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Goldfalke (German Edition)

Goldfalke (German Edition)

Titel: Goldfalke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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inniger Dank sein sollen, doch es klang mehr wie eine lieblos ausgehustete Frage.
    „Scheint so.“ Sein Tonfall war gewohnt abweisend. Ohne jede Regung beobachtete er, wie der schwarze Schatten, der sein Vater war, in ein offenes Fenster im linken Außenturm der Ehernen Festung einflog. Kurz darauf wurde die Festung von innen erhellt, als würden Fackeln auflodern. Und schon flohen fünfzig oder mehr Ifrit und Afrit aus verschiedenen Fenstern und aus dem Haupttor heraus.
    Damon oder die Festung oder beide brüllten: „Rückzug!“, und sofort bebte d er Wüstenboden unter Kianas Händen und Knien. Langsam versank die Eherne Festung mit einem metallischen Stöhnen im Sand.
    Die jenigen der Menschenfresser, die noch auf ihren Teppichen waren, flogen schnurstracks zurück zu Damons Metallburg und drangen in die oberen Fenster ein, die noch nicht verschlossen und im Sand verschwunden waren. Die Skorpione und Ghule dagegen glotzten verdattert auf die Machtzentrale ihres Herrn, die vor ihren Augen verschwand und sie mit all den großspurigen Siegeserwartungen und Paradiesversprechungen allein ließ.
    Während alles andere stillstand und alle Kämpfer den Abstieg der Festung bestaunten, kam jemand auf Kiana und Farid zugeflogen. Das Grau, mit dem die Nacht Teppich und Kleidung der Person überzog, entpuppte sich erst als Rosa, als Nesrin direkt neben Kiana anhielt. Wie immer saß Baski vor ihr auf ihrer Tasche.
    „Mensch, Ki, hier steckst du!“ Nesrin warf einen misstrauischen Blick auf Farid, dann wedelten ihre Hände aufgeregt. „Wow, du hast es geschafft, das Paket abzuliefern! Und Damon macht die Fliege! Das heißt doch, dass wir gesiegt haben, oder? Und stimmt es, was Amir behauptet hat, ich hab’s nämlich nicht gesehen und er auch nicht so richtig, ich meine, dass du dich in deinen Falken verwandelt hast? Der ist ja ganz … golden!“ Schlagartig verlor ihre Stimme den jubelnden Ton, als sie den Falken genauer musterte. „Was ist los mit ihm? Kann er vor lauter Gold nicht mehr vom Boden abheben?“
    Sie nahm Kiana ins Visier. „Und was ist mit dir los, Ki? Bist du verletzt? Oder warum hängst du so lasch herum wie ein ausgekauter Kaugummi?“ Ihr Kinn ruckte kurz in Farids Richtung. „Und noch dazu in Begleitung von Mister Oberschräg?“
    Kiana versuchte eine Antwort: „ Das ist … ich …“
    „Sie wird ’s schon überleben“, unterbrach Farid, ohne die Mädchen anzusehen. „Das sind nur die Nachwirkungen beim Dschinn-Wandeln.“ Er schaute noch immer auf die Eherne Festung, deren oberste Turmspitze soeben in die Wüste abtauchte. Dann, ohne Vorwarnung, wandte er sich Kiana zu und hob sie auf seine Arme. Erschrocken hielt sie sich an seinen Schultern fest, die sich stark und hart und irgendwie verboten unter ihren Händen anfühlten. In seinen Augen spiegelten sich die Schwelbrände des Schlachtfelds und ... noch etwas anderes. Kianas Herz raste plötzlich, und ihre Arme schienen schwächer denn je.
    Dann war der Moment vorbei.
    Der Prinz schwenkte Kiana herum und setzte sie vor Nesrin auf den rosa Teppich. Mit einem protestierenden „Miau“ wich Baski zur Seite, und Nesrin zerrte ihre Tasche unter Kianas Hintern hervor.
    Kiana hauchte Farid ein „Danke!“ zu. Was mehr als dürftig war, denn immerhin hatte er ihr Leben gerettet. Doch ihr fiel nichts ein, was sie sagen konnte, das auch nur halbwegs angemessen schien. Ihr Gehirn war wie versandet.
    „Beeilt euch, von hier wegzukommen! “, sagte Farid. „Die Soldaten meines Vaters und sicher auch die Bestien, die ihr selber freigelassen habt, werden sich zerstreuen, und die unter ihnen, die sich in die Berge absetzen wollen, werden hier vorbeikommen.“ Er holte den Falken, der zu benommen für Widerstand war, und setzte ihn auf Kianas Knie. Anschließend breitete Farid die Arme aus, sprang in die Höhe, wurde schlagartig zu Federn und Krallen und Feuer und entfernte sich mit kraftvollen Flügelschlägen.
    Geblendet verkniff sich Nesrins Gesicht. „Angeber!“
    „ Was ist mit Amir?“, fragte Kiana besorgt.
    „Der hat sich den Teppich eines abgestürzten Menschenfressers gekrallt und ist auch auf der Suche nach dir.“ Sie ließ den rosa Teppich in die Höhe steigen.
    Jetzt erst erlaubte Kiana es sich, ihrer Erschöpfung nachzugeben und die Augen zu schli eßen.
    Nur für einen Moment, sagte sie sich.
     
    Kiana erwachte im Morgengrauen in dem Zimmer, das sie sich mit Nesrin teilte. Ein Gesicht beugte sich über sie, das Gesicht ihrer

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