GOLDAUGEN (German Edition)
fantasiert und bringt unseren Club mit den Verbrechen in Marokko in Verbindung. Ich denke, er hat auch schon Fotos von Gwyneth gemacht, darf er das überhaupt?
Er hat sogar einen Bodyguard dabei, das ist äußerst seltsam.«
Das Gesicht von Ian war noch seltsamer, gern hätte Seb astian gewusst, was dem Typen so durch den Kopf schießen würde.
» Die Zeitung Morning-Star gehört doch zur Blue Planet Media Group, somit einem alten Freund von dir. Versuche doch mal, ihn an die Strippe zu bekommen, ob ihm diese Farce hier gefällt? Wenn nicht, lasse ich den guten Mann hier seine Wege ziehen, dann lösen wir die Situation später auf.«
Heinz lachte und antwortete:
» Fotos darf er ungewollt schon gar nicht knipsen, damit verletzt er Gwyneths Persönlichkeitsrechte.
Außer , sie wäre eine Prominente, die sich ständig der Öffentlichkeit präsentiert. Ist in dem Fall aber eindeutig rechtswidrig.
Ich rufe dich in Kürze wieder an.«
» Das dauert jetzt ein paar Minuten, Mr. Stark. Möchten Sie vielleicht eine Kleinigkeit essen?«
» Nein, danke! Mir ist der Appetit vergangen. Meinen Sie, nur weil Sie den großen Ernest Hanckock kennen, pfeift mein Chefredakteur mich zurück? Wir haben schon einiges an Spesen verprasst. Das hier ist eine heiße Geschichte, Sie bestätigen es mit Ihrem Verhalten eindrucksvoll.«
» Warten wir es ab. Wollen Sie mir nicht schon mal verraten, wie Sie auf Ihre Mutmaßungen kommen oder wer dahinter steckt?«
»Ich sage gar nichts, ich möchte von Ihnen hören, was der Club mit der Verhaftung der drei Kowalskys zu tun hat? Wieso ist Gwyneth hier in Paris und nicht mehr in London?
Was macht sie hier mit Ihnen?
Warum war sie gestern nicht bei der Verhandlung in Tanger? Steckt sie mit drin, verhält sich so eine Tochter? Die beiden Brüder haben wie ihr Vater, ein Franzose und noch ein britischer Staatsbürger zwischen neun Jahren bis lebenslänglich bekommen, weil ein terroristischer Anschlag auf die Königsfamilie im letzten Moment vereitelt werden konnte. Die Kowalskys sind ja einschlägig vorbestraft, aber was haben die mit dem König von Marokko zu tun?
Und warum bekommen sie höhere Strafen als vom Staatsanwalt gefordert?
Das stinkt doch zum Himmel !«
» Mr. Stark, Sie sollten mal tief Luft holen. Kennen Sie diese Herrschaften persönlich?«
»Nein, nur ihr Strafregister.«
»Dann halten Sie sich mal vor Augen, Sie hätten sich von den Kowalskys einen größeren Geldbetrag geliehen. Die Zinsen wären fast höher als ihr Intelligenzquotient.
Sie kommen in die Bredouille, dass Sie nicht pünktlich zurückzahlen können. Der nette Alte schickt seine Söhne; die sind heute gut gelaunt und befolgen nicht ganz die Anweisungen ihres Vaters.
Sie entnehmen aus einer Buchhalter Aktentasche einen dicken Hammer und lange, sehr lange Stahlnägel. Diese Hilfswerkzeuge stammen aus dem Fundus ihres Daddys.
Der e ine hält Sie fest, der andere schlägt Ihnen mit brutaler Gewalt einen Nagel durch Ihre Hand in einen Türrahmen. In Ihrer geliebten Wohnung, Ihrem sicheren Reich. Mit einem Lächeln erwähnen die beiden Buben beim Rausgehen, das es nur eine kleine Erinnerung sei und Sie noch einen Zahlungsaufschub von einer Woche bekommen.
Ihre Schmerzen sind fürchterlich, mit großer Anstrengung reißen Sie Ihre Hand frei und fahren blutend ins Krankenhaus. Natürlich steigen d ie Zinseszinsen noch ein wenig.
Seien Sie froh, denn der Alte hatte die beiden angewiesen, Ihnen schon mal einen Arm zu brechen.
Diese kleine Geschichte ist wahr, jemand anderem tatsächlich widerfahren!
Jetzt kommt noch was Gutes, es war eines der le ichteren Vergehen dieser Leute.
Sorry Gwyn eth.«
Sie hatte ihre Gesichtsfarbe verlor en und suchte die Toilette auf.
» Kein Mensch in London wird diese Leute wirklich vermissen. Aber wie kommen Sie bloß darauf, unser Automobilclub hätte irgendwie etwas damit zu tun?«
Sebastians Handy klingelte. Er hörte ungefähr eine Minute nur zu.
»Danke Heinz, bis dann.«
Ian sah ihn erwartungsvoll und zugleich ängstlich an.
» Und, was sagt dieser Heinz?«
» Das Wetter in Berlin ist fantastisch, das übliche, was sich Freunde so erzählen.«
» Mr. hören Sie, ich habe verstanden, dass Sie mir kein Interview geben werden und Ihre Geschichte, wenn sie denn wahr ist, ist auch nicht lustig, aber kann ich jetzt unbehelligt gehen?«
» Natürlich. Sie sind ein freier Mann, ich halte Sie doch nicht gefangen.
Hier s itzen ungefähr fünfzehn Zeugen.
W ie
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