zu den Beteiligten«, erklärte sie, während bei ihren lebhaften Gesten die Brillanten an ihren Ringen im Suchscheinwerfer blitzten, als flögen Funken umher.
    »Hören Sie«, sagte der Mann von der Staatsanwaltschaft, nun offenbar beunruhigt, »wir wollen gegen diesen jungen Mann ja keine Beschuldigung erheben. Wir bemühten uns nur, zu ermitteln, ob er derjenige ist, der am Mordabend in Jed Ringolds Zimmer ging. War er es nicht, dann ist alles erledigt. Falls er es jedoch war, werden wir ihn des Mordes beschuldigen.«
    »Na und?« fragte Bertha Cool barsch.
    Er fixierte sie, in dem Glauben, sie einschüchtern zu können, doch Bertha fragte mit kampflustig glitzernden Augen noch einmal: »Na und? Sie haben gehört, was ich sagte, Sie Wichtigtuer! Antworten Sie gefälligst.«
    Sich an den Anwalt wendend, sagte er: »Das Ersuchen um Freilassung ist nicht notwendig und das Erscheinen vor einem Gerichtsbeamten ebenfalls nicht, weil wir gar nicht die Absicht haben, den Mann anzuklagen.«
    »Wie haben Sie ihn denn herbringen können, wenn Sie ihn nicht als Verhafteten behandelten?« verlangte Bertha Cool zu wissen.
    Er wollte ihre Frage ignorieren und sagte zu dem Rechtsanwalt: »Der Nachtportier in dem betreffenden Hotel hatte sich ein Foto von ihm angesehen und erklärt, er glaube, das sei der gesuchte Mann. Wir wollen nur mit ihm in das Hotel gehen, damit der Portier ihn in Augenschein nehmen kann. Das ist doch wohl einleuchtend, nicht wahr?«
    Als der Anwalt für den Bruchteil einer Sekunde mit der Antwort zögerte, streckte Bertha einen Arm aus und schob den guten Mann so lässig beiseite wie einen leeren Wäschebeutel. Darm baute sie sich ganz dicht vor dem Staatsanwaltsvertreter auf und sagte:
    »Nein, das ist nicht einleuchtend, absolut nicht!«
    Zuschauer sammelten sich um uns, Passagiere aus den inzwischen gelandeten Flugzeugen und ein paar Mann vom Bodenpersonal. Da mich das rote Suchlicht nicht mehr blendete, konnte ich mich umsehen und bemerkte die grinsenden Gesichter; für diese Leute war Bertha Cool eine Perle der Komik.
    »Wir kennen uns in rechtlichen Dingen aus«, sprach sie weiter. »Auf diese Art dürfen Sie keine Identifizierung vornehmen. Wenn Sie den Mann wegen Mordes anklagen wollen, dann sperren Sie ihn ein. Es muß eine gesetzlich korrekte Gegenüberstellung erfolgen, und dabei haben Sie die Pflicht, dafür zu sorgen, daß mindestens noch zwei oder drei andere Männer sich hinzustellen, die dieselbe Größe wie der Gesuchte und äußere Ähnlichkeit mit ihm haben. Nur unter diesen Voraussetzungen kann der Zeuge sich die Personen ansehen. Zeigt der Zeuge auf Mr. Lam, ist es eine Identifizierung. Deutet er auf einen anderen, dann ändert sich damit die ganze Situation.«
    Der Rechtsanwalt ergänzte: »Als Beamter sollten Sie wirklich wissen, daß es nur so den gesetzlichen Vorschriften entspricht.«
    »Aber wir wollen dem Mann keine besonderen Schwierigkeiten bereiten«, antwortete der Beamte. »Wenn er sich schuldlos fühlt, weshalb macht er dann so großes Gezeter?«
    Jetzt sagte ich: »Weil mir Ihr ganzes Vorgehen nicht paßt. Ich hatte mich bereit erklärt, morgen früh freiwillig mit Ihnen hierher zu fahren, auch in

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