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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Ohrläppchen.«
    »Das ist ein wichtiger Punkt«, meinte der Beamte. »Weshalb haben Sie uns das nicht schon früher mitgeteilt?«
    »Hatte nicht daran gedacht«, erwiderte sie, »bis ich den Herrn hier genauer betrachtete. — Sagen Sie mir bitte«, fragte sie, indem sie sich mir zuwandte, »wie Sie heißen.«
    »Lam«, antwortete ich. »Donald Lamm.«
    »Sie sehen dem, der im Hotel war, wirklich sehr ähnlich. Aus der Entfernung könnte Sie jemand vielleicht mit ihm verwechseln.«
    »Sind Sie Ihrer Sache jetzt sicher?« fragte der Beamte.
    »Aber natürlich bin ich das. Ich habe doch mit dem Mann, der im Hotel war, gesprochen. Er lehnte sich an meinen Verkaufsstand und stellte mir Fragen. Dieser hat ja ganz andere Ohren, und die Mundform weicht auch ab. Er ist etwas leichter gebaut. Die Größe dürfte so ziemlich dieselbe sein. — Wo sind Sie denn tätig, Mr. Lam?«
    »Ich bin Privatdetektiv, und die Dame hier ist Bertha Cool, für die ich arbeite.«
    »Na, ich möchte Ihnen noch einen Rat geben: Hüten Sie sich vor der alten Tante, die im vierten Stock aus ihrer Zimmertür gespäht hat. Die hat mir später erzählt, daß sie ohne ihre Brille nur einen verschwommenen Umriß sehen konnte, aber sie wüßte, daß es ein junger Mann war und...«
    »Das steht hier nicht zur Debatte«, unterbrach sie der Beamte.
    Esther Clarde fuhr wie beiläufig fort: »Walter — das ist Walter Markham, der Nachtportier — hat sich den Mann auch nicht besonders gut einprägen können. Erst heute vormittag fragte er mich nach ein paar Einzelheiten und wollte sich vergewissern, welche Farbe die Augen und das Haar des Mannes hatten. Ich glaube, ich bin die einzige, die ihn wirklich genau gesehen hat.«
    Der Bevollmächtigte des Staatsanwalts sagte: »Okay, das genügt.«
    »Und wie komme ich nun wieder dorthin, wo Sie mich weggeholt haben?« fragte ich.
    Er zuckte lässig mit den Schultern. »Nehmen Sie doch den Bus.«
    »Und wer bezahlt das Fahrgeld?«
    »Sie. Wer sonst?«
    »Das ist doch wohl die Höhe!« sagte ich.
    Esther Clarde sagte: »Na, ich habe jetzt wohl genug von meinem Nachtschlaf eingebüßt.« Sie nahm einen Schlüssel aus ihrer Hausmanteltasche, öffnete mit dem Schnapper ihre Wohnungstür und ging hinein. Wir hörten noch, wie von innen der Riegel vorgeschoben wurde.
    Vor dem Haus sagte ich zu Bertha Cool: »Damit du Bescheid weißt: Man hat mich über hundert Meilen von hier aufgegriffen. Es hat schon allerlei Geld gekostet, da hinzukommen, und nun...«
    Die Beamten öffneten die Türen des Polizeiautos. Der Beauftragte der Staatsanwaltschaft stieg ein. Dann knallten die Türen zu, und der Wagen fuhr schnell vom Bürgersteig weg. Uns ließ man einfach stehen.
    Bertha sah mich mit erstaunten Augen an und sagte halblaut: »Da brat' mir doch einer 'n Storch!«

12

    Wir verabschiedeten uns von dem Anwalt und begaben uns zur Agentur. Kaum waren wir im Büro, da holte Bertha Cool eine Flasche Whisky aus dem unteren Schubfach ihres Schreibtisches. »O Gott, Donald«, sagte sie, »hat das aber an einem dünnen Faden gehangen!«
    Ich nickte stumm.
    »Dieser Anwalt war ja nicht mal das Salz zu einer Suppe wert«, fuhr sie fort. »Überreicht die zwei Dokumente und wußte dann nicht, was er weiter tun sollte.«
    »Wo hast du dir den überhaupt geangelt?« fragte ich.
    »Ich habe ihn mir nicht geangelt. Traue mir doch endlich auch ein bißchen Verstand zu! Einen solchen Trottel hätte ich nie mitgenommen.«
    »Also Ashbury?« fragte ich.
    Sie schenkte zwei Gläser voll, verkorkte die Flasche wieder und sagte: »Na, dann Prost!«
    Ich nickte ihr zu und trank mein Glas leer.
    »Mr. Ashbury ist ein braver Kerl«, sagte sie. »Er rief mich sofort an, als die Beamten dich in den Wagen verfrachtet hatten. Ging einfach davon aus, daß die ein Flugzeug startbereit hielten. Er sagte mir, ich möchte diesen Anwalt abholen, ihm die Sachlage schildern, mit ihm zum Flughafen fahren und die nötigen Papiere mitnehmen. Nur so könnten wir uns richtig einschalten.«
    »Woher wußtest du denn, welcher Flughafen in Betracht kam?« fragte ich.
    »Aber Donald! Sehe ich denn tatsächlich so blöd aus? Ich habe festgestellt, welche gecharterten Maschinen unterwegs und von wo aus sie gestartet waren. Auf dem Flugplatz erfuhr ich auch, wann die Maschine hier landen würde. Dann trieb ich den Anwalt auf, und wir fuhren zusammen hin. — Du hast dir also auch diese kleine Blonde wieder angelacht? Ich verstehe nicht, wie die Weibsbilder sich in dich so

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