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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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dachte nun, seine Ausführungen hätten mich so gefesselt, daß ich weiter zuhörte — aber den habe ich vielleicht 'rausgepfeffert! — Donald, was gibt's da zu grinsen, zum Donnerwetter?«
    »Nichts«, erwiderte ich. »Wieviel wollen die denn zahlen?«
    »Zahlen? Wer?«
    »Die Leute, die dir die Aktie verkauft haben.«
    »Woher weißt du, daß das die Leute gewesen sind, die mir Aktien verkauft haben? Woher weißt du überhaupt, daß ich eine gekauft habe? Hast du etwa in meinen Privatangelegenheiten geschnüffelt? Oder gar in meinem Schreibtisch, wie? Hast du...«
    »Ach, laß das doch«, erwiderte ich. »In deinem Gesicht lese ich genug.«
    »Denkste!«
    »Und jeder andere auch«, sagte ich. »Übrigens ist das ein alter Bauernfängertrick.«
    »Was denn nur?«
    »Jemand vorher zu erklären, daß man nur fünf Minuten mit ihm sprechen will. Der Betreffende rattert zunächst mal seine Sprüche herunter und redet dann unentwegt weiter. Und der Besuchte sieht vor lauter Eifer, um zu zeigen, daß er sich nicht bluffen läßt, ständig auf die Uhr, erinnert den Vertreter daran, daß die vereinbarte Zeit um ist, und vergißt ganz, die Fragen zu stellen, die er unbedingt stellen müßte. Eine simple Methode, beim Verkauf von Aktien Druck auszuüben.«
    Bertha sah mich an, schluckte zweimal, griff nach dem Telefonhörer, wählte eine Nummer und sagte: »Hier Bertha Cool. Ich hab's mir überlegt, will das Angebot annehmen. All right, bringen Sie das Geld her... das Geld, sagte ich! Ich will keine Schecks, zum Teufel, sondern bares Geld!« Sie knallte den Hörer auf die Gabel.
    »Wieviel haben die denn geboten?« fragte ich.
    »Geht dich nichts an. Was hattest du inzwischen erledigt?«
    »Hab' die Zeit mit Warten ausgefüllt.«
    »Zum Donnerwetter, was soll denn das? Du bist engagiert, um einen Mordfall zu klären und...«
    »Schlag dir das bitte aus dem Kopf, denn nicht dazu sind wir engagiert, sondern um Alta Ashbury aus einer Klemme zu helfen.«
    »Ja, und jetzt sitzt du ja schlimmer drin als vorher.«
    »Aber engagiert sind wir noch.«
    »Na, dann tummle dich, daß die Sache endlich vorankommt.«
    »Wir werden doch tageweise bezahlt, oder nicht?«
    »Stimmt.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an.
    Bertha fuhr fort, indem sie mich finster ansah: »Manchmal, Donald, bringst du mich derart in Wut, daß ich explodieren könnte. Was hast du mit Hashita angestellt?«
    »Nichts. Wieso?«
    »Er hat mich angerufen und erklärt, dich nicht mehr trainieren zu wollen.«
    »Dann muß ich ihn wohl gekränkt haben.«
    »Wodurch denn?«
    »Ach, ich hatte ihm beiläufig gesagt, seine Methode sei in einer Sportschule wohl ganz gut, aber eine Bekannte von mir hätte behauptet, es sei schon öfter vorgekommen, daß der Mensch in gefährlichen Situationen sich damit gar nicht helfen konnte. Wenn der Gegner das Überraschungsmoment für sich hat, könnte er ihn sogar mit einer ungeladenen Pistole wehrlos machen. Behaupteten die Leute. Na, ich erbot mich, ihm fünfzig Dollar zu geben, wenn...«
    »Fünfzig Dollar!« unterbrach sie mich, beinah kreischend. »Von wessen Geld?«
    »Von Ashburys.«
    Ein wenig besänftigt, setzte sie sich bequemer hin. »Und was machte Hashita?«
    »Er nahm das Geld an.«
    »Und?«
    »Er bewies ihnen, wie fein seine Abwehrgriffe funktionierten.«
    »Dann solltest du doch lieber den Kursus bei ihm weitermachen.«
    »Hashita scheint zu glauben, daß ihn jemand zum Narren halten wollte.«
    »Donald, woher wußtest du, daß dieser Trick mit dem Fünfminutengespräch eine Werbemethode für Aktienverkäufe ist? Ich hatte davon noch nie gehört.«
    »Mit wieviel haben dich denn die Brüder 'reingelegt?«
    »Mich hat keiner 'reingelegt. Ich werde doppelt so viel zurückkriegen, wie ich ausgegeben habe.«
    »Gratuliere vielmals!« sagte ich.
    Sie sah mich wieder grimmig an. Nach einer Weile platzte es aus ihr heraus: »Eines Tages trenne ich mich doch von dir, du Grünschnabel!«
    »Das brauchst du vielleicht gar nicht. Crumweather möchte mich als Sozius aufnehmen.«
    »Wer?«
    »Crumweather. Der Rechtsanwalt.«
    Bertha Cool neigte sich über ihren Schreibtisch. »Höre jetzt mal ruhig zu, Donald, mein Guter. Du wirst doch nicht wieder mit der Juristerei anfangen wollen! Weißt doch, wie es dir dann ergehen würde. Du baust eine gut gehende Praxis auf, und eines Tages verärgerst du einen dieser langhaarigen Scherenschnäbel da in der Anwaltskammer, und schon ist alles wieder aus. Hier bei mir kannst du...«
    »...

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