Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
schnell verknallen können. Das ist mir...«
    »Bleib sachlich, Bertha, die war nicht in mich verknallt.«
    »Jedesmal glaubst du, bei diesem oder jenem Mädel sei das nicht der Fall. Ich als Frau kann das besser beurteilen.«
    Ich deutete mit dem Daumen zum Telefon und fragte: »Was denkst du denn, weshalb ich hier herumsitze?«
    »Um dich etwas zu erholen.«
    »Ich warte nur, daß der Apparat klingelt. Die Blondine wird aber nur anrufen, wenn sie genau weiß, daß ihr keiner auf den Fersen ist.«
    »Du meinst, sie will über geschäftliche Dinge mit dir sprechen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Wieviel wird sie denn fordern?«
    »Geld wahrscheinlich nicht. Etwas anderes.«
    »Ist mir völlig egal, um was sie dich angeht«, sagte Bertha, indem sie ihr leeres Whiskyglas sinnend beäugte. »Sie ist in dich verknallt.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an und machte es mir bequemer in dem Sessel.
    Gerade als Bertha sich anschickte, noch etwas zu sagen, klingelte das Telefon. Sie riß den Hörer von der Gabel, hielt ihn ans Ohr und sagte: »Hallo... Wer ist dort?... Ja, schön. Er ist hier und wartet bereits auf Ihren Anruf.«
    Sie reichte mir den Hörer. Ich meldete mich mit »Hallo« und hörte Esther Clardes Stimme: »Sie wissen, mit wem Sie telefonieren, ja?«
    »Hm.«
    »Ich muß Sie Wiedersehen.«
    »Dachte ich mir schon.«
    »Haben Sie jetzt Zeit?«
    »Ja.«
    »Darf ich in Ihre Wohnung kommen?«
    »Das lieber nicht.«
    »Und in meine kommen Sie besser auch nicht. Vielleicht können wir uns woanders treffen?«
    »Machen Sie einen Vorschlag.«
    »Ich werde in einer Viertelstunde an der Ecke der Central Street und der Zehnten Straße sein. Wie wäre das?«
    »In Ordnung«, sagte ich. »Nun hören Sie gut zu: sollte ich beim Verlassen meines Büros feststellen, daß ich beschattet werde, dann versuche ich, den Verfolger abzuschütteln. Gelingt mir das nicht, dann lotse ich ihn im Zickzack umher und bin eine halbe Stunde später wieder an der vereinbarten Ecke. Wenn ich Sie also dort nicht in einer Viertelstunde treffen kann, rufen Sie mich bitte in genau einer halben Stunde hier an. Alles verstanden?«
    »Ja, in Ordnung«, sagte sie und hängte ein.
    Ich nickte Bertha Cool zu, und sie sagte: »Gib ja acht, wohin du gehst, Donald. Du bist jetzt frei von jedem Verdacht. Nach allem, was die Blondine vorhin gesagt hat, kann sie ihre ursprüngliche Aussage keinesfalls mehr aufrechterhalten, und der Polizei wird's wenig nützen, dich jetzt noch dem Nachtportier gegenüberzustellen. Und die Frau, die in ihrer Zimmertür stand, scheidet ja als Zeugin ohnehin aus.«
    »Worauf willst du eigentlich hinaus?«
    »Sag der Blondinen, sie soll ins Wasser springen. Wenn die so dumm ist, dir alle Trümpfe in die Hände zu geben, dann zögere nicht länger, sie auszuspielen.«
    »Das entspricht nicht meiner Art, Bertha.«
    »Das weiß ich. Du bist zu weich und zu gefühlsduselig — ich wollte ja auch damit nicht sagen, daß du sie vollkommen ignorieren sollst. Veranlasse doch Ashbury, daß er ihr ein bißchen Kleingeld zukommen läßt, aber riskiere du nicht nochmals deinen Hals.«
    Ich erhob mich, zog meinen Mantel an und setzte den Hut auf. »Ich werde deinen Wagen nehmen, du kannst im Taxi nach Hause fahren. Auf Wiedersehen morgen früh.«
    »Vorher nicht?«
    »Nein.«
    »Donald, mir macht diese Sache große Sorge. Willst du nicht später noch bei mir zu Hause vorbeikommen?«
    »Werde ich machen«, sagte ich, »falls sich etwas Neues ereignet.«
    Sie griff nach der Schreibtischlade. Ich konnte am Winkel ihrer Schulterhaltung und dem steif ausgestreckten Arm erkennen, daß sie schon den Hals der Whiskyflasche umklammert hielt. »Gute Nacht, Donald«, sagte sie noch.
    Nachdem ich um zwei Häuserblocks gefahren war und festgestellt hatte, daß ich nicht beschattet wurde, steuerte ich zur Central Street. Ich entdeckte Esther Clarde schon, als sie an dem Block zwischen der Achten und Neunten Straße entlangkam, gab ihr jedoch kein Zeichen, sondern fuhr schnell zweimal um den Block, um mich zu überzeugen, daß man auch sie nicht beschattete. Als sie an der Ecke der Zehnten und der Central Street war, ließ ich sie einsteigen.
    »Ist die Luft auch rein?« fragte sie.
    »Ja.«
    »Waren Sie das, der eben zweimal an mir vorbeifuhr?«
    »Ja.«
    »Dachte ich mir gleich. Ich wollte kein Interesse für Sie zeigen. Es sitzt mir doch niemand auf den Fersen?«
    »Nein.«
    »Wie habe ich das vorhin für Sie gemacht?«
    »Ganz

Weitere Kostenlose Bücher